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Montag, 6. September 2010






119. Post. Radiolarit ? und Mittelpal. Ein zweites Werkzeug, Fundort wie die Fundorte der vorangegangenen mutmaßlichen Mittelpal.-Werkzeuge ist auch hier eingemessen. Dieses zweite Radiolaritgerät entspricht auch ganz in der Färbung dem voran gegangenen aus Post 118. Die Auffindeorte liegen ca. 200 m auseinander. Beide Funde stammen aus vor wenigen Jahren von mir entdecktem Linienbandkeramischem Kontext. Möglicherweise ist die Fundstelle also älter, bzw. geht der Bandkeramischen Siedlung eine mittelpaläolithische Freilandstation voraus. Die mittlere Altsteinzeit dauerte etwa 250 000 Jahre Sie begann vor 300 000 Jahren und endete etwa vor 40 000 Jahren. Das Mittelpaläolithikum ist durch eine Änderung und Verbesserung der Steinberarbeitung gekennzeichnet. Andere Versuche das Mittelpaläolithikum zu definieren haben sich als unzutreffend erwiesen. Die Menschen des Mittelpal.- die Neanderthaler, sind keine prinzipiell neue Menschenform, sondern haben sich aus dem europäischen Homo erectus ( auch Homo Heidelbergensis) entwickelt. Prof. Dr. Claus Joachim Kind nannte in einem Seminar den Neanderthaler einen "europäischen Versuch einen Homo Sapiens her zu stellen..."( der Homo erectus kam durch eine  Auswanderungswelle aus Afrika, der moderne Mensch folgte in einer zweiten Auswanderungswelle. Ob, wo und wie er auf den Neandertaler traf, lässt sich archäologisch bis heute nicht sicher belegen.) Die Werkzeuge des Neandertalers entstanden u.a. in der so genannten Levalloisetechnik. Die Wohnplätze verlegte der N. wahrscheinlich saisonal nach den Sammelmöglichkeiten und Wildaufkommen. Die bekannten Fundplätze im Freiland lassen auf kleine Menschengruppen und immer nur kurzen Aufenthalt schließen. Den Lebensunterhalt sicherte das Sammeln und die Jagd. Solche Plätze scheint es auf der Blaubeurer Alb gegeben zu haben, wie immer mehr Funde aus dieser Zeit belegen. Eine Untersuchung darüber gibt es noch nicht. In der Literatur ist darüber ebenfalls noch wenig zu finden. Die Wissenchaft braucht sichere Belege. Es gibt noch zu wenige davon.
Nachtrag: Eine Datierung von Prof. Müller - Beck am 12.9.2010 bestätigt das Alter: Mittelpaläolithikum, jedoch nicht die Rohmaterialbestimmung. Es ist kein Radiolarit./ wohl Bohnerzhornstein.
Das Thema Radiolarit und Mittelpaläolithikum erfährt auf diesem blog die meisten Zugriffe. Welche Bedeutung das Material in unserer Region hatte, ist in Post 118 näher beschrieben:

:http://lesefunde.blogspot.de/2010/09/118.html



Rohstück aus einer Siedlung bei Sonderbuch

Mittelpaläolithischer Schaber aus Radiolarit, aufgrund der abgerollten Rinde,
wohl aus dem Donauschotter aus gelesen. 
siehe auch:
http://lesefunde.blogspot.de/2013/06/556-radiolarit-kern-aus-neolithischem.html

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