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Montag, 6. September 2010






116. Post. Mittelpaläolithikum in Sonderbuch! Von der Survey, und den daraus resultierenden Veröffentlichungen (Fisher, Knipper) wissen wir von mindestens zwei mutmaßlichen Freilandfundstellen des Mittelpaläolithikums, und damit von Fundplätzen der Zeit des Neanderthalers. Ein Fundplatz wird flächenmäßig beschrieben mit 0,7 ha Fläche und 35 geschlagenen Steinartefakten. Diese Funde, die die survey-Mitglieder wohl selbst machten erbrachte mutmaßlich einen "biface", also einen Faustkeil. Die Datierungen gehen auf mündliche Aussagen von Michael Bolus zurück, soweit ich verstanden habe.
Ein weiterer Freilandfundplatz die Zeit des Neandertalers betreffend, also in das Mittelpaläolithikum datierend wird von Fisher und Knipper angeführt, der schon länger bekannt sei, außerdem gibt es Angaben für ein bestimmtes Flurstück in Wippingen auf dem umgelagertes Fundmaterial aus dem Mittelpaläolithikum sicher gestellt werden konnte. Ob es sich dabei um einen der beiden schon genannten Plätze handelt oder ein dritter Fundort dieser Zeit ist, konnte ich der Literatur nicht entnehmen.
Die Veröffentlichungen sind ungenau und selten. Das hat seinen Grund. Die Suche nach dem Neandertaler hat im Freiland außerhalb der Höhlen erst begonnen. Funde gibt es jedoch schon länger. Auch der im Februar 2009 verstorbene Ehrenamtlich Beauftragte Helmut Mollenkopf hat mehrere Stücke die in diese sehr viel ältere Steinzeit datieren schon gefunden. Keines der Fundstücke wurde bislang publiziert bis auf eine Ausnahme des schon genannten Faustkeils.

Die Archäologen Burkert et al. 1992, Kind 1997, Kieselbach et al. 2000,sowie Weniger 1982, 1987, und 1989 beschreiben, dass auch die Alb im Mittelpaläolithikum ein potentielles Jagdgebiet darstellt und wo Jurahornstein, ein wichtiges Rohmaterial darstellt sind Freilandfundstellen zu erwarten.
Im Sommer 2010 habe ich Funde von denen ich eventuell eine ältere Datierung erwartete in ein Forum des Internets gestellt. Dort begutachten Sammler und zum Teil namhafte Archäologen Funde anhand von Fotos. Über 4 Fundstücke herrschte einhellige Meinung, dass sie keinesfalls neolithisch, sondern möglicherweise mittelpaläolithisch sind, also in die Zeit des Neandertalers datieren könnten. In diesen Tagen soll dafür eine Fundmeldung an die Denkmalpflege erfolgen. Die Fotos der Fundstücke werden von einem Studenten der Archäologie den Archäologen am Institut in Tübingen vorgelegt.
Durch die Veröffentlichungen der Archäologen sind in Sonderbuch inzwischen auch das Frühmesolithikum und jungneolithische Zeitstellungen anerkannt. Viele der Funde aus meinen Absammlungen decken auch diese Zeitspannen mit ab. (Jungneolithischer Dolch, Glisbeil und zahlreiche mesolithische Kerne)
Nachtrag: Datierung durch Prof. Müller-Beck am 12.9.2010: zweifellos Mittelpaläolithikum.

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