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Samstag, 18. August 2012

405. Post. Nichts geht mehr.

Ein "Restkern", der als nicht weiter abbauwürdig verworfen wurde...
Wann ist ein Kern ein "Restkern?" Bei dem hier vorgestellten Fundbeleg handelt es sich um einen aus LBK Kontext stammenden Klingenkern, der rundum abgebaut ist. Auch der ursprüngliche Rücken zeigt Klingennegative. Zum Schluß der Reduktion blieben alle "hindges" stecken und es entstanden nur noch kurze, schmale Abschläge.



eingemessen auf SOND 008.


Die Schlagfläche.
470. Einzelpost.

Donnerstag, 16. August 2012

404. Post. Erste Pfeilspitze der Saison...

...und das mit 17mm Länge eine der kleinsten, bislang gefundenen.
Fundort Siedlung Grund, Sonderbuch, auf der die Stichbandkeramik archäologisch belegt ist. Sie ist flächig, bifazial retuschiert und wiegt 0,94 Gramm. Die Basis ist weitgehend gerade. Als Oberflächenfund kann auch ein anderer Zeithorizont ("Jagdverlust") nie ganz aus geschlossen werden.





500 Aufrufe aus der Russischen Föderation: Добро пожаловать!
ebenfalls Grüße nach Ungarn: Üdvözöllek!

403. Post. So schön kann Müll sein.

Große Abschläge mit Kernfüßen gehören in den Bereich der Präparationsabschläge oder Korrekturabschläge. Mehrere Zielabschläge scheinen hier stecken geblieben zu sein, wie die Abbaufläche zeigt. Sie erscheint sonst mit zahlreichen, durchgehenden Klingennegativen in leicht rötlichem Hornstein. Ein bipolarer Abbau schien voraus gegangen zu sein. Der Abschlag besitzt also noch zwei Schlagflächen, bei der letzten Abtrennung nur noch in Form eines Schlagflächenrestes.  Als weder in die eine, noch in die andere Richtung durchgehende Klingen mehr möglich waren, sorgte ein Korrekturabschlag, der den Kernfuß mit fort genommen hatte für eine Basis den Kern weiter ab zu bauen. Abfall mit Ästhetik. 
Die Ventralseite des Abschlags, der Schlagflächenrest liegt unten, darüber der  Bulbus.

links die Klingennegative des ursprünglichen, bipolaren  Klingenkernes

Klingennegative und steckengebliebene hindges

Die Aubbaufläche


Eine der Schlagflächen mit sekundären Schlagnarben

Montag, 13. August 2012

402. Post.Fundstellendifferenzierung.

Ohne archäologische Untersuchung ist selten klar, welche Stratigrafie unter der Erdoberfläche vorliegt. Absammlungen, Einmessungen, genaue Beobachtungen sind erste Schritte der Klärung dieser Frage nach zu kommen. Nach Fundmeldungen kann man das Glück haben, dass bereits ältere Hinweise für eine Fundstelle in der Vergangenheit in den  Ortsakten der Denkmalpflege vorhanden sind. Der gewöhnliche Sammler wird aber nur selten die Gelegenheit haben sich diese Quellen zu erschließen.
Um Sonderbuch, Asch und Wippingen liegen auf vielen Äckern Hornsteine, die bereits in ersten Oberamtsbeschreibungen erwähnt werden. Bis erkannt wurde, dass es sich dabei teilweise um kulturelle Hinterlassenschaften handelt verging viel Zeit. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts ging man davon aus, dass die Steinzeit auf der Blaubeurer Alb keine Spuren hinterlassen hat.

Auf manchen Äckern finden sich gewisse Konzentrationen, oft Hinweise auf Siedlungen, deren Inventar von geologischen Vorgängen und durch die landwirtschaftliche Bearbeitung an die Oberfläche befördert werden. Einer der ersten, der hier genauer hin gesehen hat war H. Mollenkopf, der zahlreiche Siedlungen entdeckt hat. Viele, bislang unbekannte Fundstellen sind inzwischen dazu gekommen. 
Aber nicht alle Fundstellen müssen zwingend Siedlungen anzeigen. Die Aufenthalte der Menschen waren unterschiedlicher Art und müssen differenziert werden. Oft findet sich nur eine einzelne Pfeilspitze oder Sichelklinge, oder ein einzelner Klingenkern ohne weiteren erkennbaren Kontext. So wie jüngst im Abtshau bei Sonderbuch.
Wie ein Schleier überzieht die Äcker ein geringes, natürliches Vorkommen von Hornsteinen und Kieselkalken. Sogenannte "primäre Residuallagerstätten" könnten eine Rolle gespielt haben.

Bei der Suche nach natürlichen Vorkommen von Hornstein fällt auf, dass es punktuell auf manchen Äckern gewisse Konzentrationen von Hornsteinen gibt, die nicht artifiziell verändert sind, also noch weitgehend in dem Zustand, wie sie die Natur bzw. Geologie oder ein landwirtschaftliches Gerät an die Oberfläche befördert hat. Bei näherem Hinsehen fallen dabei Knollen auf, die Anzeichen zeigen, dass sie für ihre Brauchbarkeit mit wenigen Schlägen angetestet worden sein müssen. Sie könnten möglicherweise Anzeichen für steinzeitliche Prospektionen sein, die Ergebnisse der Suche nach geeignetem Rohmaterial für Werkzeuge. Einige Stellen sprechen eine deutlichere Sprache und der Mensch hat hier nicht nur solche Stadien der Grobzerlegung vor Ort vor genommen, sondern auch sehr typische Kerne und Abschläge hinterlassen. Solche eher wohl unergiebigen . punktuellen Vorkommen mit sporadischen Eingriffen fallen eine ganze Reihe auf der Blaubeurer Alb auf. Die wohl sehr kleinen "Lagerstätten" waren wohl schnell erschöpft.

Wenn man an Lagerstätten denkt, denkt man auch gleich an bergmännischen Abbau, an lohnenswerte Rohmaterialquellen die immer wieder über längere Zeit aufgesucht wurden um den Rohstoff ab zu bauen. Eine solche Sekundärlagerstätte befindet sich im Borgerhau, einer Fläche in der tonnenweise Hornstein in die nahen und weiter weg liegenden Siedlungen gelangt sein muss. Solche Quellen bilden auf Siedlungen im Rohmaterialspektrum die Hauptfundgruppe. Aber auch kleinere Vorkommen, die z.B. durch auflesen von den Oberflächen ("Klauben"), beispielsweise auf den neolithischen Äckern gewonnen wurden, haben offensichtlich eine Rolle gespielt. 
Die Hornsteine waren ursprünglich in den Massenkalk fest eingeschlossen, im sogenannten Muttergestein. Geologische Vorgänge  -Verwitterungsprozese- hinterließen Tone und darin eingebettet die Hornsteine. Letztere wurden oft  über weite Strecken verlagert und bildeten - sekundäre- Ansammlungen, Lagerstätten aus. Bei nicht verlagerten Vorkommen spricht man dagegen von primären Lagerstätten. Eine sehr große, ergiebige Sekundärlagerstätte befindet sich im Ascher Borgerhau. Lage, Ausdehnung und Bedeutung sind noch längst nicht erschöpfend erforscht.

Doch weiter zu den "unbedeutenderen, kleinen Lagerstätten":
In der Nähe der Siedlung Grund gibt es eine Stelle mit einer Konzentration von Hornsteinknollen, Knollen von Kieselkalk und verkieseltem Kalk. Hier konnten Artefakte ein gemessen werden, die möglicherweise eine primäre Lagerstätte anzeigen. Die meisten Rohstoffe sind von minderer Qualtität und scheinen nach wenigen Abschlägen verworfen worden zu sein. Eine Streuung wird derzeit von mir eingemessen und ab gesammtelt. Zielabschläge, Klingen oder gar modifizierte Werkzeuge sind bislang nicht erkannt worden. Es liegt dort aber auch Material von sehr guter Qualität, belegt auch durch umfangreiche Reduktionen. Dabei handelt es sich um Hornsteinknollen, die eine opportunistische, amorphe Abbauweise aufweisen. ("Restkerne). Möglicherweise eine primäre Residuallagerstätte. 
oben und unten: beprobte Trümmer von verkieseltem Kalk/ Kieselkalk, ein Material, das annähernd die gleichen Schlageigenschaften besitzt wie der vorzugsweise verwendete Hornstein. 

Aber auch Hornstein ist meist nicht durchgängig von gleich guter Qualität. Im Borgerhau liegen die  hochwertigeren Teile im schaligen Aufbau oft unter der dünnen Kortex.
Möglicherweise können auch eines Tages die verwendeten Materialien Zeithorizonten zugeordnet werden. Nicht zu allen Zeiten dürften alle Rohmateriallager durchgehend bekannt gewesen sein. Auf lange Sicht ein weites Feld für Forschungen. Hier sind außer den Archäologen in erster Linie auch Geologen und Mineralogen gefragt.

Die räumliche Nähe zur Siedlung Grund fällt auf. Auch in der Nähe der Siedlung Wippingen Höfermahd gibt es solche Erscheinungen. Vielleicht wurden die kleinen Vorkommen durch den siedlungsnahen neolithischen Ackerbau erschlossen. Eine weitere Lagerstätte findet sich im Bereich "Blauberg" - ein einigermaßen großflächiges, aber vermutlich nicht sehr mächtiges Vorkommen. Gruben konnten hier bei einer archäologischen Untersuchung wohl  nicht erkannt werden, dagegen zahlreiche Anzeichen intentioneller Grobzerlegung (Grundproduktion) Hier fallen Hornsteine auf, die teilweise noch im Muttergestein stecken.

200 Aufrufe aus Indien; स्वागत ! दीपावली की हार्दिक शुभकामनाएं. दीपों की ज्योति की तरह आपका जीवन भी हमेशा उज्वलित् रहे.

Samstag, 11. August 2012

401. Post. Es wird wieder UMGEPFLÜGT...

...und damit werden auch wieder "Johndeerefakte" produziert.
Beispiel: Ein angetesteter Kern (Hornsteinknolle) von SOND008,Schlaghau. Frisch gepflügt und "frisch geschlagen"...
Futter für die rezente Trümmerlandschaft, zusammenfügbare Pflügergebnisse

Zwei längliche Klingennegative sind artifiziell, links am Ende des Zollstocks: eine rezente Pflugbekanntschaft, die in ein artifizielles Negativ eingreift.
Zweierlei Veränderungen an einem Artefakt: Mit entsprechender Sachkenntnis lassen sich die intentionellen, artifiziellen Veränderungen oft leicht von Zerstörungen durch Maschinen unterscheiden. Das erste Bild zeigt die Fetzen, die mit Brachialgewalt durch einen Pflug erzeugt wurden. Im zweiten Bild zwei artifizielle Schlagbahnen, die die Merkmale gezielter Reduktion auf zeigen: präparierte Schlagfläche und Abschlagsnegative mit Bulben. Was nicht ab gesammelt wird, wird nicht schöner. 

Donnerstag, 9. August 2012

400. Post. Experimentelle Archäologie.

Lesesteinhaufen bieten immer wieder die Chance Rohmaterial zu gewinnen, das ansonsten bestenfalls als Auffüllmaterial an fremder Stelle Wiederverwendung findet. Es ist erstaunlich, wie das Material, das unter Steinschlägern nur als "bergfrisch" die besten Schlageigenschaften besitzen soll, auch durch lange Zeit der Lagerung im Pflughorizont und auf den Oberflächen seine Spaltbarkeit behält. 

siehe: Eine wohlfeile Materialquelle:
http://lesefunde.blogspot.de/2012/06/370post-lesesteinhaufen.html

Beispiel für ein modernes Artefakt, mit dem Geweihschlägel (Hirsch) frei in der Hand geschlagen:



Unerlässlich: Kenntlichmachung!- Ein neu erzeugtes Gerät muss als solches zweifelsfrei erkennbar sein und bleiben.

447. Einzelpost

399. Post. Neues aus dem HOHLE FELS.

Erwartungsgemäß konnte im Hohle Fels der Aufenthalt des Neandertalers belegt werden...

Wer zum Pressetermin Spektakuläres erwartet hat, wurde "enttäuscht". Funde wie die der Venus, die schon bald die "Hauptvitrine" des Blaubeurer Urgeschichtlichen Museums zieren wird waren nicht zu erwarten, weil das Archäologenteam unter Grabungsleiterin Maria Malina in tiefere Schichten vorgedrungen ist. Diese sind also wesentlich älter als jene, in denen frühe Kunst wie "die Venus" oder Musikinstrumente wie die Geierknochenflöte zu erwarten gewesen wären. Jene Schichten wurden in der Zeit des modernen Menschen vor 40 000 Jahren hinterlassen. 

Gegraben wurde dieses Jahr in Bereichen, die die Zeit vor 60 000 bis 70 000 Jahren belegen. Jene Zeit also, in der in Europa der Neandertaler lebte,  Menschen, die sich nach der ersten Auswanderungswelle ( out -of -Africa-Theorie) weiterentwickelten und irgendwann von der Bildfläche verschwanden. Nach der zweiten Auswanderungswelle, so die wissenschaftlichen Erkenntnisse, kam ein fortgeschrittenes evolutionäres Erfolgsmodell aus dem schwarzen Kontinent das sich bis heute behaupten konnte. Durch die Zeitüberschneidung, also dem zeitgleichen Auftreten gelten Begegnungen als sehr wahrscheinlich. 

Mehr als allgemeine Informationen zu Neanderthaler und modernem Menschen, die Urspünge der Kunst und den kulturellen  Hinerlassenschaften der ersten Höhlenbewohner kamen bei der Vorstellung der Funde nicht zur Sprache. Die Geräte, Werkzeuge, Waffen der Neanderthaler, also der Zeit des Mittelpaläolithikum unterscheiden sich von späteren Gerätschaften durch ihre Herstellungsweise. Prof Conard sprach in diesem Zusammenhang davon, dass die Werkzeuge eher grob und einfach bearbeitet erscheinen. Derlei Aussagen führten in der Vergangenheit dazu, den Neanderthaler als eine ebenso grobe und einfache Erscheinung zu interpretieren. Alle Theorien außer der Unterscheidung in der Art der Steinbearbeitung haben sich in der Zwischenzeit jedoch überwiegend als haltlos erwiesen. Viele Fragen zu dieser Kultur sind weiterhin offen und die Forschung kann theoretisch durch die Grabung im Hohle Fels wieder ein Stück weiter kommen. Prof. Conard als verantwortlicher Leiter der Ausgrabungen bezeichnet die Grabungsergebnisse als "solide".

Eine These, für die es Anhaltspunkte gibt ist die, dass sich der anatomisch moderne Mensch mit seinen Verwandten, den Neanderthalern vermischte und diesen Nachweis auch archäologisch zu untermauern ist ein Ziel der Forschung. Im Hohle Fels, so scheint es kommt man diesem Beweis wohl nicht näher, da die Stratigrafie der Höhle den Beweis nicht liefern kann. Zwischen den Aufenthalten des Neandertalers und denen des modernen Menschen liegt eine "fundleere Schicht", die nur Bärenknochen führt, also eine noch nicht näher bestimmte Zeit zwischen letztem Aufenthalt des Neandertalers und dem Erscheinen des Homo sapiens vergangen sein muss. 
Der Höhlengrund wurde noch nicht erreicht und Messungen nach liegen noch ca. 2,5 Meter Erdschichten unter dem diesjährigen Grabungsniveau.
Parallel hierzu wurden Flächen in der Zeit zwischen 31 000 bis 25 000 vor heute geöffnet.( Zeit des Gravettien)  Hier wurde nach Angaben "ein Amulett" gefunden, das nicht näher bezeichnet wird. Wenn sensationelle Ergebnisse aus den Grabungen des Hohle Fels zu Tage kommen lesen wir das zwischenzeitlich nicht mehr zuerst in der lokalen Presse, sondern im englischsprachigen "NATURE " Das Wissenschaftsmagazin berichtete in der Vergangenheit immer als erstes darüber. Die Funde sind von hohem, internationalem Interesse und deshalb ist das auch sehr angemessen. Sollten also doch spektakuläre Erkenntnisse gewonnen worden sein, muss man wohl das Erscheinen "im Nature" abwarten. 
Faustkeilblatt von der Blaubeurer Alb, Sonderbuch
 ( Mittelpaläolithikum, Neanderthaler )
Oberflächenfund 2011 


Mittwoch, 8. August 2012

398. Post. Lagerstätten und Entfernungen zu Siedlungen...

Auf Wippinger Markung befindet sich nur 200m von der Rohmaterialquelle im Borgerhau entfernt ein Siedlungsplatz, auf dem noch kein wissenschaftlicher Rohmaterialvergleich stattfand, zeitlich ist er ebenfalls noch nicht sicher ansprechbar, scheint aber sowohl frühneolithische, wie auch mittelneolithische Komponenten zu zeigen. Wenige Keramikscherben könnten der LBK, der Linienbandkeramik zugehörig sein. 
Auf einer begrenzten Fläche erscheinen relativ groß stückige Artefakte der Grundproduktion:


Die Kortex des Rohmaterials auf WIPP005 erscheint mit abgerollter Rinde aus sekundärer Lagerstätte, wie die des Borgerhau.

Montag, 6. August 2012

397. Post. Beobachtungen an Ascher Lagerstätte.

Vor wenigen Jahren konnte eine Lagerstätte von Hornstein dem Denkmalamt gemeldet werden, das sich vom Material des nahen Borgerhau zu unterscheiden scheint.


Eine grobe Absammlung einer vermutlichen Lagerstätte aus Asch. Auffällig: die raue Kortex der Knollen. 

Grobzerlegung, Grundproduktion, angetestete Knollen..


auch hier wie bei der Lagerstätte Halde: pinker Hornstein.


 Die Kortex ist es, die hier besonders auffällt: Die sandpapierartig rauhen Rindenflächen belegen vermutlich, daß das Rohstück keine natürliche Verlagerung erfahren hat. ( bei der die Kortex abgerollt wäre) Ähnliches kennt man vom Jurahornstein der südöstlichen Frankenalb aus der Sesselfelsgrotte. Er muss also unweit des Ortes der Entstehung an die Oberfläche gelangt sein. Möglicherweise also eine primäre Residuallagerstätte, hervorgegangen aus der chemischen Verwitterung des Muttergesteins vor Ort. 
 Auf ähnliche Weise treten auf vielen Äckern vereinzelt Hornsteine an die Oberfläche, die keine artifiziellen Veränderungen aufweisen. Erst eine gewisse Anhäufung- Vorkommen- wurde auffällig und als Rohstoffquelle interessant. Möglicherweise hat außer dem Abbau durch Pingen auch das Klauben, Auflesen von Material auf den neolithischen Äckern eine gewisse Rolle gespielt. 
Die Situation ist somit anders an dieser Stelle wie in den Pingen des Borgerhau. Sie liegt aber nicht weit davon entfernt. Die Entstehung ist aber die selbe. Damit eine solche chemische Verwitterung aus dem Muttergestein geschehen kann, muß der silexführende Gesteinskörper erst trocken gefallen sein, so dass sich eine Pflanzendecke bilden kann, welche die zur Lösung notwendigen Huminsäuren bereitstellt. Zurück blieben die unlösbaren Bestandteile des Mutteresteins, feintonige Substanzen, verdichtet zu Lehm und darin eingebettet die Kieselbildungen. Auch die Rohknollen der vorgestellten Lagerstätte zeigen teilweise Strukturunterschiede gegen das Innere der Knollen. Das Rohmaterial im Borgerhau ist verlagert und hat eine sekundäre Lagerstätte gebildet.


oben und unten: Ein Klingenkern aus dem Bereich der Lagerstätte, bislang der einzige.










Abschläge vom Bereich der vermuteten Lagerstätte.
Die Fundentwicklung dieser Stelle muss ab gewartet werden. Zweifellos wird es notwendig sein, das gesamte Fundaufkommen ein zu messen. 
Auch bei Wippingen erscheinen ähnliche Vorkommen, die ich bislang als Lagerstätte einstufe. Eine archäologische Untersuchung hat dort keine Gruben die auf einen Abbau schließen lassen gefunden. 

Freitag, 3. August 2012

396. Post. Neues Aufnahmeverfahren der Oberflächenfunde. Start in die Saison 2012/2013


Nachdem nun die meisten Artefakte auf den Oberflächen verbleiben, werden bemerkenswerte Einzelfunde ein gemessen.


Ein Klingenkern 



zwei Klingenkerne, die selben Koordinaten mit GPS erfasst.



schweißtreibende Logistik und entschleunigtes Absammeln. Jeder Einzelfund verlangt nun viel Zeit.


Das Verweilen bei der Aufnahme an einem Ort zeitigte - durch genaueres Hinsehen-  das Erkennen einer Silbermünze.

Oberflächen- Münzfund, Maximilian vom Jahre 1625.- 2 Silberkreuzer, SOLI.DEO.GLORIA.(=Nur Gott gebührt die Ehre) M.C.P.R.V.B.D.S.R.I.A.E.E.; Bayerns Rautenbanner 18mm ;1.01 g Silber. Ein sogenannter Halbbatzen.

So findet sich halt auch mal ein "Batzen Geld", wenn auch nur einen halben.  Die Münze stammt somit aus der Zeit des 30jährigen Krieges (1618 - 1648) in dem es um die Hegemonie in Deutschland und Europa ging, der aber auch zugleich ein Religionskrieg war. In Teilen Süddeutschlands überlebten nur ein Drittel der Bevölkerung und die Not war groß. Sonderbuch lag in Schutt und Asche.