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Sonntag, 18. September 2011

292.Post. Ein großer Abschlagkratzer aus Jurahornstein.
- die Begehungen sind bis auf Weiteres eingestellt. Vorgestellt werden nunmehr gereinigte und magazinierte Altfunde.
Die Ventralseite des Abschlags: Der Kern von dem er ab geschlagen wurde hat außen eine feine und innen eine grobkörnige Textur. Der Abschlag ist 60mm lang und 40mm breit. Der Schlagflächenrest liegt oben. Die Schlagfläche war für diesen Abschlag präpariert.
Dorsalseite mit Klingennegativ.
Die Kantenretusche nach dorsal ausgeführt, wurde im reinweißen Bereich der Rohknolle angebracht, die direkt unter der Kortex, der Rinde liegt.

Ein verworfener Kern vom Borgerhau: im Bild unten die Kortex, mittig das randliche, feinkörnige Material, oben das innere des Kerns, das keine sehr feinen Geräte zulässt.

292.Post.Ein großer Abschlagkratzer aus Jurahornstein,
zeigt deutlich, warum oft große Kernsteine verworfen wurden. Das hochwertiger Material liegt direkt unter der Kortex, während die Kerne nach innen grobkörniger werden. Der Abschlag zeigt auf der Ventralseite die unhomogene Textur. Im Randbereich konnte am feinkörnigen, dichten Material eine feine Retusche umlaufend an gebracht werden. Der Kernstein, der das auch zeigt, ist Material vom Borgerhau. Um also einen feinen Kratzer oder Ähnliches her zu stellen, wurde ein entsprechender Abschlag aus dem Randbereich benötigt. Es gibt jedoch natürlich auch sehr viele Artefakte aus dem grobkörnigeren Material im Übergang zu Kieselkalk und verkieseltem Kalk.


Herzliche Grüße nach Indonesien! Der malaiisch-polynesische Sprachzweig hat mehrere hundert Regionalsprachen, deshalb für die ersten Besuche aus Indonesien ein englisches : welcome to my blog!
291. Post. Neue Fundmünzen aus Sonderbuch. Der Albbauer verliert sein Kleingeld....
die Begehungen sind vorläufig eingestellt. Vorgestellt werden nur noch gereinigte und bearbeitete Altfunde.
oben Wappenseite,Württb.Königr. geteiltes Wappenschild mit Geweihstangen und Löwen, gekrönt. 1 Kreuzer aus "Silber", unten Nennwert und Jahreszahl 1856. Durchm.ca.14mm. Die Kreuzermünze, wohl aus einer Billon-Legierung, die nur 50% Silber enthält, wurde bis 1871 hergestellt. Je älter sie sind, desto mehr Silbergehalt wird angenommen.

291. Post. Neue Fundmünzen aus Sonderbuch.
Bei gut abgeregneten Feldern sind auch solche kleinen Funde immer wieder möglich.
oben: 1/4 Kreuzer 1856. 1/4 Kreuzer 1853. 1 Silber- Kreuzer, Augsburg 1766. I.H
Oben: Wappenseite des Augsburger Silberkreuzers von 1766. Das Wappen trägt die "Zirbelnuss"( Zapfen.) Laut der Augsburger Münzordnung aus dem Jahre 1566 entsprechen einem Gulden 60 Kreuzer bei 9/10 Feinsilber.

...schlechte Erhaltungszustände für minderwertige Münzen. oben links 10 Pfennig Deutsches Reich 1874;mitte: 1 Pfennig Deutsches Reich 1933; rechts: 1 Pfennig Deutsches Reich, 1892. Schön ist nur die Patina...




291. Post. Fundmünzen aus Sonderbuch.


290.Post. Scheibenknöpfe


290. Post. Oberflächen-Metallfunde: Knöpfe.
vorgestellt werden nur noch gereinigte und bearbeitete Altfunde. Die Begehungen sind bis auf Weiteres eingestellt.

Schwäbischer Bauer und eine schwäbische Hochzeit. Die Tracht zieren Scheibenknöpfe, deren Tradition bis ins 15./ 16. Jahrhundert zurückgehen sollen, woran eine langsam sich dafür interessierende Neuzeitarchäologie aber mangels sicherer Belege ihre Zweifel hegt. Bilder aus: Schwabenalb in Wort und Bild, Verlag des Schwäbischen Alb-Vereins, Tübingen 1914. Die meisten Darstellungen geben über Scheibenknöpfe nicht mehr preis, als ihre Anordnung auf der Kleidung. Danach Datierungen vor zunehmen wäre absurd.

Scheibenknöpfe finden sich auf allen Äckern der Umgebung. So ziemlich das Einzige, was die Kultur der Trachten archäologisch zurück ließ...Ähnlich verhält es sich mit der Steinzeit: Überkommen kann nur, was die Bodenlagerung über die Jahrtausende zulässt. Das Einzige, nachdem wir ganze Kulturen zu erschließen versuchen.


290. Post. Oberflächen-Metallfunde. Knöpfe.
Scheibenknöpfe mit stilisierten, eingravierten Pferden. vorläufig undatiert
Uniformknopf
florale und ornamentale Motive...auf Scheiben - und sog. Schildbuckelknöpfen


290. Post. Oberflächen-Metallfunde. Knöpfe.
Oberflächenversammlung: Von der Altsteinzeit bis zur Neuzeit...alles ist möglich.
Auch Metalle finden sich bei günstigen Witterungsbedingungen auf den Ackeroberflächen. Darunter auch immer wieder Knöpfe. Hier sind es vor allem Scheibenknöpfe, bzw. Schildbuckelknöpfe aus sog. "Arsenbronze", wie sie auch in Reihen auf den örtlichen Trachten getragen wurden. Für Interessierte gibt es im Netz bereits eine Website, die sich nur mit diesen Funden befasst und versucht eine Kartograhie / Erfassung von Verbreitungsgebieten zu erstellen.: http://www.scheibenknopf.de/
Die Website lädt ein, eigene Funde hoch zu laden. So will der Betreiber eines Tages mehr über eine genauere Datierung und Verbreitung erarbeiten. Die ältesten Vertreter weisen auf der Rückseite eine Gussnaht auf und die Schauseite ist das Ergebnis des Gusses ohne Nachbearbeitung, wie bei den sogenannten "Sternknöpfen", vielleicht die ältesten Vertreter von Kleidung des einfachen Landvolkes, die nur selten im Original oder auf Abbildungen wie etwa beim Adel erhalten ist. Die Archäologie interessiert sich noch kaum dafür.


Scheibenknopf mit sehr schöner Patina und geometrischen,
Mustern. Die Rauten in der Mitte erinnern an das bayrische Wappen, wie es aber auch
als heraldische Tinktur wie das Wappen auf Münzen erscheint.
Bei vielen, vor allem der größeren Formen ist davon aus zu gehen,
dass diese Knöpfe reine Zier waren und nicht zum Verschleßen eines
Kleidungsstück dienten,, also keine Funktion besaßen.



Gussform
https://www.krueger-dirndl.de/de/lodenjacke-ostalb

Dienstag, 13. September 2011







289. Post. Mittelpaläolithisches Artefakt aus Sonderbuch, Neuvorstellung.

Erstmals Prof. Conard und damit einem Fach-Archäologen vorgestellt. Eines der 5 Artefakte einer Fundstelle die mit großer Wahrscheinlichkeit Relikte der Altsteinzeit sind. Es ist ein Kerngerät - im weitesten Sinne ein Schaber. Das Rohmaterial und die Bearbeitungstechnik sprechen für einen sehr viel früheren Zeithorizont als die ebenfalls vorhandenen neolithischen Belege und (laut Conard) für den Kulturträger Homo Neandertalensis. Der Neandertaler verschwindet etwa um 40.000 vor heute.
vorgestellt werden nur noch gereinigte Altfunde. Die Begehungen sind bis auf Weiteres eingestellt.

Montag, 12. September 2011


288. Post. Mittelpaläolithische Artefakte aus Sonderbuch. "Fundbelege des Neandertalers aus Sonderbuch."

7 Artefakte aus drei Fundstellen von den Gemarkungen Sonderbuch, Asch und Wippingen. 5 Artefakte und ein ebenfalls mittelpaläolithischer Schlagabfall stammen von e i n e r Fundstelle, die sich nicht an die heutigen Gemarkungsgrenzen halten will...

Die mittelpaläolithischen Artefakte von Sonderbuch. Aus: Jurahornstein, Radiolarit, Bohnerzhornstein und Jaspis.

Faustkeilblatt von Le Moustier- dem Sonderbucher gar nicht so unähnlich (aus einem Schulbuch von 1947)

Sonntag, 11. September 2011


287. Post. Tag der offenen Höhle in Blaubeuren am Geißenklösterle. 11. September 2011.
Prof. Conard mischt sich unter den urgeschichtlich interessierten Nachwuchs, der u.a. mit Barbara Spreer experimentelle Archäologie betrieb.

Altmeister Prof. Müller-Beck wie gewohnt am Bestimmungstisch für mitgebrachte Funde...
Prof. Conard im Gespräch mit Gästen...
Kein GfU-Fest ohne Rauch...

späte Diagnosen...
Anatomie für interessierte Besucher
Literatur gefällig?
Röhren, Löcher und Musik...



Experimentelle Archäologie zum Anfassen und Kaufen...


Experimenteller Vorläufer des Feuerzeugs...
Mit Augen, Hand und Magen die Urgeschichte erkunden....


287. Post. Tag der offenen Höhle, Geißenklösterle, Blaubeuren... 11. September 2011.




Zum Tag der offenen Höhle fand auch ein Treffen zwischen mir und Professor Nicolas Conard am Geißenklösterle statt.

Anlass war die Vorstellung meiner mittelpaläolithischen Funde und die Besprechung einer Fundstelle, die bereits mehrere solcher Artefakte aus der Zeit des Neandertalers lieferte. Alle Funde wurden bereits hier vorgestellt. Siehe: Post 116/ 117/118/121/126/127/192/247/248/260.


Professor Conard ( Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters)(derzeit berühmtester Fund: Die Venus vom Hohle Fels) begutachtete die Funde, unter Anderem die Blattspitze/ oder Faustkeilblatt von einer Fundstelle bei Sonderbuch, die noch keinem Facharchäologen vorgelegen hatte. Es besteht an der Datierung kein Zweifel.


Es ist mir großer Wahrscheinlichkeit so, dass die neu durch meine Prospektionen erkannte Fundstelle, die auch LBK-Zusammenhänge und eventuell mittelneolithische Artefakte liefert, eine mittelneolithische Komponente aufweist, wie sich Professor Conard vorsichtig ausdrückte.


Alle vorgelegten Funde stammen mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Zeit des Neandertalers. Er bestätigt damit die Einschätzungen von Professor Müller Beck. Ob es dazu noch eine Stratigrafie gibt, aus der diese Funde an die Oberfläche gelangt sind, wäre demnach noch zu beantworten. Gibt es noch eine intakte Freilandstation des Neandertalers bei Sonderbuch?


Zur Forschunssituation allgemein was Freilandfundstellen aus der mittleren Altsteinzeit angeht sagte Conard, dass an verschiedenen Stellen im Lande lediglich einzelne Lesefunde von den Oberflächen bekannt sind. Die Geologischen Gegebenheiten sorgen dafür, dass sie oft mehrfach umgelagert, in Kolluvien verlagert an der Oberfläche erscheinen und nie stratifiziert sind. Auch eigene (Conards) Nachforschungen haben bisher keine Freilandstation zeitigen können in der die Funde in situ in der Stratigrahie erhalten sind. Eine relativ dichte Streuung an der Oberfläche könnte dafür sprechen.


Die bei Sonderbuch an einer Stelle aufgelesenen Funde ( mit 5 Funden in unmittelbarer Nachbarschaft) könnte ein Anzeichen sein, dass hier mit noch mehr Artefakten und vielleicht auch mit einer Stratigraphie zu rechnen sein könnte. Die Fundstelle soll deshalb weiterhin sorgfältig nach Relikten dieses Zeithorizontes abgesucht werden und die Funde mit Einzeleinmessungen in der Fläche dokumentiert werden.(Fundverteilung)


Durch eine gemeinsame Begehung in der nächsten Zeit möchte sich Professor Conard einen Eindruck von der Geländesituation machen, die keine unerhebliche Rolle spielt, wenn es darum geht eventuell durch Sondagen mehr als weiche Prospektionen, vielleicht auch eine archäologische Untersuchung an zu setzen. Eine Grabung setzt immer die Erlaubnis der Denkmalpflege voraus, deren oberste Prämisse ist, die Fundstellen möglichst unangetastet zu lassen, so lange sie nicht gefährdet sind. Weitere Funde würden diese Entscheidung vielleicht erleichtern.

Für die betroffenen Landwirte steht in absehbarer Zeit jedoch keine Einschränkung durch Grabungen aus.

Angesprochen wurde von Prof. Conard auch der Verbleib der Sammlung, wenn ich sie spätestens mit dem Lebensende aus den Händen gebe. Von Seiten der Universität besteht ein großes Interesse die Sammlung zu übernehmen, wie es auch in einem anderen Fall im Lonetal verfügt wurde. Dass die Universität und damit die Archäologie nunmehr ein Interesse an der Sammlung zeigt, ist ein sehr entscheidender, weiterer Schritt in der Überlegung wie es mit den Begehungen und der Sammlung weiter gehen soll.
Die Fundmeldungen gehen ja bei der Denkmalpflege in die Ortsakten ein und da bewegt sich in der Regel nicht viel. Nunmehr aber ist das Interesse der Forschung geweckt und mit Herrn Professor Conard auch das Interesse eines bedeutenden, bekannten Vertreters der Wissenschaft, dessen Forschungen "über die Verlautbarungen des örtlichen Mitteilungsblattes hinaus gehen." 9/11 2011 in Sonderbuch.