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Sonntag, 19. Juni 2011




279. Post. Umgepflügt... die alten Oberflächen, bzw. das Kolluvium, das die mittelpaläolithischen Funde von Wippingen "lieferte".
Auf die Frage wie denn die Erde aussah, in der zwei der Funde lagen, die im Zusammenhang mit dem Tag der offenen Höhle vorgestellt wurden...Hier: die Antwort, ein helles Kolluvium.
zwei der Funde stammen von hier und ein Foto vom Fundjahr hat sich wieder eingefunden. Da sie ab fotografiert wurden, sind sie leider nicht farbtreu. Es handelt sich um die beiden Artefakte auf dem vierten Bild oben/ zwei Schaber.


bem vindo Brasil! Divirts-se nesta tarefa, e o que lhe desep!

Sonntag, 12. Juni 2011



278. Der Nägelesfels. Kann man nur schützen, was man auch kennt?
Unter Kletterern beser als der Höllfels bekannt ist der Nägelesfels und wohl deshalb, weil er nicht als Naturdenkmal eingetragen ist und dort Klettern erlaubt ist. Die steil aufragenden Wände, die man nach nur wenigen Metern vom Weg ( Riedtal- Höllental) aus sehen kann, zeigen ebenfalls leichte Überhänge und Strudellöcher. Wenn man bedenkt, dass das Tal am Hohle Fels zu Urzeiten 4o Meter tiefer war als heute, liegen in der Fortsetzung der Felsflächen nach unten noch Möglichkeiten....
Immer noch denke ich über den neuen Satz nach, der in der Denkmalpflege die Runde macht und Ausgrabungen rechtfertigen soll: Man kann nur schützen, was man auch kennt? Vielen Denkmälern wäre es sicher besser ergangen, wenn man sie nie oder sehr viel später erkannt hätte. Nur so herum wird ein Schuh daraus! So ist es gut, dass die natürlichen Erosionsvorgänge, davon gehe ich aus, noch manchen Fundplatz schützen. Besser, als der Mensch dies nach seiner Erkenntnis je wird tun können.
279. Post. "Höhlentour" zu unbekannten Höhlen: Der Höllfels.
Der Höllfels ist ein eingetragenes Naturdenkmal und liegt in einer Fortsetzung eines Seitentales des Riedtales, das ein Seitental des Aachtales in der Nähe des Hohlen Felsens ist. Vom Riedtal aus zweigen wir ab in ein weiteres Seitental links, das Höllental. Es endet auf der Hochfläche vor Beiningen bei der vorderen Gleißenburg. Der Weg ist sehr bequem mit normalem Schuhwerk zu erreichen.
Der Höllfels liegt links des Weges im Dickicht hoher Büsche und Brennesseln, denn deren liebster Standort nunmal Kalkschutt ist. Die einzelnen auch an anderen Stellen aufragenden Felsnasen verwittern mit der Zeit und stürzen zu Tal . Der Höllfels ist an seiner Südostseite zu einem Abri oder einer Höhle geöffnet, die mit Kalkschutt, vielleicht Höhlensedimenten und Versturzblöcken verfüllt ist. Versinterte Bruchstücke aus Deckenverstürzen sprechen eine deutliche Sprache.

Mehrere schmale Spalten zwischen den Versturzblöcken lassen erahnen, dass es hier einen größeren Hohlraum geben muss. Auch ist ein deutlicher Luftzug zu verspüren.
Zwischen den Kalkblöcken kleinere Brocken, und vor allem viele von den Oberflächen des Felsens abgeplatzte Frostscherben. Im lockeren Schuttkegel auch Humus mit vielen Vogel- und Mäuseknochen, teilweise frische Gewölle, die das Abri auch als zeitweiligen Horst ausweisen dürften.
Warum in die Ferne der französischen Abris schweifen? In gut einem Kilometer vom berühmten Geißenklösterle, bzw. dem Hohle Fels entfernt, liegt vielleicht das Gute nah...
Das beeindruckende Felsschutzdach unter dem sich vermutlich ein verfüllter Hohlraum einer Flusshöhle auftut. Eine Beschreibung des Felsens als urgeschichtliche Fundstätte gibt es nicht, es sind keine Funde bekannt.


Der Höllfels, mit der großen Öffnung vom Wegesrand des Höllentales aus gesehen. Der Fels ist ein Naturdenkmal und in diesem Rahmen geschützt.

279. Post. Der Höllfels im Höllental zwischen Beiningen und Schelklingen. Höhle im "Dornröschenschlaf?"

Donnerstag, 9. Juni 2011

278. Post. Ein undatiertes Felsgesteingerät aus Sonderbuch. MINIATURAXT.
Seite
Schaftloch mit einem Querschnitt von 4,5 mm. Das Loch geht nicht im 90-Grad-Winkel zur Ober und Unterseite durch das Gerät, sondern leicht "gekippt."
Dieses Ende könnte eine "Schneide" sein. Sie ist verrundet.


Das breite Ende (Nacken)



Die gesamte Oberfläche des Gerätes ist leicht rau, hat keinerlei Polituren. Da es in der gesamten Länge nicht ganz symmetrisch ist, sondern leichte Einbuchtungen aufweist, wie man sie an einem reinen Naturprodukt erwarten würde, ist mir der Herstellungsprozess unklar.
Bild oben: etwas zu erkennen, dass das Schaftloch nicht im 90-Grad-Winkel angelegt ist. Die Öffnungen des leicht bikonischen Loches liegen nicht genau gegenüber.


Gut zu erkennen: der Querschnitt wirkt wie "natürlich entstanden" und nicht sauber und glatt artifiziell geschaffen.




278. Post. Die vielleicht kupferzeitliche Axt aus Sonderbuch in der Zeichnung.
Zeichnung/Skizze Maßstab 1:1Draufsicht, Seitenansicht und Querschnitte
Die Miniaturaxt  hat eine Durchlochung/ Bohrung- hier wurde ein Schaft aus organischem Material befestigt. ("Nach heutiger Nomenklatur: Ein Hammer ohne Stiel.")


278. POST. kupferzeitliches Felsgesteingerät aus SONDERBUCH. Nach der Artefaktmorphologie bzw. der Nomenklatur eine Miniatur-Steinaxt. Miniaturen werden in der Literatur nicht selten als Spielzeug angesprochen, oder als Grabbeigaben, die sonst ohne Funktion waren. Die abgearbeitete Schneide (?) spricht eher für Benutzung.

Mit diesem Beil, einem nicht LBK-zeitlichen Spinnwirtel, einem Glisbeil und einem in der Nähe gefundenen Spitzenfragment eines jungneolithischen Dolches erweitern sich die Anzeichen für jüngere Zeithorizonte um ein weiteres, wichtiges Artefakt. Auch einige Stücke aus stichbandkeramischer Zeit haben sich oberflächlich eingefunden. Als wichtiger Einzelfund ist er einer Nachmeldung für einen schon bekannten Fundort wert. Bei SOND008 muss wohl inzwischen von einem regelrechten Siedlungshügel aus gegangen werden, der über einen sehr langen Zeitraum bewohnt war: LBK, Mittelneol./Stichbandkeramik, Jungneolithikum, vielleicht Spätneolithikum und durch einen noch oberflächlich sichtbaren Grabhügel und Metallfunde Bronzezeit. Vielleicht ist das der Grund, warum die durch die Geomagnetik erfassten Anomalien nur an wenigen Stellen eine Siedlungsstruktur zweifelsfrei erkennen lassen, nämlich die der LBK. Letztere wurde auch archäologisch nachgewiesen.(Grabung Fisher,Knipper, Harris et.al.)

Meilleures salutations a Luxemburg! bienvenue sur mon site! Härzle:ch we:llkomm!

Mittwoch, 8. Juni 2011







277. Post. Kratzer mit "Fingerabdruck"
Ein Abschlagkratzer von 50mm Länge aus Sonderbuch / linienbandkeramischer Kontext/ weist ein unverwechselbares Merkmal auf: Auf der Kortex ist eine kleine Molluskenschale (Muschel) zu sehen. Sie ist 4mm breit. Außer der halbmondförmigen Endretusche (Kratzerkappe, um genau zu sein) weist der Kratzer wie bei vielen Geräten dieser Kategorie eine (links-) laterale, zusätzliche Retusche auf. Die Verwendungsmöglichkeiten waren damit erweitert. (Die Nomenklatur spricht aber nicht von einem Kombiwerkzeug.) Das Werkzeug ist stark patiniert und weist keine rezenten Beschädigungen auf.

Danke für den ersten Besuch aus der Türkei! hosgeldiniz de benim internet sitesi! te seklür ederim jcin ilgi.

Dienstag, 7. Juni 2011





276. Post Höhlenentdeckung durch Hangerosion...Funde, die einen Felsen als urgeschichtlichen Fundplatz ausweisen, konnten in den vergangenen Tagen erneut gemacht werden, und zwar an einer Stelle, die mir seit den 1990er Jahren bekannt war.

Im "Kleinen Höhlenführer" (Herausgeber Museumsgesellschaft Ehingen, Mall und Blumentritt) in dessen Gebietsbeschreibung der Fundplatz gehört, ist er nicht erwähnt. Schon in den 1990er Jahren unternahm ich eine intensive Oberflächenprospektion, bei der sich die Fundstelle auf Anhieb durch einen Fundbeleg identifizieren ließ. Der Fels, in dessen Zusammenhang die Funde stehen weist auch Qualitäten als Naturdenkmal auf. Weder im Höhlenkataster, noch in der Liste der Geotope im Regierungsbezirk Tübingen ist der Fels aufgeführt. Es handelt sich um einen Schwammstotzen des Weißjurameeres. Eine ehemalige Flußhöhle bestand hier wohl in ähnlicher Weise wie etwa der Hohle Fels bei Schelklingen. Im Verlaufe der Zeit stürzten Seitenwände und Höhlendecke ein und es lässt sich heute schön die Entstehung eines Felsschutzdaches, eines Abris nach voll ziehen. Die Trümmer der Höhle liegen als Versturzblöcke um den Felsen und im Abhang. Auch der natürliche Höhleneingang, bzw. später der Durchgang des Abris von der geschützen Nordseite zum Südhang ist mit Versturzblöcken weitgehend versperrt.
Noch während die Höhle Bestand hatte, was ich für sehr wahrscheinlich halte oder zumindest im Zustand des entstandenen Abris muss der Felsen Menschen Schutz geboten haben, wie seine jetzt wieder auf gefundenen Hinterlassenschaften zeigen. Da die Ablagerungen durch Mensch (und Tier) zunächst in die Höhlen- bzw. Abri/Schutzdach-Sedimente eingebettet waren, setzte die allmähliche Hangerosion ein und die Stratigraphie begab sich bergabwärts. Die Gesetzmäßigkeiten dieses Bodenfliessens sorgten dafür, dass Knochen und Artefakte in den oberen Humusbereich gelangen konnten, wo sie nun gefunden wurden. (So weit meine Theorien)
Schon 2008 machte ich eine erste Fundmeldung. Diese war jedoch nicht explizit auf diese Höhlenruine bezogen, sondern war Teil einer Fundstellenliste. So fand die Meldung (-trotz Artefaktfund: ein in Post 79 schon vorgestellter Klingenkratzer mit Kalksinter) keine weitere Beachtung.
Juni 20011: Auslöser zu einer erneuten Erkundung des Fundplatzes war die Exkursion I bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Archäologie im Mai d.J. Mit dem Ansatz des Denkmalschützers erklärte Dr. Frieder Klein die Problematik Höhlen und deren Vorplätze, zum Teil auch alten Grabungsschutt vor den Höhlen zu schützen. Am Vogelherd beispielsweise wurden aus dem Grabungsschutt sensationelle Funde bei einer Nachgrabung ans Tageslicht geholt. Die Kontrollprofile, die Riek bei der ersten Grabung stehen ließ, sind von Raubgräbern schon lange geplündert worden und nicht mehr zu finden. Dabei bohrte sich mir ein Satz wieder ins Gedächtnis den ich unlängst bei einer Tagung hörte: Man kann nur das schützen, was man auch kennt...also:
Noch einmal zur alten Fundstelle, um sie der Denkmalpflege wärmstens ans Herz zu legen. Bei "meiner Höhle" stellte ich fest, dass schon ein Anderer, vielleicht imVorjahr einer ähnlichen Vermutung folgend eine kleine Hobbysondage gemacht haben muss. Am Schutthang klaffte ein kleines Loch, wohl 30 cm tief und der "Grabungsversuch ( naturgemäß liegen die intakten Schichten oft metertief) endete wohl, weil die Absicht Spektakuläres wie eine "Venus" oder einen "Faustkeil" zu finden ( in der Regel "Schüler-phantasie") In besagter Mulde, die wieder zu gedeckt ist, fand sich eine kleine Spitze, die ebenfalls wie die schon erwähnte Klinge Versinterungen aufweist, also vermutlich aus dem Höhleninneren kommt. Die Spitze ist 32mm lang und aus Jurahornstein. Ihre Spitze hat eine leicht rötliche Färbung, die eventuell mit der Hitzebehandlung des Ausgangsmaterials zusammenhängt. Wie schon beim ersten Mal in den 1990er Jahren lagen auch Knochenfragmente vor. Die "Zungenschnellprobe" (= altes Material bleibt an der Zunge kleben) zeigte an, dass es keine rezenten Knochen sein können.
Die Funde sind nun auf dem Weg nach Tübingen zum Referat 26 (Denkmalpflege) um die Fundstelle der Inventarisation und die Funde der Begutachtung der Facharchäologen zu zu führen.
Nicht umgepflügt, sondern weg-gerutscht, sind Sedimente und große Versturzblöcke: Ein Gunstfaktor, der für eine oberflächliche Entdeckung und zum Fund von Artefakten führte. Anderen mutmaßlichen Fundstellen wird dieser Umstand leider nicht zuteil und davon kenne ich noch eine ganze Reihe....

An zu merken ist noch, dass unautorisierte Grabungen, sei es auch nur durch Scharren an der Oberfläche, - an geschützten Denkmalen - einen Straftatbestand erfüllen.

Edit. Sept.2012. Bislang gibt es keine Rückmeldungen der Denkmalpflege.

Montag, 6. Juni 2011


275. Post. "Lese-( und -Augen-) fund": Wanderkarte des Schwäbischen-Alb-vereins, Sonderausgabe, Statistisches Landesamt, 1929. Das Fundgebiet der Blaubeurer Alb: Blaubeuren, Sonderbuch, Asch, Wippingen.

Freitag, 3. Juni 2011

274. Post. Klangraum-Fund von 1994.
Eine der Flöten, die jetzt in der neuen Sonderausstellung KLANGRAUM im Blaubeurer Urgeschichtlichen Museum zu sehen ist, wurde 1994
im Geißenklösterle geborgen.
Schwäbische Zeitung 9. März 1994. von Redaktionsmitglied Stefan Hilser.




274. Klangraum- Eine der Flöten, die in der neuen Sonderausstellung gezeigt werden, wurde 1994 von Joachim Hahn im Geißenkösterle geborgen.Ein "Lese"-fund...

Donnerstag, 2. Juni 2011


273. Post. Nostalgie...Dr. Frieder Klein in Sonderbuch.
Im Mitteilungsblatt der GfU Blaubeuren, Heft 1, 1994. wird angekündigt:

273.Post. Nostalgie. Dr. Frieder Klein in Sonderbuch...Fundstücke...("Lese-funde")
Im Mitteilungsblatt Nr. 1 berichtet unter anderem J. Hahn über Musik und Musikinstrumente bei Jägern und Sammlern, heute und gestern. Also die erste Ausgabe der Mitteilungen überhaupt befasst sich mit dem neuesten Thema der Sonderausstellung, die 2011 läuft: Klangräume...Joachim Hahn geht in einem kurzen Aufsatz über die Musikinstrumente ein, anlässlich der neuen Flötenfunde aus dem Aurignacien ( datiert von Hahn 32-36.000 vor heute) des Geißenklösterle. Und in Zusammenhang mit der im letzten Post vorgestellten Brillenhöhle verweist Hahn auf ein 19 cm langes bearbeitetes an den Enden abgerundetes Rengeweihstück, das Riek als Trommelschlägel ansah. Riek verglich das Fundstück mit Schlägeln der Lappen.
Der nostalgische Hinweis für die Ausstellung im Sonderbucher Gemeindesaal betrifft einen Teil der Veranstaltungen zur 700 Jahr Feier.

Die Lesefunde von Herrn Helmut Mollenkopf sind in der Festschrift zur Feier abgebildet. (oben)