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Sonntag, 28. November 2010


151. Post. Funde von Wippingen/ Höfermahd. Großer Abschlag, bilateral nach dorsal, partiell nach ventral retuschiert.

...die Zusammenhänge sprechen für keinen eindeutigen, zeitlichen Kontext. Auf Höfermahd liegen bereits mittelpaläolithische Geräte vor, früh bis mittelneolithische Zeugnisse scheinen zu überwiegen. Dieser modifizierte Abschlag mag am ehesten ein spätneolithisches Erntemesser sein, allerdings sind Geräte aus dieser Zeit eher weniger mit einer derartigen Patina zu finden. In diesem Zustand tritt hier eher das verlagerte Material der Altsteinzeit auf.

151. POST: Funde aus Wippingen/ Höfermahd.
(ein Schaber? aus ...) Radiolarit. Wenn dieses Material hier auftritt, handelt es sich immer um alpines Material, das schon in der Altsteinzeit ( Mittelpaläolithikum) von den Neandertalern bearbeitet wurde.

Kerne...Kernscheiben...Klopfer...
151. Post. Funde von "Wippingen-Höfermahd"

Freitag, 26. November 2010

150. Post. Gedanken zu einer "Siedlung" die keine sein soll...
oben: Kerne, sowohl regelmäßige Klingenkerne, als auch amorphe Formen, teilweise großzügig verworfen, was für eine gute Rohmaterialversorgung oder gar für eine Abbaustelle spricht./ mittig Klopfer oder Klopfsteine, oben rechts: rötliche bis graue Kerne, eventuell durch Hitzeeinwirkung für die Schlageigenschaften verändert. dadurch entstehen farbliche Veränderungen, und es entsteht ein bestimmter Glanz; unten links, Klingen und Abschläge, der verschwindend geringe Anteil bei der Artefaktstreuung. rechts unten: grobe, teilweise bifazial zugerichtete Geräte.
Kerne, Trümmer....Der Großteil der Funde auf Höfermahd zählt zu Artefakten der Grundproduktion.

150. Post. Gedanken zu einer "Siedlung" die keine sein soll...
Was auf Höfermahd auffällt....ist die Tatsache, dass in Bezug auf das aufgelesene Material, das mittlerweile doch erheblich ist, dass der Anteil an Werkzeugen niedrig ist. Kind beschreibt 1985 welche fundspezifischen oder ökonomischen Bedingungen solche Verhältnisse erzeugt haben können. Als Beispiel führt er die Siedlung Kleemädlen an, eine Siedlungsstelle in unmittelbarer Nähe eines Hornstein-Abbauplatzes, der ebenfalls einen extrem niedrigen Anteil an Werkzeugen erbrachte. Ähnliches kann auch für die Siedlung Olzania (Milisanskas 1976) angenommen werden. Nach einem Modell von Löhrs u.a. 1977 steigt der Prozentsatz der Geräte, je weiter die Siedlung vom jeweiligen Abbauplatz des Rohmaterials entfernt liegt. Niedrige Anteile, kurze Distanzen, Hohe Anteile...würden dann ein Indiz für große Distanzen sprechen. Die Fundstelle Höfermahd liegt in kurzer Distanz zum Borgerhau, möglicherweise aber liegt die Rohmaterialstelle noch sehr viel näher, lediglich noch nicht lokalisiert, da man die geologischen Vorgänge hier noch nicht versteht.

Donnerstag, 25. November 2010

149. Post...Eine "Siedlung" die keine ist...
Großes, lateral-Bifazial kantenretuschiertes, gröberes Gerät
Klingenkerne, eher Mittelenolithisch aus Wippingen.
Artefakte der Grundproduktion: Kernscheiben oder Kerntabletts, Präparationsabschläge zur Präparation der Schlagfläche an Kernen. Die Ränder zeigen keine Retuschen sondern Klingennegativfragmente.
Klopfsteine, kurz "Klopfer" genannt. U.a. Verwendet für die Grobzerlegung des Hornsteins für einen harten Schlag?

149. Post. Eine "Siedlung" die keine ist... Ein Treffen mit Archäologen musste abgesagt werden. Leider kann es jetzt erst im Januar statt finden. Es sollte dabei vor allem um die beidseitig bearbeiteten Werkzeuge, die bifazialen Geräte und die handgemachte Keramik gehen. Besonders ein Flurstück in Wippingen zeigt an der Oberfläche das, was man "Siedlungsinventar" nennen würde: Rohmaterial, die Artefakte der Grundproduktion und die LBK- typischen Geräte, also die Werkzeuge der Linienbandkeramik ( Frühneolithikum) und vielleicht des Mittelneolithikum. Letzteres vor allem was die regelmäßigen Klingenkerne und diverse Pfeilspitzen angeht. Also auch: Klingen, Abschläge, unmodifiziert und modifiziert, Kratzer und vor allem kleine Bohrer. Die großen, bifazial, also beidseitig retuschierten Geräte fallen dabei besonders ins Auge. Auch Keramik, wenn auch sehr wenig, ist in Siedlungszusammenhängen zu erwarten und findet sich. Das Erstaunlichste ist jedoch, dass geomagnetische Untersuchungen keine interpretierbare Siedlungsanomalien zeigen. Neben dieser Stelle, an der eine sehr hohe Frequenz an Oberflächenfunden zu verzeichnen ist, gibt es darum herum noch weitere Fundpunkte, die ebenfalls keine sicheren Hinweise auf eine Siedlung sein sollen. Was ist es aber dann? An Materialdepots ist nicht zu denken, da die Abbaustelle, die Rohmaterialquelle des hier bearbeiteten Hornsteins keinen Kilometer entfernt liegt.