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Montag, 30. Juli 2012

393. Post. Neue Saison 2012-2013

Wieder wurde auf der Blaubeurer Alb UMGEPFLÜGT...
 Nur kurz war die Sommerzeit in der alle Felder bewachsen waren. Längst sind die ersten Felder für eine neue Saat oder Zwischensaat für die Gründüngung vorbereitet oder wieder ein gesät.
 Heftige Regengüsse haben schon für eine freie Sicht auf neue Funde gesorgt....
 Die Bedingungen sind optimal, die Vorgehensweisen aber haben sich geändert, was in der vorangegangenen Saison schon Ansatz war, ist neue Strategie:
 Der Großteil der Artefakte der Grundproduktion bleibt künftig auf den Äckern liegen. Der eindringliche Appell eines Seminars von Dr. Strien bleibt außen vor ("Nehmen Sie alles mit") Absammlungen ohne Einmessungen liefern keine verwertbaren Datensätze.
 Einzelne modifizierte Artefakte werden ein gemessen. Die große Masse an Artefakten der Grundproduktion bleiben der Wissenschaft vorbehalten und bleiben liegen. Damit ist eine systematische, aber keine vollständige Erfassung gewährleistet. Die einzelnen Funde lassen sich jedoch in Gesamtpläne einfügen. Es wird sich meiner Meinung nach zeigen, dass sich mit der Zeit die frühzeitig geborgenen Funde durch eine gute Erhaltung von späteren unterscheiden werden. Die empfindliche neolithische Keramik wird weiterhin geborgen. Es hat seinen Grund, warum sie auf allen Fundplätzen fast völlig fehlt. 

Nicht leistbar: Einzeleinmessung, Vertütung und Versehen mit den Koordinaten, Reinigung und erneute Vertütung mit den Koordinaten. Wissenschaftlich korrekt, aber nicht in diesem Umfang machbar. Dabei ist neben dem Zeitaufwand auch der logistische Aufwand (Material, Tüten) einfach zu groß.

Die Entscheidung birgt Nachteile. Einer davon ist, dass die Artefakte einmal der weiteren Beschädigung und Zerstörung ausgeliefert sind. Bisher  sind die Funde in wenigen Sammlungen zusammen gefasst. Die auf den Oberflächen liegenden Artefakte sind nicht mehr vor anonymen Zugriffen geschützt. Dies konnte in den letzten 12 Jahren weitgehend aus geschlossen werden. 
Was in Zukunft erfasst wird:




 Neue Funde 2012: oben und unten: sehr kleiner, nur 20mm großer Restkern von SOND008/469.


Dienstag, 24. Juli 2012

392. Rötlicher Hornstein. (Lagerstätte Sonderbuch, Halde)

Auf der Fundstelle "Breite", Sonderbuch fallen -wie auch auf anderen Fundstellen- Hornsteine mit rötlicher Färbung auf. Rotfärbung kann sich bei der Sekundärlagerung des Rohmaterials einstellen, aber auch das Ergebnis von thermischer Behandlung sein. 



Siehe Prähistorische Lithothek von Markus Siegeris, Blaubeuren-Sonderbuch Halde: 
http://www.praehistorische-lithothek.de/page9.php#JURA01

Im Baugebiet Halde treten bei jedem Neubau ziemlich nahe der Oberfläche Hornsteine auf, aber auch weiße Varianten, möglicherweise eine primäre Residuallagerstätte. Hornstein der an Ort und Stelle aus dem Muttergestein gewittert und nicht weiter verlagert wurde.
Folgend: Hornsteinknollen und noch mit dem Muttergestein verbundene Hornsteine aus einer Baustelle 2012. Pink war diesmal leider nicht dabei.










ausgewitterte Knolle





391. Post. Grobgeräte oder "nur" Restkerne?

Immer wieder fallen auf verschiedenen Fundstellen "Kerngeräte " auf, bei denen ich mir unschlüssig bin...
ob es sich lediglich um Restkerne handelt oder um grobe Geräte. ( Siehe auch dazu den Post über Gezähe) 
Auffallend ist, dass die Kerne/Geräte eine geschlossene Symmetrie aufweisen. Sie sind weitgehend oval, als Ergebnis formgebender Retuschen, die aus groben und kleineren Retuschen resultieren und daher eher kein Zufall sein können. Einen Kern in dieser flachen Form ab zu bauen erscheint wenig sinnvoll, zumal vor Ort genügend Rohmaterial für eine derart unorthodoxe Abbauweise nicht zwingend notwendig war. Das Ergebnis der Reduktion scheint mir eine möglichst gerade Arbeitskante gewesen sein. Damit erinnern diese Stücke am ehesten an einen Faustkeil. In der Funktion dieser Geräte denkt man an einen stoßenden Schnitt. Ein grober Schaber wird im Typenkanon des Neolithikum, und aus diesem Kontext stammen die Geräte, nicht definiert. Ein Merkmal von Gezähe sind meist eingezogene Schneidenpartien, die eine Schäftung ermöglichten. Diese fehlen hier. Vielmehr ist die geschärfte Kante unilateral angelegt und ein "stoßender Schnitt" wäre an fast jeder Stelle dieser Geräte möglich. Bifaces als Kerngeräte kommen im Neolithikum eigentlich nicht vor, bestimmte Beile einmal aus genommen.

siehe auch: http://lesefunde.blogspot.de/2011/05/450.html










"Grobgeräte"" aus Asch: Gunderstall und Mairinger .
siehe auch Gezähe: http://www.blogger.com/blogger.g?blogID=5486790017099944322#editor/target=post;postID=2559136286123074192

Freitag, 20. Juli 2012

Donnerstag, 19. Juli 2012

389. Post. Das Hornsteinvorkommen im Ascher Borgerhau.

Das Hornsteinvorkommen auf der Blaubeurer Alb, im Wald Borgerhau...
ist eine sekundäre Lagerstätte mit lokaler, vermutlich auch regionaler Bedeutung während des Neolithikums.
Es wird hier im blog anhand von Oberflächenfunden mit den Erkenntnissen des Sammlers, des "Heimathirsches" vorgestellt: http://lesefunde.blogspot.de/2010/06/zum-64_8184.html
unter diesem link, Post Nr. 64 gibt es insgesamt 6 Einzelposts der Grabung bzw. der Vorstellung der vorläufigen Ergebnisse für die Öffentlichkeit durch die Grabungsteilnehmer 2007.
Weitere Posts: Nr. 235, 238, 242, 243, 252, 254, drei Einzelposts unter 255 u.a. Zahlreiche weitere  Posts beziehen sich auf das Vorkommen.

Rainer Schreg stellt in seinem wissenschaftlichen blog (ARCHAEOLOGIK) in seinem neuesten post nun die bisherigen Veröffentlichungen der Forschungen im Borgerhau zusammen. Einige der Ergebnisse können als pdf herunter geladen werden. http://archaeologik.blogspot.de/2012/07/eine-neolithische-haldenlandschaft-auf.html

Die Arbeit durch die Grabungen im Borgerhau und bezugnehmenden Grabungen auf nahen Siedlungen wird weiter fort gesetzt, wofür aber derzeit aber wohl  keine Gelder zur Verfügung stehen, die Fortschritte des Auswertung und weiterer Forschungen sind deshalb begrenzt. Dass Die Forschungsgruppe trotzdem kontinuierlich an dem Projekt weiter arbeitet, verdient aus meiner Sicht außerordentliche Hochachtung.



Rohmaterial aus den Pingen des Borgerhau (Oberflächenfunde, GPS-eingemessen.) Faust- bis Kopfgroße Knollen, Kerne und unten links ein großer Abschlag mit Grobretuschen, vielleicht ein Gezähe.














Mittwoch, 18. Juli 2012

388. Post. ...strangers in the bus...

Urgeschichte hautnah,
heißt die website des Schelklinger Urgeschichtlers Rudi Walter: Steinzeitevents und experimentelle Archäologie...




...strangers in the bus...

Samstag, 14. Juli 2012

387. Post. Die Klingenkerne aus Wippingen- Höfermahd

Ebenfalls die gesamte Bandbreite der Kernmorphologie weist eine Fundstelle in Wippingen auf. Genau wie in Sonderbuch "Grund" und "Breite" überwiegen die regelmäßigen Klingenkerne. Ausgedehnte "Schlagplätze" des Hornsteins "Typ Borgerhau" mit Belegen einer sehr guten Rohmaterialversorgung. 

oben ein früh verworfener Kern mit stecken gebliebenen hindges


oben und unten: Vorder- und Rückseite eines Kernes, also ohne natürlichen Rücken.


                                  Eine willkürliche Auswahl von Kernen unterschiedlicher Größe...