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Samstag, 31. Dezember 2011

331. Post. Nostalgie; Notbergungen am Schmiechener See.

 Mai 1987; Notbergung bei der Verlegung des Bachbetts des Siegentalbaches, der in den Schmiecher See mündet. Am See siedelten die Urnenfelderleute...
Die gezeigten Seiten entstammen der Tagesausgabe der Schwäbischen Zeitung Ehingen

 Ehrenamtliche Beauftragte und ehrenamtliche Helfer retten vor Ort die Zeugnisse aus der Baustelle.


330. Post.Nostalgie: Grabhügel am Burrenhof 1987


 Lernen als ehrenamtlicher Grabungshelfer................................................................................................






Grabungen sind das Privileg der Archäologen. Um dennoch mit den Grabungsmethoden vertraut zu werden und um zu wissen, was wissenschaftlicher Standard ist, ist es notwendig als Laie, will man als solcher ehrenamtliche Arbeit verrichten, immer wieder an Grabungen teil zu nehmen, den Blick zu schulen um so den notwendigen Blick für den archäologischen Kontext zu gewinnen. Eine meiner "ehrenamtlichen Schulungen" war die Ausgrabung an Hügel 17 beim Burrenhof, Gemeinde Erkenbrechtsweiler bei Urach. Verantwortung kann nur der mit übernehmen, dem hier das Wesentliche vertraut ist. Bei der Einbindung von Sondengängern wird auf solche Basisschulungen meist weitgehend verzichtet. Sie fußen im Wesentlichen auf das Gewinnen von Geodaten. 

329.Post. Neujahrswünsche

Ich wünsche allen meinen Lesern und lithophil Veranlagten ein frohes, gesundes Neues Jahr und wenn Sie selbst Sammler sind - viele neue Erkenntnisse...
Die mit you-tube verlinkten Seiten wurden entfernt. Urheberrechtsprobleme machen den blogs und Foren das Leben schwer und teuer.

Dass bald das neue Jahr beginnt,
spür ich nicht im Geringsten.
Ich merke nur: die Zeit verrinnt,
genau so wie an Pfingsten.
Die Zeit verrinnt. Die Spinne spinnt
in heimlichen Geweben.
Wenn heute Nacht ein Jahr beginnt,
beginnt ein neues Leben.
Ringelnatz

Dienstag, 27. Dezember 2011

328. Eine retuschierte Klinge mit Stichelende.


 Stichel ... gehören nicht zum Standardinventar neolithischer Siedlungen. Die ersten finden sich, oft nicht wirklich gewollt wirkend, im Acheuleen. Erst im Jungpaläolithikum sind sie häufig vertreten. Glegentlich treten auch im Neolithikum Stichelmodifikationen auf. In erster Linie handelt es sich bei diesem Artefakt um eine links lateral nach dorsal retuschierte Klinge. Am Distalende weist sie eine Stichelbahn (Sonderform der Retusche) auf, die nach ventral Gebrauchsretuschen zeigt. Nach Lage der Kantenretuschierung mit dem verbliebenen Schlagflächenrest auf der Spitze ist auch eine Bohrfunktion angelegt.                                                                                                                                             
oben: Das Distalende der Klinge

 oben und unten: Das Proximalende mit dem Schlagflächenrest, vielleicht die Bohrerspitze.


Montag, 26. Dezember 2011

327. Post. Neolithische Keramik.NEU

In Wippingen auf der Flur Höfermahd gibt es nur sehr wenig unverzierte, frühgeschichtliche Keramik. Heute fanden sich zwei Keramikfragmente. Links das Fragment eines dünnwandigen, vermutlich mittelneolithischen Topfes, dessen Scherben organische Bestandteile und kleine Bohnerzkügelchen aufweist; rechts ein Bodenfragment eins vielleicht bandkeramischen Vorratsgefäßes. Auch im lithischen Inventar gibt es sowohl älterneolitische, als auch mittelneolithische Komponenten. Besonders der ältere Scherben ist weich und hätte den Frost diesen Winter an der Oberfläche wohl nicht überstanden. Er besitzt eine sehr feine, glimmerhaltige Magerung. Er weißt sowohl Schrüh- als auch Reduktionsbrand auf.

Edit: Die gesamte Keramik von der Höfermahd, überwiegend LBK- Bandkeramik (auch eindeutige Handhaben wie Grifflappen und Nuppen) ging am 4.10. per Post zur Denkmalpflege. Es scheint so, dass auch jüngere Zeithorizonte vertreten sind, eventuell eisenzeitliche. Neue Informationen hierzu werden an dieser Stelle nach gepostet.
Edit: März 2014. Bislang keine Rückmeldungen vom Amt.


خوش آمدید


326.Post. Kern mit "Kratzerkante."

 Ein prismatischer Klingenkern von der Höfermahd. An einem Grat eines Klingennegatives wurden Querretuschen an gebracht, möglicherweise für eine Funktion die der eines Kratzers gleich kommt. Die Nomenklatur hat hierfür keine Bezeichnung.
Das Material entspricht der reinweißen Varietät des Jurahornsteins, wie er im Borgerhau ansteht. Möglicherweise sind es auch nur Ausbrüche, die bei der Sekundärverwendung als Schlagstein/Klopfer    (einmaliger Gebrauch) entstanden sind. Ein gescheiterter Versuch eine zweite Schlagfläche durch einen Präparationsabschlag zu schaffen scheidet meiner Meinung nach aus, (also wenn das Ziel z.B. gewesen wäre einen bipolaren Kern zu schaffen) weil die Abnahme des Kernfußes aus einer anderen Schlagrichtung hätte erfolgen müssen.
Dazu darf man nicht vergessen, dass eine rezente Beschädigung nie aus geschlossen werden kann. Die Fundlage- frisch aus dem Kolluvium- spricht allerdings dagegen.

325.Post. Bohrer-Halbfabrikat




 oben links: Das Halbfabrikat, mit zwei gegenüberliegenden Buchten, nach Dorsal retuschiert. Rechts zum Vergleich ein Bohrer mit Schulter und Spitze. Das fertige Ergebnis hätte möglicherweise zwei Bohrer zeitigen können.


Das Halbfabrikat eines Bohrers und in seiner Art ein bisher einmaliger Fund gelang ebenfalls am Weihnachtstag 2011.

324. Post. Kleinstbohrer...




oben: Liegend auf dem Fingernagel eines kleinen Fingers.

Wohl der kleinste Vertreter der neolithischen Bohrer fand sich am zweiten Weihnachtstag auf einer Fläche -die wegen möglicher weise mittelpaläolithischer Funde begangen wird- in Wippingen. Er misst nur 10mm Länge.

Sonntag, 25. Dezember 2011

323. Post. Funde von Hl. Abend 2011

Ein großer, bipolarer (als Ziel wohl Klingen-) Kern, ein Klopfer, ein kleiner, konischer Klingenkern, ein Kratzer und ein Bohrer waren die Geschenke der Feldfluren zum diesjährigen Weihnachtsfest...
 oben: eine der beiden Schlagflächen, eines widerborstigen Kerns...
 Die stecken gebliebenen Abschläge sind oben und unten zu sehen, unten auch die Kluft, die quer durch den Kern läuft.
Der Kern weißt keinerlei rezente Beschädigungen auf, da er wie der kleine Kern frisch aus dem Kolluvium gepflügt wurde. Ohne Absammlung wäre das an so einem großen Stück nicht lange so geblieben.
 Kratzer und Bohrer von Sonderbuch "Grund", Kerne und Klopfer von der "Höfermahd", Wippingen.
Der große Kern, der von zwei Seiten entgegen gesetzt geschlagen wurde (bipolar) wurde verworfen, weil eine deutlich erkennbare Kluft verhinderte, dass die Klingen durch geschlagen werden konnten. So konnte es sein, dass er noch mit einem realtiv großen  Endgewicht von 1033 Gramm die Zeiten überdauerte.  Der Kern ist ein schönes Beispiel für das Material aus dem Borgerhau: Außen unter der ausgesprochen dünnen Rinde das gute Material mit feiner Körnung, im Inneren gröberes Material, das keine feineren Geräte zulässt.  

Samstag, 24. Dezember 2011

322. Frohe Weihnachten 2011

Ich wünsche allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest.

Sonntag, 18. Dezember 2011

322. Post Durchbohrte Felsgesteingeräte aus Ringingen


oben: Wurde bereits gepostet: Eine Bohrung an einem Gerät, das frühzeitig auf gegeben wurde. Von einer jungneolithischen Siedlung nahe Ringingen "Heiden".(Beim Kreuthau/Grafenweg)

oben: Schnöder Abfall bei der Bohrung: der Bohrkern. Ein sicheres Auge...und ein gut ab geregneter Acker sind Voraussetzung für solche Kleinfunde und:................... Finderglück.







oben: Durchbohrtes nach Bildbearbeitung durch c.fuchs. siehe auch: steinzeitlexikon.

Der geschliffene Stein in Form von Dechseln ("Beilen" und "Schulhleistenkeilen") und Äxten, sowie Keulen kennzeichnet das Neolithikum. Auf der LBK-Siedlung ( Linienbandkeramik, kurz Bandkeramik) in Erbach-Ringingen fanden sich verschiedene Fragmente dieses Inventares. Unter Anderem auch ein Bohrkern, wie er bei einer Hohlbohrung anfällt. Dechsel sind, wenn überhaupt quer zur Schneide gebohrt, während die Bohrung für den Axtholm senkrecht angelegt ist. Die experimentelle Archäologie erzielt ähnliche Ergebnisse mit einem hohlen Ast ( das zähe Holz des Holunders, dem das Mark entnommen wurde) und Sand als Schleifmittel.

Samstag, 17. Dezember 2011

321. Post. Jungneolithische Kratzer


321. Post. Jungneolithische Kratzer einer Siedlung in der Nähe der Linienbandkeramischen Siedlung Erbach-Ringingen "Heiden und Salach". Die Siedlung wurde im Zuge der Erdgastrasse erkannt und die Besiedlung der Hochfläche zwischen Allmendingen-Altheim und Ringingen scheint damit hier ihre Fortsetzung gefunden zu haben. Ein durchbohrter Dechsel ("Schuhleistenkeil") deutet auf Heiden auch in Mittelneolithische Zusammenhänge. Ein ähnliches Bild, wie es auf der Blaubeurer Alb zu finden ist. Der Bogen spannt sich von den ersten Siedlern der Bandkeramik bis zu den beginnenden Metallzeiten. Weitere Belege dieser Siedlung die sich um die Flur beim Kreuthau und Grafenweg an der Oberfläche zu erkennen gibt, sind dort Pfeilspitzen des Jungneolithikums. Fortsetzung der menschlichen Hinterlassenschaften sind dann metallzeitliche Grabhügel, die teilweise noch erhaben im Gelände liegen.

Freitag, 16. Dezember 2011

320. Post. Kerngerät- Meißel.





320.Post. Kerngerät-Meißel.
Zu einem Fund aus dem Juni letzten Jahres nun ein von C.Fuchs bearbeitetes Bild. Der Fund konnte in einem kleinen Filmclip dokumentiert werden.:

Der Fund belegt eine sekundäre Verwendung eines regelmäßigen, vielleicht bipolaren Klingenkernes, der als "Meißel" Verwendung fand. Ein Ende zeigt einen schlagenden Einsatz, vielleicht für die Abschlagtechnik für die ein Zwischenstück zwischen Schlaginstrument und Kern verwendet wird. Die Schlagfläche für das Schlaginstrument war auch eine der Schlagflächen des Kernes. Neben einer Zurichtung der gegenüber liegenden Seite belegen die "Ausbrüche" (Gebrauchsretuschen) die Verwendung. (In den Bildern unten, bzw. links unten)

zu bipolaren Klingenkernen siehe auch: