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Samstag, 22. Juni 2013

465. Radiolarit-Kern aus neolithischem Kontext.

Aus neolithischem Kontext / Erbach-Ringingen, Flur Sätzenäcker stammt ein Kern aus Radiolarit, der erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Rohmaterial eines mittelpaläolithischen Schabers aus Sonderbuch zeigt.

Aus einem vermutlich jungneolithischen Zusammenhang ( eindeutig datierbare Axt) der in Sichtnähe zu der bereits archäologisch untersuchten Siedlung Erbach-Ringingen/Heiden und Salach sich befindet, fand sich ein Restkern aus Radiolarit.- Ein aus neolithischen Zusammenhängen seltenes Rohmaterial. 

In mittelpaläolithischen Zusammenhängen bestehen die qualitätvolleren Artefakte oft aus diesem Material, obwohl es sehr schwer zu schlagen ist. Quarzadern machen es nahezu "unberechenbar" und erfordert die hohe Kunst ausgereifter Schlagtechnik. Dennoch wurde das Material im Gravettien der Alb sehr gerne verwendet.

Der neue Kern, rechts die abgerollte Außenseite des Rohmaterials, das das Rohstück als Geröll ausweist.

stecken gebliebene Abschläge: Die Schlagfläche.

Wenige Schlagbahnen sind in Gänze geglückt.


Die aufgegebene Schlagfläche mit zahlreichen stecken gebliebenen Schlagbahnen



links ein mittelpaläolithischer Schaber (Identifiziert von Prof.Müller-Beck) rechts der neue Kern.


links Mittelpaläolithikum mit der modifizierten Lateralkante, rechts die hindges des neuen Kernes. Während die Abtrennungen des Kernes sehr willkürlich erscheinen, zeigt sich die Modifikation des Schabers - im Bild nicht so gut erkennbar sehr regelhaft.


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