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Sonntag, 17. Juni 2012

369. Post. Mittelalterlicher Spinnwirtel.

Von einer (jung-) neolithischen Siedlung bei Erbach Ringingen, die unter der offiziellen Inventarnummer 9 geführt wird, konnte vor einigen Jahren eine Komponente der mittleren Bronzezeit nachgewiesen und gemeldet werden.
Zahlreiche hochmittelalterliche Keramikscherben sprechen auch dafür, dass hier möglicherweise eine ab gegangene Wüstung vorliegt. Da sich die Hinweise dafür mehren, begann ich vor Jahren damit, auch die mittelalterlichen Keramikbelege ( viele Karniesränder)  auf zu sammeln. Schön in dieses Bild passt ein gestern auf gefundener Spinnwirtel, fein gemagert, scheibengedreht und reduzierend gebrannt. Die hohe Fundfrequenz spricht eher nicht für Zufall, der sonst um alte Siedlungen in Ortsnähe aufgefundenen Belege, wie sie überall sporadisch auftauchen. 




sehr schöne Erhaltung, gut gebrannter Ware.
verschiedene Spinnwirtel von Sonderbucher Markung
eine komplette Handspindel
weitere Funde von Erbach-Ring.009, von mir in Unkenntnis der offiziellen Inventarnummern seit 20 Jahren unter RINGIII  magaziniert.





3 Kommentare:

  1. Zu den Wüstungen auf der Alb wissen wir archäologisch leider viel zu wenig. Insofern kann man es nur begrüssen, wenn das mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit findet. Grade auf dem Hochsträß verzeichnen die gängigen Wüstungskarten im Vergleich zu anderen Regionen der Alb recht wenige abgegangene Siedlungen.
    Aber: Um eine mittelalterliche Fundstelle beurteilen zu können, ist es zwingend notwendig, neben der jüngeren grauen Drehscheibenware (Karniesränder) auch das neuzeitliche Material aufzusammeln, da nur so der Wüstungszeitpunkt sicher zu bestimmen ist, der gerne erst im 15./16. Jh. (oder sogar später) liegt, wenn auch in der Ulmer Gegend glasierte Keramik deutlich zu nimmt. Und auch das rezente Material muss registriert werden - um Siedlungsfunde, Scherbenschleier und sekundäre Anfuhren (aus den Ortskernen) besser einschätzen zu können. Wenn die Verbreitung spätmittelalterlicher Keramik mit der brauner Badfliesen übereinstimmt, sollte man erst mal vorsichtig sein.
    Nicht zu vergessen: Schlackefunde. Also eigentlich nicht besonders zu erwähnen: Die Einzelfundeinmessung ist wichtig!

    Wichtig auch der Kontakt mit der Denkmalpflege. Mittelalterliche Fundstellen sind in den älteren Listenerfassungen oft lückenhaft, so dass zu einer mittelalterlichen Fundstelle in den Ortsakten durchaus schon weiterführende Informationen vorhanden sein können. Andernfalls sollten Infos dort rasch einfließen.

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