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Dienstag, 31. Mai 2011




270.Post. Jungneolithikumverdacht...herrscht auf der Fundfläche Mairinger/auch Mähringer/Brennerhäule. in ASCH. Jungneolithische Pfeilspitzen gibt es für diesen Verdacht genug, wie die survey, die diese Fundstelle mit diesem Vermerk in die Karte eingetragen hat zu dem Verdacht kommt, wird die Publikation zeigen. Die Geomagnetik scheint hier nach Lynn Fisher et. al.wegen der hohen Konzentrationen von Bohnerz an ihre Grenzen zu stoßen. Sie mögen der Grund sein, warum die angezeigten Anomalien der Geomagnetik keine Siedlungsstrukturen erkennen lassen. Heute mal wieder eine kleine, feine Pfeilspitze, die ganz gut in den "Verdacht" passt. Man darf aber nicht aus den Augen lassen, dass es auch für Bandkeramische Zusammenhänge Verdachtsmomente gibt. Im Borgerhau gibt es für diese Zeit einen sicheren Zeithorizont, der seit kurzem durch C14-Datierung gesichert werden konnte. Auch die Siedlung Ehrenstein fällt in diese letzte Phase der Ausbeutung des Borgerhau-Hornstein-Vorkommens.
Die heute gefundene Pfeilbewehrung mit ihrer charakteristischen Basis ist 22mm lang und rosafarben. Eine Pfeilspitze ist jedoch, zumal als Lesefund und nicht aus der Stratigraphie, kein Beweis. Sie kann durch ihre Funktion theoretisch aus allen möglichen Zusammenhängen kommen und muss mit der Fundstelle vor Ort nicht korrelieren. Die Fundfrequenz allerdings kann kein Zufall sein.
ein link zu Projektilformen:

Sonntag, 29. Mai 2011



269. Post. Jahrestagung.Vogelherd...Exkursion, die letzte Station zu den laufenden Grabungen...


Zu den laufenden Grabungen am Vogelherd- genauer genommen Nachgrabungen im Abraum der Vogelherd-Höhle, beginnend im Jahr 2005, ff.- führte die Exkursion I der Jahrestagung der Gesellschaft für Archäologie in Baden Württemberg und Hohenzollern, geführt von Frieder Klein.
die Führung vor Ort übernahm (- sicher eine sehr "ehrenvolle, "dankbare","spannende"Aufgabe für einen Studenten an einem ansonsten freien Samstag,-...)ein Doktorand aus Tübingen. Ob es denn nicht undankbar sei, in den Resten eines Vorgängers zu "forschen"?- fragte ein Besucher.



Unser Führer, der freundliche, junge Mann verteidigte die Nacharbeit in der Abraumhalde damit, dass man hier das praktische Rüstzeug und das "Geländeauge" gut schulen könne, von der Grabungstechnik mal auch ganz ab gesehen. In Amerika müssten Studenten für solche Art von Geländearbeit viel Geld bezahlen....also: nur Vorteile! (Das erklärt sicher auch seinen entspannten Gesichtsaudruck.)



Da die Sedimente vor den Höhlen durch die Ausgrabung von Riek und durch mehrere, meist ungenehmigte Ausgrabungen in den Jahrzehnten danach stark umgelagert worden waren, geht es vor allem darum, ein möglichst großes Sedimentvolumen zu bergen und zu schlämmen. Nach dem momentanen Stand ist dies schon mehr, als jemals aus der Höhle ausgeräumt wurde. Tausende von Sedimentsäcken werden jeweils mit 16 Kilo Sediment gefüllt nach Gerhausen verfrachtet und dort geschlämmt...Das dauert immer Monate nach der Grabung. Da auch während der Grabung dokumentiert wird, können einzelne Sedimente der Dokumentation von Riek zu geordnet werden.




Die die langjährige Erfahrung zeigt, dauert das Schlämmen und Auslesen länger und ist aufwendiger als die Grabung.



Die Nachgrabungen erbringen zahlreiche Funde. Hierzu gehören hunderte Steinartefakte und Reste eiszeitlicher Tiere. Dazu kommen noch viele Artefakte aus organischem Material. Unter den Steinartefakten kommen neben einigen mittelpaläolithischen Schabern und Levalloise-Abschlägen viele Aurignacien-Artefaktformen wie Kielkratzer, große Klingen und Aurignacien-Retusche und Spitzklingen vor. Auch eine "Party" aus der jüngsten Zeit, archäologisch den Coca-Cola-Flaschen nach in die 1970er Jahre datiert...war dabei.




Der Höhepunkt der Ausgrabung 2006 ist ohne Zweifel die Entdeckung weiterer figürlicher Kunst in Form von Tierdarstellungen, die aus Elfenbein geschnitzt wurden. Inzwischen haben die Nachgrabungen am Vogelherd eine vollständige Elfenbeinfigur (Mammut) und weitere Fragmente ergeben.





Die Ausgrabungen am Vogelherd beweisen, dass sie außerordentlich sinnvoll sind. Die weiteren Zeugnisse der ersten Kunst des Jungpaläolithikums sind schon allein für unser Verständnis zur Entstehung der Kunst von unermesslicher Bedeutung und dokumentiert, dass die Höhlen der Schwäbischen Alb eine einmalige Rolle für die Erforschung der Menschheitsgeschichte spielen ( Archäologische Ausgrabungen 2006, N.Conard)



Die Führung- auch durch die Höhle war interessant, engagiert und kompetent! Herzlichen Dank!






So wird das gemacht!!!- Der Besucher möchte auch was zum Anfassen, zum B E - Greifen!- und so hat unser Führer Beispiele aus der Lehrsammlung der Universtität mitgebracht, die er durchreichen konnte. Das gehört zu einem vollständigen Erlebnis einer Exkursion, dem Besuch einer Grabung und wurde sehr anerkennend aufgenommen. Wir hoffen und gehen davon aus, dass die Lehrsammlung der Universität inzwischen wieder vollständig zurück gekehrt ist.


Die Abraumhalde der Ausgrabung Riek- jetzt Grabungsfläche....






Schicht für Schicht, noch einmal alles umgedreht, verpackt und mit genommen...geschlämmt, aussortiert...





Auch die Suche nach noch intakten Schichten wird vorangetrieben. Bei der Grabung von Riek wurden zwar Kontrollprofile stehen gelassen, die jedoch später von Raubgräbern zerstört wurden.






269. Post. Jahrestagung. VOGELHERD. Viele Grüße aus Sonderbuch an alle Teilnehmer der Exkursion I- und wenn Sie mal in der Nähe sind und sich für die Siedlungen um Sonderbuch interessieren- schauen Sie hier wieder vorbei- das blog wird laufend mit den neuesten Funden der Geländebegehungen gepostet.
268. Post.Jahrestagung.Schanzhau Sonderbuch.
Die Exkursion I, Station Viereckschanze im "Schanzhau" in Sonderbuch. 2 Busse mit Mitgliedern der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern, die insgesamt derzeit 3259 Mitglieder zählt.




Die Bedeutung von Viereckschanzen ist relativ spät erkannt worden. Von rein kultischen Anlagen bis hin zu Höfen wurde kein Hypothese ausgelassen. Gesamtgrabungen wie die in Fellbach Schmiden sind selten.
Neben allgemeinen Informationen über keltische Viereckschanzen und ihre Bewandnis im Allgemeinen, gab es vor allem wieder Informationen über die Belange des Denkmalschutzes.
So erfuhren die interessierten Zuhörer, wie die Belange der Forstwirtschaft und die des Denkmalschutzes auch hier in jüngster Zeit in Einklang gebracht werden mussten. Schonender Einschlag ist nur möglich, wenn das Erdreich gefroren ist. Auch der kleine Holzkäufer...(unten)..
der hier sein Brennholz holt, muss sich daran halten...
Die wilden Reisigkaufen, die heute im Innenbereich der Schanze liegen schonen die Oberfläche, auch wenn sie nicht gut aussehen.
Angesichts solcher tiefer Fahrrinnen/ Rückegassen kommen einem schon Zweifel ob der angestrebten "schonenden Bearbeitung in Zeiten des Bodenfrostes..."

268.Post. Jahrestagung.Sonderbucher Viereckschanze.
267. Post. Jahrestagung.Sonderbuch.Exkursion der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern. Die Exkursion I, die mit zwei Bussen unterwegs war, begab sich nach Sonderbuch.




Am Abend zuvor fand ein Vortrag über den neolithischen Hornsteinabbau im nahen Borgerhau statt, der auch Ziel dieser Exkursion sein sollte. Vielleicht hat der ein- oder andere auch aus diesem Grunde gerade diese Exkursion gewählt. Die Ausgräber/Facharchäologen Fisher und Knipper nahmen ebenfalls an dieser Exkursion teil. Aus zeitlichen Gründen musste dieser Teil der Exkursion ausfallen.




Man kann nicht vermissen oder von etwas enttäuscht sein, was man nicht kennt und so bekamen die Zuhörer vor der Kulisse der bandkeramischen Siedlung Schlaghau nähere Informationen und konnten Fragen stellen.




Bei entsprechender Vorbereitung und nur einem Hinweise wäre es sicher möglich gewesen, die Anwesenden mit originalem Fundmaterial, bzw. einer kleinen Vitrine das Fundgebiet näher zu bringen, oder vielleicht wenige Stücke durch die Runde zu reichen, damit man die Materie auch "begreifen" kann. Das sollt keine Kritik sein, sondern eine Anregung für weitere Exkursionen. Wie so etwas geht, konnte am Vogelherd etwas später erfahren werden.




Da spätkeltische Viereckschanze, dort Linienbandkeramische Siedlung...Erklärungen, Ausführungen in der dazu gehörigen Landschaft...




Einige Mitglieder der Gesellschaft zog es in's Gelände...

strangers with the...bus.
"Etwa dort liegt die bandkeramische Siedlung..."
Mitglied Hermann Bauer wurde fündig: Ein unmodifizierter Abschlag am Rande eines Ackers erregte die Aufmerksamkeit der Besucher.
Zum Steine drängt's....: lithophile Obesessionen...
"Tätet se mir eventuell des Stoile Überlasse?...ach gern..!"
Prof. Lynn Fischer (Illinois, Springfield)
Dr. Corina Knipper. ("Momentan viele andere Baustellen und der Borgerhau ist eigentlich schon ganz weit weg...")
Immer wieder Thema: die Einbeziehung schon bestehender Sammlungen in die Arbeit der survey. Einbeziehung in Form einer formalen Auswertung fand in der Tat statt bei dem Ergebnis der Sammlung Albert Kley. Diese Auswertung geschah posthum, also den überzeugenden Gunstfaktor besitzt, dass sie abgeschlossen ist und nicht weiter wachsen wird. Eingeflossen sind in die survey Teile der Sammlung Mollenkopf, diese noch zu Lebzeiten. Was mit der großen Sammlung des Ehrenamtlich Beauftragten letztendlich geschieht ist mir noch nicht bekannt. Wann und durch wen hier eine Auswertung statt finden wird und kann, kann noch keiner sagen. Hoffnung besteht darauf, dass ein Nachkomme sich des Nachlasses annehmen wird, der ein einschlägiges Studium aufgenommen hat.



Zur Sammlung Albert Kley finden Sie Informationen im blog von Rainer Schreg- Archaeologik


http://archaeologik.blogspot.com/


Meine Lesefunde finden keinen Eingang in die Auswertung. Dafür sei weder Geld noch Zeit vorhanden. Einzelfunde und Erfahrungswerte, bzw. Kartierungen (Neuentdeckungen von Fundplätzen, ) fanden Eingang. Immer wieder geplante Arbeitstreffen fanden nicht statt. Die Einbeziehung schon bestehender Sammlungen, wie sie immer wieder in Veröffentlichungen angesprochen wird, trifft also für Sonderbuch nicht zu. Hier hält sich der Austausch also ebenfalls in Grenzen. Dass sich die Denkmalpflege der Sammlungen posthum annimmt, ist beruhigend. Es ist sicher wichtig, nicht in provinziell, lokale Wichtigtuerei zu verfallen, wofür schon die Denkmalpflege selber sorgt, wenn man sich zu sehr in das Bewusstsein drängt: Es gibt, so bekommt man zu verstehen andere, wichtigere, im wahrsten Sinne "Baustellen" im Land und im Gegensatz zu der gut archäologisch erforschten Blaubeurer Alb noch vergleichsweise "weiße Flecken" auf den archäologischen Landkarten......Wie geht der SAMMLER damit um?...............weitermachen...!




267. Post. Jahrestagung. Sonderbuch. Exkursion I.