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Mittwoch, 19. September 2012

410. Post. Grobe Spitze

Aus neolithischem Kontext stammt diese 57mm lange Spitze. 
Asch.Brennerhäule.
Die Grundform ist ein Abschlag, mit linsenförmigem Schlagflächenrest und steckengebliebenen, voraus gegangenen Abschlagsversuchen im dorsalen Proximalbereich. 

Der Abschlag war wohl bereits abschließend formgebend. Die anschließend an gebrachten, beidseitigen  Lateralretuschen (Modifikationen) beziehen die Spitze, das Proximalende, nicht ein und ließen den Schlagflächenrest stehen, wie das oft an Pfeilspitzen zu beobachten ist. Leichte Polituren auf der Ventralseite und am breiten  Distalende belegen den Gebrauch, bzw. vielleicht auch eine Schäftung. Eine Ansprache nach der Funktion des Artefakts ist schwierig. Eine Verwendung als Projektil kommt wegen der Größe und des Gewichtes kaum in Frage. Die Spitze wiegt 12,7 Gramm. (Dass wesentlich schwerere Geschosse zum Fliegen gebracht wurden, beweisen erst später die Metallprojektile des Mittelalters) Alle Retuschen sind nach dorsal aus geführt mit Ausnahme weniger am Distalende. Möglicherweise lag hier aber das Funktionsende, da die Politur hier deutlich zu erkennen ist. Ein ungewöhnlicher und bislang einmaliger Fundbeleg. Die Gletschermumie des Hauslabjoch führte eine ähnlich kurze Spitze als Dolch geschäftet mit sich. 




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