29. Post. Zerlegung des Hornsteins... und damit Fortsetzung der Reihe über die Herstellung und Variationsbreite der neolithischen Werkzeuge.
Neben der Bearbeitung des Kerns mit einem Schlagstein, gab es auch II. Drucktechniken, (Pressdruck durch weiche bis harte Gegenstände auf die "Schlagfläche")
und III. Abbau mit Geweihschlägeln im direkten Schlag oder mittels eines Mittelstücks (Art Meißel) in Form von Geweihteilen oder Steinen ( Belege dafür wurden auf Siedlungen gefunden) die man an den speziell gewünschten Punkt auf der Schlagfläche mit dem idealen Winkel platzieren konnte. Das Ausgangsmaterial (Rohknolle) scheint zunächst keiner besonderen Präparation unterzogen worden zu sein, wohl aber die Schlagfläche. Nach mehreren Klingen musste der Ansatz (Schlagfläche) für das Schlaginstrument wieder optimiert werden und durch das Ablösen der sogenannten Kernscheiben erreicht. Bis zu 6 Kernscheiben ließen sich auf Fundplätzen schon zu ihrem Ursprungskern zusammen fügen und präparierten den Kern immer wieder neu, bis er vollständig abgebaut oder verworfen wurde.
Im ältesten Neolithikum finden sich vollständig abgebaute Kerne, geringe Restkerne. Ziel war, möglichst viele Klingen zu schlagen. Das änderte sich im Mittelneolithikum, in dem die Kerne sorgfältig präpariert wurden, um möglichst lange Klingen zu erhalten.
Oft finden sich Kerne, bei denen der Abbau misslang und schon mit einiger Größe verworfen wurde. ( z.B. wegen Angelbrüchen, wo die Bruchausgdehnung schon kurz nach der Aufschlagstelle auf der Schlagfläche im Verlaufe stecken bleibt, die Klinge ausbricht und misslingt. Anzahl und Größe der Kerne spricht im Aufkommen auf einer Fundstelle auch über die Verfügbarkeit, die Ressourcen. Großzügiger wurde damit umgegangen, wenn vor Ort gutes Material leicht zu beschaffen war. Das Rohmaterialspektrum ist in Sonderbuch zu Zeiten der Linienbandkeramik breiter als im Mittelneolithikum, im Jungneolithikum nimmt die Vielfalt dann wieder zu. Über längere Zeiten gerieten auch Lagerstätten oft in Vergessenheit, zudem scheint es in der Bandkeramik noch andere Indizien für bevorzugt verarbeitetes Material zu geben, etwa verwandschaftliche Beziehungen. Rohmaterial scheint hier an bestimmte Häuser und deren Abfallgruben gebunden zu sein.
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