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Samstag, 1. Mai 2010





28. Post. Unterbrechung der Reihe wegen eines Neufundes am 1. Mai 2010. Während der Lionsclub seinen Wandertag abhält, und die Besucher zur Venus vom Hohle Fels pilgern.... fand sich in Sonderbuch in einem bandkeramischen Kontext ein neues Steinbeil.

SOND 008, so die offizielle Siedlungsbezeichnung der Fundstelle, lieferte am frühen Morgen einen sogenannten Schuhleistenkeil, wohl fragmentiert, aber nicht rezent beschädigt. Er scheint schon während seines Gebrauches zu Bruch gegangen zu sein, da die Bruchkanten weich verrundet sind. Der Neufund reiht sich damit in weitere Geröllgeräte bzw. Steinbeile ein, wie sie schon bekannt sind. Von der Siedlung Breite ist ein ähnliches, vollständiges Stück vorhanden, das einer Beurteilung von Dr. Helmut Schlichtherle unterzogen wurde. Der vollständige, hohe Schuhleistenkeil lässt sich nach seiner Beurteilung typologisch ohne nähere Befunde als reinen Oberflächenfund nicht sehr präzise datieren. Er gehört wie sein unvollständiges Gegenstück in einen mittelneolithischen Zusammenhang. Mit dem Neufund grenzen sich die Hypothesen weiter ein. Mittelneolithikum kann sein: Stichbandkeramik, Großgartacher Kultur oder Rössen.

Schuhleistenkeile tauchen aber auch in Siedlungen des frühen Jungneolithikums noch immer auf. Ohne Befunde kann das alte, sowie das neue Fundstück also in etwa in die Zeitspanne von 4900 bis etwa 4000 v. Chr. eingeordnet werden.

Durch die Grabung im Grund gab es erstmals Unterstützung in diesem Datierungsversuch. Dort befindet sich durch Keramik belegt eine Stichbandkeramische Siedlung. Auf Sonderbuch 8 fand ich in der Nähe des heutigen Fundes Keramik die der auf der Siedlung Grund sehr ähnlich ist. Somit ist ansatzweise allein durch Oberflächenfunde eine Besiedlung von SOND 008 über die bandkeramische Siedlung hinaus in direkter Abfolge belegt, ein stichbandkeramischer Zusammenhang auch für das neue Beilfragment sehr warscheinlich. Da es auf SOND 008 mesolithische Hinweise (?) linearbandkeramische Belege ( Keramik, Steingeräte) sowie stichbandkeramische Belege ( Schuhleistenkeil NEU) wird immer deutlicher, dass gerade hier über einen sehr langen Zeitraum Besiedelung nachweisbar ist. Da es auch bronzezeitliche Funde und eisenzeitliche Keramik und eisenzeitliche Bestattungen gegeben haben muss scheint hier nicht nur der Ausgangspunkt der ersten Besiedlung sondern auch eine nahezu ungebrochene Besiedlungsabfolge bis zum beginnenden Mittelalter immer wahrscheinlicher.

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