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Donnerstag, 13. Mai 2010


54. Post. Ein "Grabungsbericht" vom Grund...hier wiedgergegeben / Ausschnitt aus dem Mitteilungsblatt Sonderbuch. / mit einer Umzeichnung der gefundenen Stichbandkeramischen Scherben.



54. Post. Die Grabung "Grund". 2006.
Im Mitteilungsblatt erfuhren die Sonderbucher etwas über die Grabungsergebnisse. : "Im August begannen im Gewann "Grund" und im "Schlaghau" Archäologen aus Tübingen und Amerika Suchgrabungen an Stellen, die durch geomagnetische Untersuchungen (Prospektion) vielversprechend aussahen. Die ausgesandten Wellen trafen auf Anomalien in der Bodenstruktur, die sich als ungestörte Gruben einer mittelneolithischen Siedlung erwiesen. Erste Einschätzungen der Keramik wiesen auf die Kulturgruppe "Großgartach", später jedoch klar die Folgekultur der Linienbandkeramik die daraus hervorging: Die Stichbandkeramik. Duch eine LBK-Scherbe scheint auch ansatzweise die zeitliche Abfolge hier belegbar zu sein, d.h. neben einer weiteren Siedlung eine der wenigen in denen der Übergang der Kulturen erforscht werden könnte. Die Stichbandkeramik datiert etwa 4900 bis 4500 vor Christus.
Ursprüngliche Fragestellung der Archäologen war, welche Rückschlüsse sich zur neolithischen Siedlungsentwicklung vor allem zur Ausbeutung und Aufbereitung der Silex- Rohstoffvorkommen auf der Blaubeurer Alb ziehen lassen. Die alten Rohstofflager (Abbaustätten) die womöglich eine sehr viel ältere Tradition haben könnten, waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden ( spätere Grabung im Borgerhau ) aber es war klar, sie müssen direkt vor der Haustüre der Neolithischen Bauern gelegen haben. Ungeachtet dieser Fragen erfuhr man durch die Grabung viel über Sedimdentierungsvorgänge, d.h. wie die obersten Erdschichten entstanden. Es wurde erkannt, dass die Erde in den letzten Jahrtausenden sehr in Bewegung war und unter der Pflugschicht ein dickes Paket umgelagerten Lößes liegt und die heute an der Oberfläche erscheinenden Artefakte (Steinwerkzeuge und Scherben) wenig Aussagen über die genaue Herkunft, ursprüngliche Lage und Herkunft, sowie Ausdehnung von Fundstätten zu lassen. Erst darunter sind noch unveränderte Reste der Siedler zu finden. Auf alte, intakte Oberflächen zu treffen (Laufhorizonte) ist unwahrscheinlich. Man nennt diese Fließerden unter der Pfugschicht Kolluvien, Einzahl Kolluvium. Diese Schichtenabfolge ist auch an anderen Stellen in Sonderbuch und Umgebung zu beobachten.

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