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Sonntag, 2. Mai 2010

Zu 30 -modifizierte und unmodifizierte Klingen aus Sonderbuch

30. Post. Die modifizierten Steinartefakte des Neolithikums.

Die modifizierten, geschlagenen Steinartefakte bezeichnet man wie schon erwähnt allgemein als Werkzeuge.
Die artefiziellen Veränderungen,- nach dem Abtrennen der Grundform entstanden- , entstehen durch Retuschen oder durch Gebrauch entstandene Spuren. Viele Artefakte erfuhren im Verlaufe der Benutzung eine ganze Reihe von Veränderungen. Das betrifft z.B. die Größe durch Neuschärfungen, auch Form und Funktion konnte sich ändern, so läßt sich aus einem Kratzer ein Stichel schlagen, aus einem größeren Abschlag wird ein Klopfer usw. Auch ein großer Zeitraum kann zwischen der Erstbearbeitung und Sekundärnutzung liegen und das Vorhandensein von Patina nur partiell ausgeprägt sein., wofür es in Sonderbuch gute Beispiele gibt. Der Zustand in dem Werkzeuge gefunden werden ist somit u.U. der letzte in einer langen Reihe von verschiedenartigen Gebrauchsformen.
Eine Typisierung, auch nach eindeutiger Gebrauchsform ist oft schwierig, da als Beispiel das als "Kratzer" angesprochene Werkzeug natürlich für vielerlei Zwecke heran gezogen werden konnte. Der Kratzer, ein im Neolithikum stark vertretenes Werkzeug ist also eigentlich kein echter Typus. ( wie etwa eindeutig gebrauchte, etwa Geschossspitzen)

Retuschen können ohne menschliches Dazutun entstehen, etwa durch verrunden im Boden, Beschädigungen ohne intentionellen Charakter, durch Bewegungen des steinigen Grundes, durch die landwirtschaftliche Bodenbearbeitung usw.
Bei den ingtentionellen Retuschen unterscheidet man Fächenretuschen und Kantenretuschen. Oft beschrieben ist der Herz'sche Kegelbruch. der relativ dicke Abschläge löst. Die Ausdehnung auf die Fläche ist gering. Diese große Retusche wurde für gewöhnlich mit einem großen Schlagstein vorgenommen. Wird von einer Knolle ausgegangen, ( 1. Schritt des Abbaus) dient das Abschlagsnegativ als Schlagfläche für die nächste Abtrennung. Siehe Schemata.
Dagegen erzielt der Biegebruch dünne, lange Abschläge mittels "weichen" Schlägeln aus Stein, Knochen, Holz oder Geweih.
Die Druckretuschen entstehen mit besonders hartem Druckstab aus Knochen oder Geweih.

Die Kantenretuschen:
(lateral, entlang der Längsaußenkante) oder als Endretusche ( am Distalende der Klinge oder des Abschlages) entstehen ebenfalls in Drucktechnik oder Schlagtechnik durchdie unterschiedlichsten Materialien, später gar in Form eines geschäfteten Kupferstiftes.

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