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Freitag, 1. Oktober 2010

142. Post. Pfeilspitzenmorphologie. Eine willkürliche Auswahl von über hundert Geschossspitzen von Äckern in Sonderbuch, Asch und Wippingen.eher bandkeramische Pfeilspitze
oben und unten ventrale und dorsale Seite einer bandkeramischen Pfeilspitze mit Kortex. Dorsoventrale Kantenretuschen an gezieltem Abschlag.





Gegen Ende des Neolithikums Mitte: gestielte Pfeilspitze, wie sie ab der Schnurkeramik bis in die Bronzezeit vorkommen. Im oberen Horgen finden sich besonders solche Stielpfeilspitzen mit diesem dreieckigen, wenig abgesetzten Stiel. Eine Kulturerscheinung, die hier sonst nicht nachgewiesen ist. .. und rechts eine Bronzespitze aus Sonderbuch. Links der Ausgang der Entwicklung in der Bandkeramik. Die Basisform hängt weitgehend von der Schäftung oder der Funktion ab und ist daher wichtig als chronologisches Merkmal. Anhand der gesamten Pfeilspitzenfunde kann gesagt werden, dass die Blaubeurer Alb über das gesamte Neolithikum bis in die Bronzezeit hinein definitiv zumindest Jagdgebiet gewesen sein muss. Die enstprechenden Siedlungen dazu müssen in unmittelbarer Nähe gelegen haben. Mann muss sie nur finden.
Was also Archäologische Untersuchungen (=Grabungen) mit großem Aufwand sicher nachweisen, vermag einmal mehr die Prospektion an der Oberfläche schnell und über große Flächen. Eine so lange Zeit der Besiedlung, Begehung und auch kurzfristige Aufenthalte lässt vermuten, dass trotz des Auffindens fremder Rohmaterialien für die Werkzeugherstellung der hier anstehende Hornstein kein unwesentlicher Gunstfaktor gewesen sein kann. Allein die zeitlich differenzierte Bandbreite an Pfeilspitzen durch Oberflächenfunde - aus dem hier anstehenden Jurahornstein in allen lokalen Varietäten - beweist dies eindrücklich.

142. Post. Pfeilspitzenmorphologie...Versuche von Datierungen...
Nach dem Umriss werden sowohl Dreiecks- als auch Vierecksformen unterschieden. In Süddeutschland überwiegen symmetrische Pfeilspitzen. Sie kommen mit Ausnahme des Solutreen erst ab dem Neolithikum vor. In der Definition sind es spitz zulaufende Pfeilköpfe und setzen sich somit von den Querschneidern und plattköpfigen Pfeilbewehrungen ab. Allgemein sind Pfeilspitzen Bestandteile eines Pfeiles mit hölzernem Schaft und Bindung an den Bogen gebunden. Wegen der ballistischen Eigenschaften liegt das Gewicht einer Pfeilspitze zwischen 1 und maximal 8 gr. nach Korfmann liegt die Obergrenze bei 6.6. Gramm. Nach oben liegen mir schon mehrere "Ausreißer" vor.
Pfeilspitzen werden aus Grundformen geschlagen, entweder Medialteile von Klingen und Abschlägen oder deren Proximalende, wobei der reduzierte Schlagflächenrest nicht selten die Spitze bildet.

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