http://www.steinzeitwissen.de/entwicklung-der-getreidemuhlen
Ein Fragment einer neolithischen Getreidemühle aus Sonderbuch...
fand sich auf einem gemischt neolithischen Siedlungsplatz nahe Sonderbuch. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Siedler der Linienbandkeramik in und um Sonderbuch erstaunlich wenig Artefakte mit Sichelglanz hinterlassen zu haben scheinen. Sie gelten als sicherer Beleg für den Anbau von Getreide. Die Silicat haltigen Pflanzen hinterlassen schon nach kurzer Zeit einen unverwechselbaren Glanz auf den Schneiden der Artefakte. Durch Gebrauchsspurenanalysen lassen sich auch einzelne Pflanzen unterscheiden.
Wo Getreide an gebaut wurde, wurde auch solches zu Mehl für Gebäck oder Breie verarbeitet. Dazu waren einfache, zweiteilige Handmühlen notwendig. Über die Entwicklung der Mühlen können Sie auf den LINK am Anfang zurückgreifen.
Wie die Getreidemühlen in Sonderbuch aussahen, lässt sich erst durch diesen Fund erahnen, der einzige bisher. Oft erfuhren die zweiteiligen Mühlen aus Oberlieger und Unterlieger Umformungen und sekundäre Verwendungszwecke/ Umnutzungen, insbesondere dann, wenn sie zerbrachen.
Das Artefakt weist eine glatte, aber raue, ebene Reibfläche auf. Eine rezente Beschädigung durch den Pflug eröffnet eine Sicht auf das Glimmer haltige Rohmaterial.
Mit meinem bescheidenen mineralogischen Wissen gehe ich von einer Art Gneis aus, da der Stein ein schiefriges Gefüge aufweist und wohl eher kein Granit ist.
Durch die auffällige Größe widerfuhr sicher vielen Mühlen (vor allem den größeren Unterliegern) dasselbe Schicksal wie den lästigen Feldsteine, die heute noch von Hand mühsam von den Äckern gelesen werden. Mit etwas Glück lässt sich vielleicht der ab gebrochene Rest noch finden. Ich bin sehr gespannt, so er denn auftaucht, wie weit er sich mittlerweile von seiner "besseren Hälfte" durch die Feldbearbeitung bis dahin entfernt hat.
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