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Mittwoch, 6. April 2011






227. Post. keine ästhetische Meisterleistung begegnet uns in einer Pfeilspitze von heute, die nach der Arbeit des Steinschlägers wohl vor allem eine ballistische Herausforderung darstellte, sie nämlich so im Pfeilschaft zu befestigen, dass sie keinen Drall entwickeln konnte. Vielleicht ist das Stück auch nie geflogen.
Eine Lateralkante ist durch schuppige Retuschen so reduziert, dass diese Seite deutlich dünner ist, als ihr höheres Gegenüber, an dem die Retuschen regelmäßig angelegt sind. Das Rohmaterial hat es wohl nicht anders zugelassen, bzw. die Bruchausdehnungen ließen es gerade so zu, dass die Retuschen zur gewünschten Umrissbildung führen konnten. Die Formgebungsretuschen schienen also das Entscheidende zu sein, nicht der ausgewogene, gleichmäßige Querschnitt.
Pfeilspitzen dieser Machart findet man ohne Kontext gewöhnlich in die Linienbandkeramik, also das Altneolithikum datiert. Hier können Retuschen auch teilweise fehlen und nur dort welche angelegt sein, wo sie für die Formgebung notwendig waren. Proximal- und Distalende der Grundform sind nicht sicher feststellbar. Auffallend ist der Glanz des Artefakts an den Retuschen, nicht auf den Flächen. Die rechte Ecke der geraden Basis ist (rezent) gebrochen. (ASCH,Mairinger)

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