181. Post. Kratzer von der Höfermahd
Kratzerkappe/ Kratzer sind an einem Ende- hier das Distalende- einer Grundform gebogen retuschiert mit einer dorsalen Stirnretusche, die keine Rückenretusche ist, aber gewöhnlich die gesamte Grundformdicke erfasst.
vermutlich LBK- frühneolitisch. Kratzer finden sich seit dem Acheuleen und kommen ebenfalls im Mittelpaläolithikum vereinzelt vor. Ihre Hauptbedeutung haben sie jedoch im Jungpaläolithikum, wo sie zum größten Teil am Ende von Klingen angebracht sind.
Abschlagkratzer. die rechtslateral liegenden Klingennegative auf der Dorsalseite liegen quer zum Abschlagsrichtung. Im Neolithikum und Mesolithikum sind Kratzer häufig aus Abschlägen hergestellt.
Große Kratzer. Abschläge mit 6 -7 cm Länge.
181. Post. Große und kleine Kratzer aus Wippingen.
Wieder von der Höfermahd- Einmal ein kleiner Abschlagkratzer, vielleicht an einer Kernkantenklinge und ein sehr großer. Das kleinere Exemplar ist typisch für das ältere Neolithikum. Der große Kratzer stammt vom selben Flurstück und wäre für bandkeramische Verhältnisse sehr groß und kommt vielleicht aus einem jüngeren Kontext. Noch ist ja nicht klar, welcher "Fundstellen-Typ" die "Höfermahd" wirklich ist. Als Siedlung kommt die Stelle, wie geomagnetische Prospektionen beweisen nicht in Frage. Eine Rohmaterial-Abbaustelle wurde durch archäologische Untersuchungen ebenfalls aus geschlossen.
Kratzer sind auf bandkeramischen Plätzen mit die Werkzeuge mit häufigstem Auftreten, wobei es jedoch ein deutliches Nord-Südgefälle zu geben scheint. Im Rheinland etwa erscheinen sie häufiger als im Süden. Der Kratzer ist kein eindeutiger Typus, dem sicher eine bestimmte Funktion zugewiesen werden kann. Am meisten wird er mit "Fellschaben/Lederbearbeitung" in Verbindung gebracht, womit seine Funktionalität sicher nicht erschöpfend beschrieben ist.
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