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Montag, 7. Dezember 2015

574. Post. Sie sind der Meinung: das war "Spitze"...? oder ein spitzer Schaber?

Spitzen werden für das Neolithikum nicht explizit definiert und doch kommen sie auch in neolithischen, oft jungneolithischen Zusammenhängen vor.

In den Sonderbucher Inventaren um ehemalige Erdfälle wären sie durch ihr Auftreten und neueren Erkenntnissen nach deshalb interessant, weil hier auch paläolithische Funde auf zu treten scheinen und die  große Variationsbreite von Spitzen auch und vor allem eine Erscheinungsform des gesamten Mittelpaläolithikums darstellt. Noch weniger als Spitzen werden für das Neolithikum Schaber definiert. 

Deshalb sind "Spitzen" wie diese neu aus der Oberflächenabsammlung erkannte von besonderem Interesse: 
Alle Retuschen gehen nach dorsal, Spitze rechts, die nicht das
Distalende der Grundform darstellt.

breite Umrissform...das patinierte Artefakt ist auch ziemlich dick.

Die Modifikation zeichnet sich aus durch eine relativ grobe, steile Retuschierung und eine feinere Nachschärfung der geraden Kanten, die zu einem symmetrisch geformten Schmalende, einer Spitze aufeinander zulaufen. 

Die unbearbeitete Ventralseite zeigt ein einzelne "Retusche"
resp. Beschädigung durch Gebrauch, was eine Funktion und demnach
auch Definition mit dem Schwerpunkt Spitze nahe legt.
Der Schlagflächenrests sitzt auf der Zentimeterskala bei
Ziffer 6 Somit definiert die Spitze des Gerätes nicht das
Distalende der Grundform.

Im Falle des vorgestellten Artefakts erscheint mir die Abgrenzung zwischen Schaber
und Spitze schwierig. Wie immer ist es gut, wenn nach Fundmeldungen Archäologen
ein Auge darauf werfen. Zeitstellung offen. 
Eins, zwei oder drei....Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn euch ein Licht aufgeht...
Schon einmal eingestellt: Es gibt zahlreiche ähnliche Stücke um Sonderbuch...

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