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Dienstag, 8. Dezember 2015

575. Post. Unilateral retuschierter Abschlag.

Aus dem Oberflächenkontext zeitlich differierender, jedoch in der Hauptfundmasse neolithischer Artefakte um einen zugeschütteten Erdfall bei Sonderbuch, stammt ein bemerkenswertes Artefakt aus dunkelgrauem Hornstein.

Auch dieses Artefakt gehört zu Aufsammlungen, die teilweise schon mehrere Jahre zurück liegen und bisher keine Beachtung finden konnten.

Die Grundform zeigt durch teilweise flächige Bearbeitung und entsprechende Reduktion keinen Bulbus mehr. Eine Laterale oder marginale Kante ist flächig sehr flach nach dorsal fein und schuppig retuschiert.

Ventral. Die Bruchausdehnung lässt den Schlagflächenrest
auf dem Bild unten vermuten. 


flache Flächenretusche nach dorsal. Der graue Hornstein zeigt auf allen Negativen Fettglanz
und somit Hitzeeinwirkungen auf das Rohmaterial vor der Modifikation, nur die beiden größeren
Flächen auf der Dorsalfläche erscheinen matt.


Die gegenüberliegende Seite mag eine Rückenstumpfung sein, jedoch fällt hier eine steile, bis übersteilte (Nach-)Retuschierung auf, so daß wohl von zwei Arbeitskanten, bzw. unilateralem Einsatz ausgegangen werden muss.
Rückenretusche, Rückenstumpfung bzw. Schaber/Kratzerfunktion

dorsal


die steile Retusche könnte die Grundform auch als Kernfuß und
damit als Präparationsabschlag zu erkennen geben, da die langen Grundretuschen
 wie eine Reihe einer hier auslaufenden Klingenserie wirken. Davon unabhängig
ist die Kante von einer Reihe weiterer Retuschen überprägt, die teilweise
zumindest als Gebrauchsretuschen zu werten sind.

oben: Ein weiteres Stück mit flacher Retusche aus diesem Areal, (Frostscherbe) deren Entstehung ungeklärt ist...

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