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Sonntag, 27. Dezember 2015

583. Post. ...2015er Sonderbucher ( und Wippinger) Spätlese

Lesefunde, die Letzten 2015...

Begünstigt durch das ausgefallene Winterwetter auf halbwegs abgeregneten Feldern, beschert der schneelose Winter, was der regenarme Sommer versagt hat...

je später das Jahr...desto erfreulicher die Funde...
Meißel (ausgesplittertes Stück, Restklingenkern) Bohrer Kratzer & Co.
aus Wippingen

Sonderbuch, Kern, Klinge, grober Uniface und Bohrer vom
Sonderbucher Schlaghau / LBK Schwerpunkt
 Kieselkalk/ verkieselter Kalk:
Kieselkalk-klinge der etwas größeren Ausführung.
Schlaghau, Sonderbuch, getrennt mit direktem,
harten Schlag. Auch hier entstehen Schlagflächenreste
und ausgeprägte Bulben wie beim Bruch des Hornsteins.

Kieselkalk steht mineralogisch zwischen Hornstein und Kalk. Er kann als Übergangsbereich zwischen Hornsteinknollen oder -fladen und dem umgebenden Kalkgestein auftreten, aber auch als silifizierter Kalk ohne Hornsteineinschlüsse, quasi also als  "eigenständige" Ausbildung  vorkommen. Er wurde unter anderem im Ascher Borgerhau nachgewiesen. Er zeigt dieselbe Spaltbarkeit und Verhalten bei der Zerlegung wie der Hornstein selbst. Seine raue Struktur, die wie erodiert und verwittert aussieht und leicht sekundären Verfärbungen ausgesetzt ist, hat zur Eigenschaft, einen optisch älteren Habitus vortäuschen zu können. 


Asymetrische Spitze: 
Ist das was, oder hätte das etwas werden sollen?
Ventralseite

Unilateral modifizierter, asymetrischer Abschlag aus grau gebändertem
Jurahornstein mit nur wenig Spuren von Verwitterung und wohl neolithisch

keine gerade Schneidekante bieten die intentionellen, unilateral
angelegten Retuschen. Das befördert den Eindruch eines unfertigen Artefakts.

Retuschen dorsal, also bifalzielles Gerät,
oder ein verworfenes Halbfabrikat. Wäre es kleiner, könnte man sich
so die Vorarbeit zu einer Pfeilspitze vorstellen. Allein in dieser
Dimension unmöglich.




Spätlese in Wippingen, eine Siedlung, die ebenfalls immer
wieder Überraschungen bietet und zwar mehr als aus dem durch aufgelesene Keramik
belegten Zeithorizont der Linienbandkeramik. Habituell passt dieses Stück
irgendwie recht gut zu dem in Sonderbuch gefundenen Glisbeil
das in das Jungneolithikum datiert. Siedlungsstrukturen lassen sich aus dieser
Zeit schlecht nachweisen, da diese Zeit keine Pfostensetzungen hinterlassen hat.
Gerne narrt das Jung-neolithikum mit bifaziellen Artefakten.
... passend zum feierlichen Lametta dieser Tage...ungewöhnliches Rohmaterial vom Siedlungshügel Schlaghau...
Kielstiche 1: (Aurignacien?) und damit wieder ein paläolithischer Beleg im Kontext von Hinterlassenschaften um einen Erdfall.:

Die Enden der Stichelbahnen belegen den Mehrschlagstichel


ventral

rechts die Plattform, von der aus die beiden Stichelbahnen
 geschlagen wurden (Mehrfachstichel)
Kielstichel 2: (Aurignacien?) :



 Stichel: (Aurignacien)



Stichelbahn

Unweit davon konnte diese jungpaläolithische Klinge
mit gestumpftem Rücken aufgelesen werden.




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