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Samstag, 7. April 2012

336. Post. Ein neuer Dechsel vom "Schlaghau," Sonderbuch

400. Einzelpost.

Aus bandkeramischen Zusammenhängen des Siedlungshügels auf dem Schlaghau fand sich ein Dechsel aus Amphibolit mit breiter Schneide. 

Im Frühjahr, der Zeit des "Scherbenkorridors" kann es trotz sehr reduzierter Begehungen nicht ausbleiben die äußerst günstigen Verhältnisse zu nutzen. Es fanden sich auf der Siedlung zahlreiche Scherben, Zeugnisse, die dem ersten Entdecker lange verborgen blieben. Im zeitigen Frühjahr finden sich die zerbrechlichen Scherben nach den ersten Starkregen jedoch ziemlich zahlreich, wenn gleich auch stark fragmentiert. Durch die weitere Bodenbearbeitung und Witterungseinflüsse werden diese im Verlaufe des Jahres jedoch so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie ohne das Ablesen verloren gehen. 

Die Oberseite des Dechsels.



Die Unterseite des Dechsels, links die Schneide, rechts der Nacken, der in der Schäftung steckte. Der Schaden könnte durch den Gebrauch entstanden sein.



Eine Längsseite weist eine rezente Beschädigung auf: Bekanntschaft mit dem Pflug.


Oben die Schneide, sie weißt eine feine Politur auf, die durch Gebrauch entstanden ist . Vermutlich wurde das Werkzeug nach geschärft.

Besonders günstig ist der Umstand, dass die Keramik ihre Feuchtigkeit nach dem Abtrocknen der Oberfläche noch lange behält und ein starker Kontrast sie leicht zu erkennen gibt. Dieser Umstand führte auch zur Entdeckung des Dechsels, der im feuchten Zustand sich sehr viel dunkler vom Lössboden abhob.

Bei dieser Gelegenheit fand sich der vorgestellte Dechsel, früher verwirrender Weise "Schuhleistenkeil" genannt, eine Bezeichnung, die einem noch oft in der Literatur begegnet. Der Dechsel war geschäftet und wurde u.a. zur Holzbearbeitung ein gesetzt. Grabfunde beweisen, dass diese Geräte auch als Waffe eingesetzt wurden.Es gibt Schädelfrakturen in Form von Löchern, in die genau die Querschnitte dieser Dechsel passen. Die experimentelle Archäologie konnte nachweisen, dass in relaitv kurzer Zeit damit ein Baum zu Fall zu bringen ist. Neben einem flachen Beil, einer "Flachhacke" nunmehr ein zweiter Dechsel, der
erste, 2010 gefunden (1.Mai) ist schmalhoch, während der neue breit und flach ausgeführt ist.
siehe auch:
http://www.blogger.com/blogger.g?blogID=5486790017099944322#editor/target=post;postID=4892924366047159989

Auf dem letzten Bild (vorne der neue, flachere Dechsel, dahinter der 2010 gefundene, hohe Dechsel- Beide weisen denselben Winkel an der Schneide auf.



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