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Dienstag, 15. März 2011

211. Spitz, lateral zu retuschiertes Trümmerstück

Die Spitze weist eine Art "Stichelschlag" auf. oder war es der Pflug?


Eine Kante weist Gebrauchsretuschen auf.
oben der "gestumpfte Rücken", unten die Ventralseite der "Scherbe"
Die "Dorsalseite"- eine natürliche Kluft, teilweise in die Fläche retuschiert.


211. Post. spitz zu retuschiertes Trümmerstück, oder Frostscherbe...
also noch eine "Spitze", diesmal aus Wippingen 005, Langes Mahd. In einem einschlägigen Internet-Forum wurde das für mich unzweifelhafte Artefakt als Frostscherbe oder bestenfalls als Trümmerstück klassifiziert und die Zurichtung als zufällige, rezente Beschädigung durch ein Ackergerät erkannt. Das sehe ich aus mehreren Gründen anders. Der intentionelle Charakter erschließt sich einmal daraus, dass die Retusche eindeutig zielführend angelegt ist. Sie ist formgebend angelegt. Eine Lateralkante zeigt Gebrauchsretuschen und scheint als Schneide gedient zu haben, der "Rücken" dieses "Messers" wurde durch Retusche abgestumpft und zwar bifazial, wie an (mittel)paläolithischen bzw. jungneolithischen Geräten. Hier könnte das Artefakt auch in Holz geschäftet gewesen sein. Im Spitzenbereich ist eine Art "Stichelschlag"erkennbar, der vielleicht zur Nachschärfung der Spitze gedient haben könnte. Bei der Grundform lässt sich aber wohl der intentionelle Charakter nicht erkennen, die Dorsalseite wird von einer Kluft gebildet. Wenn es ein Abschlaggerät ist, müsste der Schlagpunkt gegenüber der "Schneide" gelegen haben und ist durch Retuschen überarbeitet. Ein Erntemesser?

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