210.Post. Spitzen, wo es "keine gibt..."?
Im Neolithikum ist das lithische Inventar der Siedlungen und Bestattungsplätze, aber auch auf den Schlagplätzen und Abbauplätzen der Hornsteine auf wenige Artefakte der Grundproduktion, sowie wenige Arefakttypen fest gelegt. Längst sind sich auch Facharchäologen darüber einig, dass diese ausgewiesenen Typen, wie sie auch in der Einführung in die Artefaktmorphologie von J.Hahn beschrieben sind, die Bandbreite der Artefakte nicht erschöpfend zu erfassen vermögen. Um sie differenzierter an zu sprechen ist eine gewisse Geschicklichkeit vonnöten, wie es für das neu vor zu stellende Artefakt von Wippingen, Herrenäcker besonders gilt.
Außer "Pfeilspitzen" und vielleicht noch "Bohrern" gibt es nach Hahn's Artefaktmorphologie im Neolithikum keine in Typen fest gelegten Artefakte, die man als Spitzen ansprechen kann. Spitzen kommen in paläolithischen Inventaren vor.
Dennoch haben wir es mit einer Art Spitze zu tun, die man seriöser Weise übereinstimmend als modifizierten Abschlag ansprechen muss. Er trägt beidseitig Lateralretuschen, rechtslateral sind sie bifazial angelegt, die Retuschen sind alternierend angebracht,
und linkslateral sind die Retuschen nach dorsal geschlagen. Vermutlich brach am Distalende eine Retusche mehr aus als geplant und das Stück wurde verworfen (?)
In Frage kommt eine Vorarbeit zu einer Pfeilspitze oder ein sehr kurzer Dolch. Vielleicht ist auch der größere Ausbruch am Distalende Absicht gewesen um eine Schäftung zu ermöglichen. Die "Spitze", das Proximalende, trägt noch den Schlagflächenrest, weshalb ein Halbfabrikat wahrscheinlich ist. Das Artefakt besteht aus dem typischen Borgerhau- Hornstein und wurde auch in unmittelbarer Nähe zu diesem Wald gefunden.
Edit: ( Febr.2014) In "Steinartefakte", Hrsg.Harald Floss. Birgit Gehlen nimmt bei den Silexgeräten der LBK, des frühen Mittelneolithikums und der Rössener Kultur die Morphologie von Spitzen auf. Außer Lutz Fiedler scheint sie aber bisher niemand näher beschrieben zu haben. Zu einer eigenen Morphologie ist es immer noch nicht möglich genauere Angaben zu machen.
Edit: ( Febr.2014) In "Steinartefakte", Hrsg.Harald Floss. Birgit Gehlen nimmt bei den Silexgeräten der LBK, des frühen Mittelneolithikums und der Rössener Kultur die Morphologie von Spitzen auf. Außer Lutz Fiedler scheint sie aber bisher niemand näher beschrieben zu haben. Zu einer eigenen Morphologie ist es immer noch nicht möglich genauere Angaben zu machen.
nachdem es jetzt auch zahlreiche Zugriffe aus den Niederlanden gibt:
Nach den Niederlanden: welcom Nederlandse!
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