203. Post. Pfeilspitzendatierung? "beim Kreuthau I"
Vieles glaubt man mit den Jahren gelernt zu haben und Fundstellen lasen sich anhand von Oberflächenfunden im Gesamtzusammenhang einigermaßen sicher datieren.
Schaut man sich die 3-5 Pfeilspitzen von beim Kreuthau I an, wird schnell klar, daß man so eine Datierung nicht sicher anhand dieser 5 Pfeilspitzen vornehmen sollte.
Jedes Projektil für sich genommen, kommen verschiedene Zeithorizonte in Frage: oben rechts die beiden Projektile sind formgebend lateral retuschiert, überwiegend ( rechts vollständig) nach dorsal, das linke aber aus graumen Hornstein im Spitzenbereich wegen der Formgebung auch nach ventral. Mit diesen Merkmalen, dazu die fehlende Basisretusche, könnten sie gut in die mittlere Bandkeramik ( Frühneolithikum) (Gemeinerweise reichen aber dorsoventrale Kantenretuschen, die im Frühneolithikum anfangen bis in das Spätneolithikum) passen.
Auf ein- und derselben Fundstelle dann unten die drei bifazial-flächig retuschierten Projektile mit gerader, bzw. leichter ausgprägter konkaver und deutlicher konkaver Basisretusche. So kommen sie spätestens ab dem Schussenried vor und nehmen im weiteren Verlauf des Neolithikums an Bedeutung zu.
Fast ist man geneigt dazu zu tendieren an zu nehmen, als wären die Pfeilspitzen zur Entstehungszeit am sichersten und damit einer undatierbaren Geschmacksfrage unterworfen. Sieht man sich z.B. teilweise den Formenkreis aus sicher stratifizierten bronzezeitlichen Belegen an, könnte man sein ganzes erworbenes Wissen in Frage stellen und das berühmte Zitat: "Ich weiß, dass ich nichts weiß" raunen...
So ist am Ende der Ausführung hier eines sicher: Für sich betrachtet, ohne Begleitfunde und Stratigrafie : Jungsteinzeit, als näheres Zeitfenster unen links das vielleicht jüngste Projektil; nach rechts älter; nach oben vielleicht noch älter. Seriöser kann ich selbst es nicht und die Kontroversen in den Foren des Internet an denen sich auch Facharchäologen beteiligen wird bestätigt, dass es ohne Archäologie und die sich dadurch erschließende Stratigrafie wohl auch nicht seriöser zu gehen kann.
Es gibt, um mit Joachim Hahn zu sprechen in Europa nur wenige Formen, die als typisch für eine bestimmte Stufe gelten können. (vergl. Morgan 1983, Flenniken, Raymond 1986) Dazu gehören in unseren Breiten und nicht nur da die gestielten und geflügelten Spitzen wie sie im Endneolithkum bis in die Metallzeiten hinein erscheinen. Dieser Zeithorizont ist auf "Beim Kreuthau I" noch nicht erreicht (, das Mittelneolithikum eventuell schon überwunden, anhand der noch zu beschreibenden Begleitkeramik die Bandkeramik trotz Pfeilspitzen aus zu schließen. )
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