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Mittwoch, 2. März 2011





201. Post. Kernkantenklingen.
Grundbestandteil einer kontrollierten Klingenherstellung ist der Leitgrat, der entweder als natürliche Kante, z.B. zwischen Kortex und Kluftfläche bestehen kann, oder ein präparierter Grat. ( Hahn, Artefaktmorphologie 1991) Der präparierte Grat wird Leitgrat genannt. Da die Präparation des Leitgrats quer zur späteren Schlagrichtung erfolgt, lassen sich diese Präparationsabfälle leicht erkennen. Aufgrund der Negative und der Art des Abbaus lassen sie sich unterscheiden in natürliche, primäre und sekundäre Kernkantenklingen.
Sie werden noch weiter differenziert, was hier aber zu weit führen würde. Als bloser Präparationsabschlag wurden sie nicht immer einfach verworfen, sondern fanden auch als Werkzeuge Verwendung, z.B. mit weiterer Zurichtung als Bohrer oder Kratzer, sind quasi besondere Belege für die Abbautechnik und gleichzeitig Werkzeug. Die auffallenden Klingennegative, einseitig oder beidseitig fallen sofort damit auf, dass sie nicht an der geschlagenen Klinge als Retuschen entstanden sein können. Bei derartigen Versuchen würden die Klingen zerbrechen.

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