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Samstag, 3. Dezember 2011

316.Post.Schlagsteine

316. Post. Restkerne als Schlagsteine, finden sich auf allen Fundstellen rund um den Borgerhau.


Beispiel eines amorph abgebauten Kernes mit zahlreichen unsystematisch ab gebauten Abschlagsnegativen. Sekundär wurde der Kern als Schlagstein ein gesetzt, wie es für viele Kerne typisch ist. Wenn er zum Herstellen von Geräten gedient haben sollte, ist wohl nur ein temporärer Einsatz möglich, da es dafür geeignetere Materialien gegeben hat. Nur die hat bisher niemand gefunden...









Im Borgerhau, der Hornsteinabbaustelle machen die Klopfer einer Grabung bei den modifizierten Stücken 10,2 Prozent aus, das sind 22 Stück. Das erscheint zunächst wenig. Wenn man aber davon aus geht, dass damit vor Ort, wenn überhaupt eine Grobzerlegung vorgenommen worden sein könnte, (?) und die eigentliche Reduktion auf Siedlungen außerhalb der Abbaustelle vor sich ging, nach voll ziehbar. Demnach müssten Schlagsteine für den direkten harten Schlag fern der Abbaustelle auch häufiger auftreten. Eine Auszählung beispielsweise der Siedlung Schlaghau, wo nur kleiner Sondagen vorgenommen wurden, ergab 22, 9 % (Quelle: Vortrag der Survey durch Fisher, Knipper 2011 in Blaubeuren.) Die Fundmasse im Borgerhau mit gezählten ca. 30 000 Stück zählt nur 2% modifizierte Artefakte, darunter die 22 Klopfer.
siehe auch:







Die experimentelle Archäologie mündet beim Herstellen schnell in geeignetere Materialien für den harten, direkten Schlag. Durch Kalksteine beispielsweise lässt sich ein relativ weicher direkter Schlag erzeugen. Zwei völlig verwitterte Kalksteine unbekannter Funktion fanden sich auch auf der Borgerhau-Grabung, die wohl zum Inventar gehört haben müssen. Die Geologie der Sekundärlagerstätte lässt hier eine Erhaltung aus der Sedimentbildung nicht zu. Die Hornsteine stecken im Kalkverwitterungslehm und deshalb müssen die Kalksteine wohl "etwas Intrusives" sein.
Gemeinhin wird eine Verwendung von Klopfern für die Artefaktgrundproduktion aus geschlossen und in Zusammenhang z.B. mit der Herstellung von Getreidemühlen gebracht. Vertretern dieser Überzeugung möchte ich gerne die Frage stellen, was die relativ hohe Anzahl an Klopfern auf einer Abbaustelle,- also keiner Siedlung- im Borgerhau für eine Funktion hatten, wenn sie nicht der Grundproduktion gedient haben sollten. 

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