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Freitag, 1. Mai 2015

547. Nicht nur "Premium-Rohmaterial..."

 ...sondern auch weniger brauchbares, minderwertigeres fand in der Steinzeit Interesse und Gebrauch,

So zum Beispiel auf einer Siedlung bei Wippingen, die über einen längeren Zeitraum besiedelt war und aufgesucht wurde. Diese Unterscheidung deshalb, weil zwischen dem neolithischen Siedlungsinventar auch kleinere, primäre Residuallagerstätten von etwas rauerem Hornstein fest zustellen sind. Die sporadische Ausbeutung kann zu unterschiedlichen Zeiten erfolgt sein, beispielsweise, wenn es bei der Feldbestellung im Neolithikum eher zufällig entdeckt worden sein mag. 
Auch Geoturbation, der Frost oder allgemein die kolluvialen Prozesse spielten eine Rolle bei dem wohl weitgehend geologischen Vorgang, der den ausgewitterten Hornstein hier an die Oberflächen schaffte und einen leichten Zugriff ermöglichte, auch wenn die Qualität des Materials zu wünschen übrig ließ. Hier in den oft dünnen uns spärlichen, ausgewitterten "Lagen" Pingen an zu legen, wäre ein unverhältnismäßiger Aufwand gewesen.
Einige dieser ausgewitterten Knollen schafften es trotz schlechterer Qualität auch in die nahen oder weiter weg liegenden Siedlungen und blieben nicht nach profunder Materialprüfung und Verwerfung an Ort und Stelle ( Lagerstätte) liegen. 
Sehr archaisch , also sehr viel Älter wirken Abschläge aus den raueren
Hornsteinen der Blaubeurer Alb, denen in der Vergangenheit
nicht selten ein höheres Alter zugesprochen wurde.

So stark zerklüftetes Material forderte den erfahrenen Steinschläger besonders heraus und man ist geneigt so etwas in einen Zeithorizont zu stellen, in der die Ressourcen knapp gewesen sein könnten.
Rechts ein ähnliches, bifaziell reduziertes Stück aus Asch, ebenfalls aus einem
Siedlungskontext.

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