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Mittwoch, 7. September 2011


286. Post. Gesammelt...Gegraben...und dann?


Mit Datum 31. August 2011 berichtet die Südwest-Presse, Ausgabe Ulm durch Nico Dirner, über das Schicksal der Sammlung der Archäologie im Landkreis Neu-Ulm. 1994 wurde das archäologische Museum am Petrusplatz eröffnet und 2008 geschlossen.
Ein Lebenswerk des Kreisarchäologen Richard Ambs und des Fördervereins dem er vorsteht liegt im Depot...
Eine Sammlung die sich aus Funden des Kreisarchäologen, sowie aus Beständen des ehemaligen Heimatmuseums Neu-Ulm und dem Bestand der Prähistorischen Staatssammlung zusammen setzt verlor ihre Heimat und keine Lösung ist in Sicht. Schwerpunkte der Ausstellung waren der Mensch und seine Umwelt von der Altsteinzeit bis ins Frühmittelalter der Region Oberschwaben. Es lagert im Depot das Ergebnis von rund 140 Grabungen....alle neuen Pläne eines neuen Museums zerschlagen sich seit der Schließung und Ambs warnt schon davor, dass die Idee aufkommt, man solle die alten Sachen dann halt wegwerfen... So drastisch wird es wohl nicht kommen, aber es zeigt sich auch an dieser Stelle auf sehr eindrucksvolle Weise die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Ausgrabungen und dem damit verbundenen Fundgut, der Sinnhaftigkeit Sammlungen an zu legen, die dann keiner mehr haben, keiner mehr sehen will...und was ist dann erst mit Sammlungen, die gar nicht erst ausgewertet werden (können) und aufgrund ihrer unsystematischen Erfassung keinerlei Datensätze liefern...? Unsere Zeit, unsere Kultur, wird auch daran gemessen werden wie wir mit diesem Erbe der Menschheit, mit den Zeugnissen unserer Vergangenheit umgegangen sind...

Prioritäten in Zeiten der wirtschaftlichen Rezession. Bergen, graben, retten...auch mit ehrenamtlichem Einsatz, wo Personal und Geld die Aufgaben des Staates nicht ausreichend erfüllen können .... und dann?
Wie sagt Saint Exupery? "...man ist lebenslang dafür verantwortlich, was man sich vertraut gemacht hat..."

Das neue Buch von Ambs wird heißen: Museumsarchaeologie...es wird um Stücke gehen, die irgendwann einmal eingelagert, spärlich beschriftet wieder hervor geholt werden. Er wird also "Funde im Museum" aufarbeiten. Löblich. Die "Archäologie" der Zukunft sollte das aber nicht werden.

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