Heute möchte ich dem Blog- untertitel gemäß einen weiteren der wenigen neuzeitlichen Lesefunde einstellen, wie sie ebenfalls auf den Oferflächen vorkommen.
Darf ich vorstellen:
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Was zunächst wie der Boden einer Getränkedose aussah, entpuppte sich als Taschenuhr. Ein schmerzlicher Verlust dürfte es gewesen sein, als der Bauer diesen feststellte. |
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Da das Gehäuse versilbert ist, ließ sich der hintere Gehäusedeckel noch problemlos öffnen. Ersten Einschätzungen nach handelt es sich um eine Schweizer Taschenuhr vor 1900. |
"REMONTOIR, CYLINDRE 6 RUBIS" .ist auf dem Gehäusedeckel frei Hand (?) eingraviert. Nach der Reinigung wird noch ein Detailfoto dazu folgen. Remontoir steht für Kronenaufzug und 6 Rubis=Rubine= steht für 6 Lagersteine. Die Taschen- oder besser schwäbisch "Sackuhr" war früher gerne etwas, was man zum ersten Mal bei der Konfirmation als Geschenk sein Eigen nennen durfte. Eine Art Initiationsritus als Aufnahme in die Welt der Erwachsenen, die den Beschenkten lange begleitet hatte. Hoffentlich hat der Stundenschlag der Kirchturmuhr von Sonderbuch den Verlierer damals rechtzeitig zum Vesper gerufen...Für gewöhnlich wurden die Uhren an einer Kette, verbunden mit der Weste getragen. Der Bauer war aber wohl im Blauhemd und nicht mit der Sonntagsweste unterwegs. (SOND008)
Nach der ersten Reinigung:
der Rahmen erscheint aus massivem Silber.
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Staubdeckel (Innendeckel) versilbertes Kupfer |
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Das Innenleben... mit erstaunlichem Erhaltungszustand. |
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Die beiden äußeren Sprungdeckel (?) vielleicht ebenfalls aus Silber, fehlen. Mit ihnen kamen auch das Zifferblatt und die Zeiger abhanden. |
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