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Donnerstag, 2. Juni 2011



272.Post. Jahrestagung.Brillenhöhle.

Bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Archäologie in Württ. u. Hohenzollern sollte bei der Exkursion I die erste Station der Rundfahrt die Brillenhöhle sein. Wenn jemand ähnlich wie durch den Ausfall des Programmpunktes Pingenfeld im Borgerhau enttäuscht gewesen sein sollte, kann er hier einen kleinen Ausflug zur Brillenhöhle nach holen.

Am Anfang war ... der Zwicker... denn nicht Brillen- sondern Zwickerhöhle hieß die von Goessler in seinem Inventarwerk "Die Altertümer des Oberamnts Blaubeuren" von 1911schon beschriebene Höhle. Er erwähnt, dass im Juli 1911 dort prähistorische Scherben gefunden worden seien. 1951 berichtet Oberstudiendirektor Kley, Geislingen, dem Staatlichen Amt für Denkmalpflege Stuttgart, daß er dort oberflächlich Hornsteingeräte gefunden habe und fand bei einer Schürfung 1952 weitere Geräte. Von 1955 bis 1963 wurde die Höhle von G.Riek aus gegraben.

Die Brillenhöhle ist Teil eines großen Felslabyrintes, zu dem auch die küssende Sau zählt. Zahlreich reihen sich steile Felsnasen und Abris in die Höhe. Ein zukünftiges Weltkulturerbe (?) das noch Überraschungen zu bieten haben dürfte.
Auf dem Weg zur Höhle...


Die Brillenhöhle, oder früher Zwickerhöhle, hat ihren Namen von einer Öffnung im Felsdach, das in seiner Ausformung an zwei Brillengläser erinnert, die mit einem schmalen Steg durchtrennt sind.

Gustav Riek dankt in seinem Forschungsbericht der 1973 veröffentlicht wurde dem Bürgermeisteramt Seißen für das jederzeit verständnisvolle Entgegenkommen bezüglich der Lagerung der ausgehobenen Höhlenschuttmassen auf der Steilhalde inmitten des Gemeindewaldes...dort, wo sie heute noch offen liegen...

Die Höhle selbst ist vollständig aus gegraben und zum Schutz mit einem Gitter versehen. Die einst fundführenden Sedimente liegen außerhalb. Sie schützen ihrerseits wie am Sirgenstein den alten Höhlenvorplatz, der vermutlich noch weitgehend ungestört sein dürfte. Ein entscheidendes Kriterium für die Vergabe zum Weltkulturerbe.

Zur Lektüre sei empfoheln: Das Paläolithikum der Brillenhöhle von Gustav Riek, in dem die meisten und alle wichtigen Funde abgebildet sind. Hervor zu heben sind auch die menschlichen Skelettreste aus dem Magdalenien. AM besten erhalten ist ein aus 3 Stücken zusammen gesetzter kindlicher Unterkiefer. Weiter gab es Stirnbeinfragmente, Fragment eines Halswirbels, Molar eines Erwachsenen usw. Die Fragmente gehören mindestens 4 Individuen an.
oben das frei liegende Höhlensediment im Steilhang.
Das Umfeld zur Höhle...Abris, Halbhöhlen und steile Felsen...

Eine Nebennische...ebenfalls vergittert, wird eines Denkmals von Welterbe-Charakter ziemlich unwürdig als Depot und Abfallhaufen missbraucht...Ein Schutz von Weltbedeutung wird dies sicher ändern.



272. Post. Brillenhöhle. Jahrestagung der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern...
...Bei dieser Jahrestagung sollte es bei der Exkursion I als erstes zur Brillenhöhle gehen. Diese Station kam wie das Pingenfeld in Asch nicht im Programm vor, obwohl die Brillenhöhle den flyer zur Jahrestagung in Blaubeuren ziert: http://www.gesellschaft-vfg.de/content2009/cms/upload/2011/Jahrestagung_2011kor21-01.pdf

dort sehen Sie auch in der rechten unteren Ecke ein Bild des "Zwickers"

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