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Samstag, 5. Mai 2012

353.Post. Klingenidustrie der Bandkeramik

Unretuschierte Klingen kommen auf der LBK-Siedlung Sonderbuch/Schlaghau erwartungsgemäß  häufig vor.
Zielprodukte - nicht nur im Neolithikum beim Abbau von Kernen sind serielle Klingenabtrennungen, die in einer gewissen Bandbreite einen gewissen  Standard erkennen lassen. Die Kerne weisen hier meist eine Schlagfläche und eine konische Form auf.
Für eine serielle Klingenproduktion wird die direkte, harte Schlagtechnik, sowie die weiche direkte Schlagtechnik aus geschlossen. Jürgen Weiner beschreibt, dass die in jeder Hinsicht geeignetste Abtrenntechnik die sogenannte Punchtechnik, mittels Zwischenstücken aus Hirschgeweih ist. Dies ist einmal durch Funde von Punches und durch die experimentelle Archäologie nach gewiesen. 
Klingen stellen in unmodifizierter Form in der LBK einen großen Teil der Artefakte.
Auf dem obigen Bild links zwei Zielabschläge, ebenso rechts vier Zielabschläge (Klingen). Definiert werden Klingen im Gegensatz zu Abschlägen seit mehreren Jahrzehnten als Grundformen, die doppelt so lang wie breit sind. Lamellen sind besonders feine Produkte, mit einer gegenüber der Breite doppelten Länge.

Das dritte Artefakt von links ist ein Abschlag, der den Kernfuß mit fort nahm, und allgemein als Präparationsabschlag an gesehen wird. 
Der ideale Abbauwinkel beträgt etwa 70 grad. Wird er durch den Abbau zu steil, kann er durch das Ablösen einer Kernfußklinge oder den Abnehmen des Kernfußes korrigiert werden. Je steiler die Abbaufläche wird, desto mehr steigt die Gefahr von stecken bleiben der hindges. Der dabei zurück gebliebene Kern bei diesem Beispiel war schon verhältnismäßig klein- entweder ein Beleg für ein unbeabsichtigtes Ergebnis oder vollständige Ausnutzung guten Materials. Kerne, die in diese Größenkategorie passen liegen als Fundbelege auch noch sehr viel kleiner vor.





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