Mesolithikum/ Neolithikum. Die Schnittstelle vom Jäger und Sammler zum sesshaften Menschen.
Kleiner, mesolithischer Restkern
kleiner, mesolithischer Restkern, dito oben.
mesolithischer Kratzer
mesolithischer Kratzer, wohl aus Bohnerzhornstein, der nicht aus den lokalen Lagerstätten stammt.
Lamellennegative an mesolithischem Kern, der
eine Sekundärfunktion als >Kratzer hatte.
198. Post. Mesolithikum / Neolithikum.
Wenn irgendwo viel Frühneolithikum (Bandkeramische Siedlungsbefunde um Sonderbuch) liegen, dann liegt auch die Frage nach den Vorkulturen nahe. Frühest bandkeramische Siedlungsbefunde sind sehr selten und Siedlungstätigkeiten setzen in Sonderbuch mit der mittleren Bandkeramik ein, was die bisherigen Keramikbelege zeigen. Die Übergänge der Kulturen, die sicher fließend waren, sind deshalb besonders interessant, weil sie ja nicht über Nacht auftraten, sondern durch einen mehr oder weniger langen Prozess erfolgten.
Die Jäger und Sammler "verschwanden" nicht einfach von der Bildfläche im Mesolithikum und die ersten Bauern und damit sesshaften Siedler der Blaubeurer Alb traten hier nicht als Neu- und Erst"besiedler" in Erscheinung.
Die Menschheitsentwicklung geht in den Talhöhlen bis in das Mittelpaläolithikum zurück (Neanderthaler) und nimmt mit der zweiten Besiedlungswelle "out of Africa" seinen spektakulären Fortgang. ( Erste Kunstwerke und Musikinstrumente des modernen Menschen in Hohle Fels und Geißenklösterle )
Da die Ressourcen - Hornstein - für die Geräteherstellung bereits im Paläolithikum eine Rolle spielen, und vielleicht im Mittelneolithikum durch Pingen - dem trichterförmigen Abbau der Hornsteine z.B. im Borgerhau bei Asch seinen Höhepunkt erfahren hat, stellt sich die Frage auch nach dem Mesolithikum. Die survey um Lynn Fisher, Corina Knipper, et. al. stellt immer wieder auch Hinweise in diesen Zeitraum fest, meines Wissens aber ausschließlich Kerne und die Abbautechnik dieser Kerne, die im Mesolithikum in der Regel mit der Temperung des Materials einher geht.
Auch in meiner Sammlung finden sich auf zahlreichen Fundstellen um Sonderbuch und Asch mesolithisch anmutende ( kleine, getemperte) Kerne und Restkerne, die aus den neolithischen Artefakten zu unterscheiden sind. Die spätere Linienbandkeramik ist durch eine überwiegende Klingenindustrie gekennzeichnet. Was bisher aber für die Zeit des (Früh-?) Mesolithikums fehlt, sind diagnostische Werkzeuge, die Mikrolithen. Das mesolithische Artefaktmaterial ist durch Tempern rosa gefärbt, bzw. hat bei grauem Hornstein einen starken Glanz, der nicht durch den Gebrauch entstanden ist.
(Kerne, aber keine Werkzeuge?- Die Dynamik des granulare Systems könnte dazu führen, dass eher die größeren Teile an der Oberfläche "schwimmen", die kleineren "absinken", Kleinteile einfach schwerer, weil in der Regel tiefer liegend, zu finden sind. )
bilder: Kerne und Restkern, bzw. ein kleiner, wohl mesolithischer Kratzer.
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