Powered By Blogger

Mittwoch, 27. Juni 2012

375. Von Grabhügeln und Kratern...

Bei den obertägig sichtbaren Bodendenkmalen fallen besonders die Grabhügel ins Auge, die schon um 1900 das Ziel von abenteuerlichen und leider oft auch sehr zerstörerischen Grabungen waren. Kein Denkmalschutzgesetz schützte die auffälligen Geländebesonderheiten und sie wurden systematisch für die Kabinette der Adelshäuser und Museen geplündert. Es gibt Ausnahmen, dass schon damals von Interessierten, meist Akademikern- oft Pfarrern- Funde und Fundumstände dokumentiert wurden. Von vielen Fundstellen allerdings sind nur noch vage Bemerkungen in Oberamtsbeschreibungen oder Ortschroniken überkommen. Trotz bessseren Wissens sind seither das Schatzgräbertum und das Ziel Vitrinen mit Funden zu schmücken nicht aus gestorben -und fälschlicherweise wird auch die Archäologie nicht selten noch so verstanden, dass es deren Aufgabe ist, öffentliche Museen zu bestücken. Diese Einstellung ist auch heute noch fatal für die Zeugnisse der alten Kulturen, vor allem wenn sie kaum einsehbar in Wäldern liegen. 


Oben ein Hügel im Wald bei Sonderbuch, der besser mit der Bezeichnung "Krater" zu versehen ist, da er durch Bodeneingriffe mehr wie eine Art Ringwall wirkt. Als Grabhügel ist die Geländeerhebung nicht in den alten Flurkarten verzeichnet. Möglicherweise wurde hier vor Zeiten ein Grabhügel mittig "angetrichtert" um nach einer vermeintlichen Zentralbestattung zu suchen. Sicherheit würde nur eine archäologische Nachgrabung ergeben.

Der Hügel hat einen Durchmesser von ca. 16/17 m.





Oben und unten: Ein in alten Flurkarten ein gezeichneter Grabhügel bei Sonderbuch. Auch er hat nicht mehr die ursprüngliche Höhe und weist mittig eine leichte Vertiefung auf. Ob sich jemand hier die Frage nach einer Bestattung beantworten konnte? Derart prominente Auffälligkeiten sind in der Deckung des Waldes nur schwer zu schützen. Die neue Modeformulierung man " könne nur schützen was man kennt" zeigt ihre Grenzen. Meist sind verflachte Grabhügel, die als solche nicht mehr erkannt werden sehr viel besser geschützt und geben dann aber beim Pflügen beispielsweise ihre Geheimnisse preis, wenn die Zerstörung schon weitgehend ab geschlossen ist. 
siehe auch:


Durchmesser des Grabhügels ca.17m.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen