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Sonntag, 24. Juli 2016

618. Post. Münz- Lesefunde...2016



Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret!
Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun
Das vom Blut fette Schwert, die donnernde Kartaun,
Hat aller Schweiß und Fleiß und Vorrat aufgezehret.

So heißt es in dem Sonett  "Tränen des Vaterlandes" von 1636 von Andreas Grypius. Es zählt bis heute zu den wohl am meisten zitierten Antikriegsgedichten und meint die Schrecken des sogenannten "Dreißiährigen Krieges". Nur 4 Jahre nach dem westfälischen Friedensschluss entstand in der Stadt Konstanz unter dem neuen Münzmeister Jakob Weingärtner ( 1652 - 1656) eine kleine Silbermünze, ein sogenannter Halbbatzen, im Wert von zwei Kreuzern, die bei uns auf der Blaubeuer Alb verloren ging. Es war eine sehr schlechte Zeit und der Verlust entsprechend groß. Zwei Drittel der Bevölkerung wurde durch den Krieg und sie begleitende Seuchen dahingerafft. Sonderbuch lag in Schutt in Asche. 


MON(ETA) N(OVA) CIVI(TATIS)CONSTANTIENSIS
Das Wappen der Stadt KONSTANZ
und die Jahreszahl

1652
Silber

Der gekrönte Doppeladler auf der Rückseite,Titular 

des Landesherrn
Umschrift fragmentiert
Als zwei Kreuzer Stück mit entsprechendem Silbergewicht, war es mit anderen Silbermünzen vergleichbar und gleichwertig und konnte sich weit verbreiten. Das Edelmetall konnte sich über die letzten 464 Jahre unbeschadet in der rauen Ackererde behaupten. UMGEPFLÜGT und ausgepflügt und gefunden im Sommer 2016. Ein entsprechendes Stück ließ sich derzeit im aktuellen Münzhandel und den einschlägigen Auktionshäusern nicht finden um eventuell Näheres darüber zu erfahren. So bleibt auch vorerest der Münzmeister unbekannt. Im Jahr 1295 erwarb Konstanz das Münzrecht durch Kauf und prägte den sogenannten Ewigen Pfennig, der nicht mehr der jährlichen Münzverrufung unterlag. Durch den Münzverruf, den die jeweiligen Münzrechtinhaber ausrufen konnten verloren die Münzen ihre Gültigkeit. Neben der Stadt selbst, hatte auch der Bischof von Konstanz das Münzrecht inne. 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Bistum_Konstanz)
Die kirchlichen Herren waren auch die weltlichen Herren des auf deutschem Gebiet größten Bistums, dessen Fläche so groß war wie die Schweiz. Nach der Reformation setzte hier eine Gegenreformation und eine Rekatholisierung ein. Um 1600 fasste das Jesuitentum unter dem Fürstabt J-G.von Halwyl Fuß. 

Löwenstein-Wertheim-Rochfort, mit den drei Wappen des Fürstenhauses-
3 Kreuzer, geprägt unter Dominik Constantin, 1790. Silber.
Appels schreibt 1824 über diese Münze: Der sitzende, mit dem Fürstenhute bedeckte Löwe hält einen Schild, darauf ein "C" in blauem Felde ist. Revers (oben) CON.LAND:MÜNZ, 1790 zwischen zwei Palmzweigen die drei Wappenschildchen, bedeckt mit dem Fürstenhute. Unten S(W)E.
Fundort: Blaubeurer Alb,
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dominik_Constantin_zu_L%C3%B6wenstein-Wertheim-Rochefort

Württembergische Scheidemünze, 1/4 Kreuzer, Kupfer 1864
Fundort: Blaubeurer Alb.

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