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Montag, 28. November 2011

313. Post. Artefaktverteilung

313. Post. Die Artefaktverteilung im Vergleich der Abbaustelle Borgerhau und nahe liegender Fundstellen fällt bezeichnender Weise so aus, dass Kerne, die eine eindeutige Weiterverarbeitung, z.B. in Form von regelmäßigen, meist konischen Klingenkernen keine alleinige Sache an der Abbaustelle selbst war, sondern überwiegend auf den Siedlungen oder großen Schlagplätzen, deren Siedlungsfunktion nicht in jedem Falle nach gewiesen ist, aus geführt wurde. An der Abbaustelle selbst überwiegen die Kerne und Kerntrümmer, ebenso die Schlagsteine (Klopfer) die im Zusammenhang mit der Grobzerlegung eine Rolle gespielt haben müssen. Die Klopfer auf Siedlungen wurden nur in unwesentlich geringerer Zahl gezählt, während die Kerne auf den Siedlungen oder reinen Schlagplätzen (?) überwiegen. Ebenso überwiegen die modifizierten Artefakte auf den Siedlungen, die das Ziel der Rohmaterialgewinnung waren, also auf den Schlagplätzen bzw. an Ort und Stelle ihrer Verwendung oder Weitergabe. -diese Erkenntnisse, die aus Sondagen (archäologischen Untersuchungen resultieren, begleiten auch die Erkenntnisse aus der Oberflächenprospektion. Kerne, wie sie auf Siedlungen zu finden sind, sind an der Rohmaterialquelle selten.

Oben: Sie sind zahlreich, wie vielleicht nirgendwo anders: Kerne von Fundstellen rund um die Rohmaterialquelle Asch, Borgerhau, ein Zeichen der guten Rohmaterialversorgung, bzw. der guten Versorgungslage. (Wippingen) So sehen also bei guter Versorgungslage, großen Ressourcen die "Restkerne" aus. Je weiter eine Siedlung von dieser Quelle entfernt ist, desto rarer werden solche Abbaustadien, die verworfen wurden. Da zu Zeiten der (mittleren) Bandkeramik mehr amorphe, abgebaute Stadien überwiegen, das Material also besser aus genutz wurde, und im mittleren Neolithikum die regelmäßigen, großzügig verworfenen Kerne hohe Frequenzen zeigen, wäre eine Schlussfolgerung, dass die Blütezeit des Pingenabbaus im Borgerhau - bei der lokalen Verteilung des gewonnenen und verarbeiteten Materials - auch in dieser Zeit zu suchen ist. Dies allerdings müsste dann auch durch eine vollständige bzw. repräsentative Untersuchung ( Grabung) im Borgerhau bestätigt werden. Vergleichende Untersuchungen welche Bedeutung die Rohmaterialquelle regional oder überregional hatte, wurden noch nicht unternommen. Die jetzt zum Kulturerbe der Menschheit gehörende Siedlung Ehrenstein scheint sich auch hier mit Rohmaterial versorgt zu haben. Die Siedlung gehört in das Jungneolithikum ( Schussenried mit Michelsberger Einflüssen). Die einzige datierbare Keramik vom Borgerhau datiert in diese Zeit.



313.Post. Artefaktverteilung.

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