Ein grober Abschlag aus lokalem Jurahornstein, der in deutlichen Umbrüchen verschieden lange Arbeitskanten aufweist. Ausgehend vom Schlagflächenrest am Proximalende ist eine 10mm lange Retusche nach dorsal angelegt, der folgt rechtslateral eine 40mm lange Retusche, die am wenigsten Gebrauchsspuren aufweist, Am Distalende folgen zwei weitere, winklig abgesetzte Retuschen, die stark beansprucht wurden. Sie sind vollständig verrundet. Das Multitool kann mit der gegenwärtig gebräuchlichen Morphologie als unilateral retuschiertes Gerät an gesprochen werden. Mehr lässt diese nicht zu. Über Sinn und Nomenklatur nach der Art des Gebrauches lassen sich solche Stücke durch bloßen Augenschein nicht einordnen. Es stammt wohl aus neolithischem Kontext. Alle Kanten sind artifiziell entstanden, was angesichts des deutlichen Kontaktes mit landwirtschaftlichen Geräten verwundert. Auf der Fundstelle sind verschiedene Epochen der Steinzeit belegt, unter Anderem auch eine mittelpaläolithische Komponente, also einer jener Äcker, die im Moment begangen werden.
oben: Die lange Lateralkante, Retusche nach Dorsal.Das Distalende mit zwei abgesetzten Endretuschen.
oben: Die Dorsalseite des Gerätes. Links liegt der Schlagflächenrest, ihm folgt unten die erste Retusche (10mm), dann nach rechts die lange Lateralretusche, nach oben knickt die Retuschierung in die erste Endretusche um, am Distalende folgt leicht gebogen die distale Endretusche, beide stark verrundet. linkslateral, also im Bild oben sind Abschlagsnegative zu sehen, jedoch keine Retuschen.
oben: Die Ventralseite des Abschlages. Er ist unbearbeitet. Alle Retuschen sind nach dorsal angelegt.
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