"......wir laden unsere Büchsen...mit Pulver und mit.... Blei......
Bleikugeln und Flintensteine aus den Gemarkungen Sonderbuch, Asch und Wippingen....Die Bleigeschosse der Musketen haben einen Durchmesser von 17mm. An ihnen hatten die Heere einen ebenso unermesslichen Bedarf wie an Flintensteinen. Obwohl gute Flintensteine bis zu 400 Schüsse aushielten, wurden für eine einstündige Schlacht pro Soldat im Schnitt auf 60 Patronen 3 FLintensteine ausgegeben (Goeschen, Bergbaukunde II Band) Leipzig 1790.) Bei J. Fries-Knobloch findet sich auch eine Abbildung über den Sitz und Lage des in Blei gefassten Feuersteins im Steinschloßgewehr. (siehe link unten)
170. Post. Zu Neujahr wird geschossen....................
Flintenstein aus Asch.Brennerhäule. Flintenstein aus Asch. Brennerhäule.Flintenstein aus Wippingen, Langes Mahd Flintenstein aus Wippingen, Langes Mahd
Möglicherweise Kreidefeuerstein, aber ein Kratzer und kein französischer Flintenstein aus Sonderbuch. Der Abschlag zeigt die artifizielle Herstellung durch seine zweifelsfreie Charakteristik. Schlagflächenrest und Bulbus sind vorhanden. Die Kratzerkappe ist partiell beschädigt. Flintenstein mit milchig/wolkigen Inklusen Flintenstein von Wippinger Markung Flintensteine von Sonderbucher Markung
Feuerstein war zur Zeit der Steinschloßgewehre (zwischen 1600 und 1640 in Gebrauch) eine wieder sehr begehrte Handelsware, seine Lagerstätten und Gewinnung sowie Verarbeitung wurden als Staatsgeheimnis gehütet und der Verrat dieser war mit der todesstrafe bedroht. Herrscher riefen immer wieder auf neue Lagerstätten zu erschließen und setzten Prämien aus. Erst das Aufkommen von Zündhütchen- und Zündnadelwaffen ( Ende 18., Anfang 19. Jahrhundert) setzten dem ein Ende.
links:
170. Post. Zum Neujahr...wird geschossen...aber hier nicht scharf und auch nicht laut. Flintensteine scheinen mir ein gutes Thema zum Tage zu sein
In den vergangenen Jahrhunderten verursachten die Steinschlossgewehre einen großen Bedarf an bearbeiteten Feuersteinen. Vorher wurde auch schon Feuerstein für Feuerzeuge benutzt. Diese wenig spezialisierte Herstellung ist durch den industriemäßigen Abbau für Feuerwaffen verdrängt worden. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in den Kreidegebieten Englands, Frankreichs,( Hier vor allem Meusnes) Belgiens, aber auch Türkei Feuersteine für die Steinschlossgewehre und - pistolen gefertigt. Die Bezeichnung Flinte für Gewehr kommt von diesem Flint.
Ein LINK , genauer die dortige Seite 186, befasst sich mit den Silices in Steinschloßgewehren.
Auf allen Äckern der Umgebung von Sonderbuch finden sich die abgenutzen und/ oder verloren gegangenen Flintstücke, die Feuersteine (...) der Flinten...Im ersten Moment erscheinen sie wie Steinartefakte, sind aber unverkennbare Importwaren aus Kreidefeuersteingebieten, meist wohl aus Frankreich. Sie tragen an ihren Kanten keine Modifikationen, sondern Gebrauchsspuren durch den Hahn, der daran die Funken für die Lunte schlug. Es sind teilweise Zeugen von Kampfhandlungen vergangener Jahrhunderte und/oder von "frühen Jagden der Neuzeit..." die Brücken vom Gestern ins Heute...die Brücken von der steinzeitlichen Jagd zu den modernen Jagdmethoden, immer noch mit dem "Stahl" der Steinzeit. Wissenschaftliche Arbeiten über Feuersteine aus Steinschlossgewehren gibt es nicht, und nur einen wirklichen Spezialisten. Sollte je eine Neuauflage von "Hahns Einführung in die Artefaktmorphologie" erscheinen, soll ausführlich darauf eingegangen werden, wie zu erfahren war.
link zur Herstellung von Flintensteinen:
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