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Samstag, 4. April 2015

543. Post. Eine Sichelklinge mit Resten des Schäftungspechs.(Residuen)

Sicheln waren Kompositgeräte. Dafür geeignete Steinklingen wurden in Reihe in Holz oder Knochen geschäftet, um eine lange Schneide zu bilden und bei Bedarf auch (einzeln) ausgetauscht werden zu können.


Replikat von geschäfteten Silices
Neufund:
Da es sich beim steinzeitlichen "Kleber" um organisches Material handelt, ist die Erhaltung und damit dessen Nachweis dem Zufall und glücklichen Umständen geschuldet und aus Feuchtbodenerhaltung sehr viel wahrscheinlicher als aus Mineralböden. Umso erfreulicher ist es, auch in diesen Zusammenhängen auf Resten dieser Schäftungsmasse zu stoßen, wie bei dieser Klinge vom Schlaghau in Sonderbuch.
Dorsalseite: Residuen, Reste der Birkenpechschäftung.

Ventralseite. Auch hier zeigen Reste des Pechs an, bis zu welcher Stelle
die Klinge geschäftet gewesen sein muss

Nur dort, wo die Pechreste fehlen, zeigt sich Lackglanz, jener
Glanz, der durch den Gebrauch der Klinge entsteht.

Glanz am Distalende der Klinge, die endretuschiert ist und Teil
der Arbeitskante war und als solche Lackglanz zeigt. Dieser Teil
der Klinge lag frei


Auch auf der Ventralseite ist entlang der Arbeitskante ein schmaler Saum
von Lackglanz als Beleg für den Gebrauch zu sehen.
Insgesamt bildet der Teil der Klinge, der im Gebrauch war und
dort Veränderungen auf der Oberfläche zeigt ein langschmales Dreieck,
ein Hinweis auf die Lage der Klinge im Schaft. Die Enden der Zonen der Schäftung und
die des Gebrauchs bilden eine
Diagonale über die Längsachse.  

Das Proximalende der Grundform steckte komplett in der Schäftung. 



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