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Montag, 6. April 2015

545. Post. Eine breit-flache Dechselklinge ( veraltet: "Flachhacke") vom Höfermahd.

Die ältesten Einsätze für Beile, Äxte und Dechseln bestehen in Mitteleuropa immer aus Felsgestein (oder organischen Materialien wie Knochen) , vornehmlich aus Amphiboliten, die zu den Metamorphiten zählen.

Auch in Gegenden, die gut mit Feuerstein versorgt waren, wurden zunächst diesem Material der Vorzug gegeben. Für die sehr gute Versorgung mit diesem Material waren schon während der Linienbandkeramik auch auf der Blaubeurer und Ulmer Alb stabile, weiträumige Kommunikations- und Austauschsysteme erforderlich, denn es handelt sich um ein weithin verhandeltes Importmaterial.Neueste Untersuchungen verweisen fast ausschließlich auf eine Lagerstätte in Tschechien. 
Nach dem gestrigen Wetzstein, der sich zunächst als Retuscheur ausgeben wollte nun ein Stück,
das wohl der LBK, der Linienbandkeramik, und damit dem älteren Neolithikum angehört.
Neue und veraltete Morphologie...
Ein Teil eines Kompositgerätes: Dechselklinge, die quer
zum Schaft geschäftet war, damit unterscheidet sich die
Dechsel (Querbeil) vom Beil (Gerad- oder Parallelbeil)
Der Genus ist eigentlich weiblich, Plural Dechseln, doch
gibt es mundartlich (z.B. hier im schwäbischen Raum)
auch die maskuline Variante. Selbst
in die Fachliteratur haben sich unkorrekte Bezeichnungen
eingeschlichen. Eine Dechsel ist immer nur zusammen mit
dem Schaft eine solche und der lithische Einsatz nur ein Teil
des Kompositgerätes. Vollsändige Beile und Dechseln sind
überaus selten und kommen ausschließlich aus Feuchtböden.

Dechseln wurden bei der Holzbearbeitung eingesetzt. Die alte Bezeichnung
"Flachhacke" wurden den Klingen durch die falsche Annahme verliehen,
es handle sich um ein landwirtschaftliches Gerät.
Die Dechsel ist somit auch
Ein wichtiges Beispiel für die Entwicklung in der Ansprache von Artefakten





Das Beil, der,die Dechsel....Das relativ neue "Standardwerk" STEINARTEFAKTE, Hrsg. Harald Floss kommt nach einer ersten, umfassenden  Artefaktmorphologie von Joachim Hahn einer Orchestrierung gleich, in der sehr viele Autoren zu Worte kommen, teilweise auch mit den ihnen eigenen Einzelstimmen. Zwar haben viele, ältere Choreographien noch ihre Spielzeiten und oft auch ein räumliches Gefälle, doch auf Dauer nach einer gemeinsamen, internationalen Partitur zu spielen, müsste das Ziel sein. Für viele Sammler und Laien sind die STEINARTEFAKTE zu einer Art "Bibel" geworden.




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