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Dienstag, 6. Dezember 2011

318. Post. Schichtenabfolgen.

Schichtenabfolge/ Stratigrafie eines Ackers (Draufsicht, Höfermahd): Der dunkle Humus gehört zum Pflughorizont, darunter, der humose Lehm ist das darauf folgende Kolluvium, eine Schicht auf dem Wege zum Humus.
Der Pflug hat eine kolluviale Schicht nach oben befördert...


318. Post. Vom Pflughorizont und Kolluvien.
Der Oberboden, der oberste Horizont in einer Schichtenabfolge ist ständig durch mechanische Barbeitung durch die Landmaschinen und durch die Witterung, etwa durch Frost in Bewegung. Hier findet Erosion statt und erfahren Artefakte die größte Beeinträchtigung bis zu völligem Verlust. Die Erosion geht aber noch tiefer.
Eine Sondage auf der Siedlung Schlaghau, aber auch auf der Siedlung Grund ergab, dass in der Regel auf diese Schicht ein Kolluvium folgt. Auf dem Schlaghau war dieses 30cm stark. In dieser Schicht finden jedoch nicht ausschließlich geologische Vorgänge statt, d.h. die Bodeneingriffe durch die Landwirtschaft greifen oft so dass das Kolluvium mit dem Pflughorizont und mit ihm auch die darin befindlichen Artefakten vermischt wird. ( Auf der Siedlung GRUND führte das Kolluvium auch neuzeitliche, glasierte Scherben...) Selbstredend richtet Tiefpflügen daher die größten Schäden an den Artefakten an, besonders dann wenn die Eingriffe hier auch noch die darunter liegenden, bis dato unversehrten Gruben anschneiden. So ist dies jedes Jahr auf der Linienbandkeramischen Siedlung Böttingen ( Katharinenholz) zu beobachten.
Die Kolluvialentwicklung selbst ist aber auch eine Erscheinung von Bodenerosion, die durch die Landwirtschaft, vor allem durch Tiefpflügen verstärkt wird. Wasser spielt hier auch eine Rolle, die Landwirtschaft fördert die Bodenerosion.
Auf dem Schlaghau ist deutlich zu beobachten, dass auf der Anhöhe diese Erosion schon sehr viel weiter fort geschritten ist als in tiefer liegenden Bereichen, wo die Schichten von Material aus höher gelegenen Stellen (-hangwärts verlagert), alles schützend überlagern. Das Gelände wird durch ständiges Überarbeiten nivelliert. Alle Funde sind deshalb wie die darunter liegenden Befunde auf der Anhöhe sehr viel mehr beeinträchtig als in geschützteren, tiefer liegenden Teilen der Siedlungsstelle. Die Fundfrequenz auf den Oberflächen ist demnach auf den höchsten Punkten einer Fundstelle sehr viel höher als im tiefer gelegenen Gelände. Das Fundaufkommen gibt demnach nur partiell die genaue Lage eines Fundortes wider. Das heutige, nivellierte Gelände korreliert nicht immer mit den alten Oberflächen. Durch Flurbereinigungen wurden die planen Flächen oft auch ganz gezielt geschaffen.

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