Die "neolithische Welt" öffnet sich Richtung Blau-Donautal...
Nordöstlich der Blausteiner Gemeinde Wippingen konnte eine neue Fundstelle erkannt werden, die ebenfalls einer erkennbaren Siedlungspräferenz für die Hochflächen am Rande von kleinen Tälern folgt.
Während die bisherig erkannten Fund- und Siedlungsstellen den Rändern von Blautal und Lautertal folgen, öffnen sich vor der neuen Fundstelle Lauertal, Blautal mit freiem Blick auf das Mündungsgebiet beider Flüsse in die Donauebene - heutzutage mit dem Blick auf den Höhenrücken von Ehrenstein, Ehrenstein selbst, dahinter liegt freie Sicht auf das Ulmer Münster. Von der Anhöhe aus besteht ebenso Sichtverbindung zum Siedlungsgelände Höfermahd, von dort aus zum Siedlungsgelände des Ascher Brennerhäule.
Noch nehmen sich die Funde bescheiden aus, doch die wenigen Kerne und Abschläge, besonders aber die ersten Keramikbelege weisen die neue Fundstelle als mögliche Siedlung aus. Auch sie liegt wie ihre vergleichbaren Pendants auf einer Fläche mit einer leichten Neigung, was manche Forscher mit der Theorie verbinden, dass dies den Vorteil hatte, dass Oberflächenwasser schnell abfließen konnte, die Häuser möglicherweise im Hang vom Erdboden abgehobene Böden hatten. Die in die Erde heute oft noch gut nachweisbaren Pfostengruben könnten dann teilweise - ähnlich wie man sich Pfahlbauten vorstellt- sichtbare "Ständer" gehabt haben. Die Ständerbauweise mit in den Boden versenkten Pfosten trifft für jüngerneolithische Bauweisen jedoch nicht zu. Im Jungenolithikum scheinen die Ständer auf Schwellbalken gestanden zu haben, die in der Regel keine Siedlungsstrukturen im Boden mehr erkennen lassen.
Außenseiten der vorgeschichtlichen Keramik. Die Töpferscheibe war noch nicht bekannt. |
Innenseite der vorgeschichtlichen Keramik |
Dicke der Wandung: 6,5mm Sehr fein gemagert (Sand) |
Die Außenseite des Scherbens erscheint rau, möglicherweise mit Anhaftungen (Residuen) |
Klinge und Kern |
Kern mit Klingennegativen, gebänderter Hornstein |
Abschläge, die Artefaktcharakter aufweisen: Bulbus, Schlagflächenreste... |
Kleiner Kern, Abbaufläche |
Ein Artefakt, in der Grundform ein Abschlag, weist unilateral Retuschen nach dorsal auf.
Im Gesamthabitus wirkt das Stück wie ein großer Kratzer.
Dorsalfläche mit Kortex. Leider scheint sich das Gerät schon länger im Pflughorizont zu bewegen. |
Laterale mit steilen Retuschen |
Kleiner Kern, Kleine, beschädigte Klinge mit partiellem Glanz auf den Ventralflächen. Möglicherweise getempert. |
Sorgfältig geglättete, sandgemagerte Keramik, Außenseite. |
Innenseite der geglätteten Keramik |
Die Oberflächenverhältnisse waren nicht besonders günstig, so dass noch mehrere Nachsuchen folgen müssen. Alle Artefakte verfügen über Geodaten mittels Hand-GPS.
Nördlich der Fundstelle zeichnet sich ein ähnliches Bild wie auch auf der Siedlung Wippingen-Höfermahd zu beobachten ist. Am Rande der Hochfläche steht Hornstein an. Das bearbeitete Material das jedoch auf der Fundstelle auf zu finden ist, scheint von ausgelesener Qualität zu sein und unterscheidet sich deutlich. Die Fundstelle setzt sich dem Geländeverlauf nach zu urteilen vermutlich noch nach Osten fort. Der momentane Bewuchs auf den benachbarten Flurstücken lässt eine Überprüfung jedoch noch nicht zu.
Nachtrag, 21.9.2014. Grundsatz: Ohne Genehmigung der Grundstücksbesitzer sollten keine Prospektionen stattfinden. Eine Überprüfung der Fortsetzung bzw. Ausdehnung der Siedlung ist oberflächlich durch Feldbegehung in absehbarer Zeit in Richtung Osten deshalb nicht möglich. Der Grundstücksbesitzer "möchte nicht, dass jemand auf seinem Acker herumläuft" und ist auch zu keinem Dialog bereit. Meine Begehungen beschränken sich seit dreißig Jahren auf die vegetationslose Zeit, was auf dem betreffenden Grundstück auch der Fall ist. Das allgemeine Betretungsrecht schließt Betretungen in nicht umfriedeten Grundstücken (Felder und Wiesen) auch dahingehend ein. Hier schließt der Grundstücksbesitzer die Betretung grundsätzlich aus. Wenige Minuten lieferten aber deutliche Hinweise, dass hier mit Sicherheit ein Bodendenkmal vorliegt.
Edit: 10.3.2015. -sicher zeichnet sich im Frühjahr 2015 ab. dass es eine Fortsetzung in westlicher Richtung auf angrenzenden Flurstücken geben muss. Dort öffnet sich eine Stelle mit anstehendem Hornstein aus Residuallagerstätte mit Trümmern und Frostbrüchen, aber auch mit ersten Funden:
Nördlich der Fundstelle zeichnet sich ein ähnliches Bild wie auch auf der Siedlung Wippingen-Höfermahd zu beobachten ist. Am Rande der Hochfläche steht Hornstein an. Das bearbeitete Material das jedoch auf der Fundstelle auf zu finden ist, scheint von ausgelesener Qualität zu sein und unterscheidet sich deutlich. Die Fundstelle setzt sich dem Geländeverlauf nach zu urteilen vermutlich noch nach Osten fort. Der momentane Bewuchs auf den benachbarten Flurstücken lässt eine Überprüfung jedoch noch nicht zu.
Nachtrag, 21.9.2014. Grundsatz: Ohne Genehmigung der Grundstücksbesitzer sollten keine Prospektionen stattfinden. Eine Überprüfung der Fortsetzung bzw. Ausdehnung der Siedlung ist oberflächlich durch Feldbegehung in absehbarer Zeit in Richtung Osten deshalb nicht möglich. Der Grundstücksbesitzer "möchte nicht, dass jemand auf seinem Acker herumläuft" und ist auch zu keinem Dialog bereit. Meine Begehungen beschränken sich seit dreißig Jahren auf die vegetationslose Zeit, was auf dem betreffenden Grundstück auch der Fall ist. Das allgemeine Betretungsrecht schließt Betretungen in nicht umfriedeten Grundstücken (Felder und Wiesen) auch dahingehend ein. Hier schließt der Grundstücksbesitzer die Betretung grundsätzlich aus. Wenige Minuten lieferten aber deutliche Hinweise, dass hier mit Sicherheit ein Bodendenkmal vorliegt.
Edit: 10.3.2015. -sicher zeichnet sich im Frühjahr 2015 ab. dass es eine Fortsetzung in westlicher Richtung auf angrenzenden Flurstücken geben muss. Dort öffnet sich eine Stelle mit anstehendem Hornstein aus Residuallagerstätte mit Trümmern und Frostbrüchen, aber auch mit ersten Funden:
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