Aus einer 50mm langen Klinge besteht ein in der Nähe (Peripherie) der LBK-Siedlung Schlaghau/Sonderbuch gefundener Feuerschlagstein.
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Dorsalseite mit dem verrundetem Funktionsende oben |
Es gibt grundsätzlich keine spezielle Technik zur Herstellung von Feuerschlagsteinen, demnach auch keinen spezifischen Typenkanon. Sie beschränken sich auch räumlich und zeitlich nicht auf bestimmte Formen. Eine günstige Ausgangsform war die Voraussetzung, wie sie mit allen geläufigen Techniken der Steinbearbeitung entstehen. Aus unmodifizierten Flintknollen ( langschmal) entstanden sie ebenso wie aus Grundformen, Restkernen oder auch aus Geräten wie Sticheln und Kratzern. Auch an vielen Griffenden von Flintdolchen lassen sich die Spuren des Feuerschlagens erkennen. Robuste und wie hier langschmale Formen scheinen zu dominieren. Die Existenz von Feuerstellen wird seit dem Mittelpaläolithikum als regelhaftes Vorkommen aller urgeschichtlichen Siedlungen belegt. Voraussetzung dafür dürfte auch die bewusste Feuererzeugung gewesen sein.
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Eine zerrüttete Laterale (rechts) |
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Die Ventralfläche zeigt Glanz |
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Das andere Ende ( vermutlich das Distalende der Grundform) weist Zerrüttungen auf und ist möglicherweise ein zweites Funktionsende |
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Auch die Gebrauchsretuschen der Laterale zeigen Glanz |
Zu Feuerschlagsteinen hat eine sehr gute Abhandlung verfasst: C.Fuchs in Steinzeitwissen.de
http://www.steinzeitwissen.de/feuer/feuerschlagstein
Umfassend berichtet Jürgen Weiner in Steinarktefakte (Hrsg. H.Floss) ab Seite 943 über Feuerschlagsteine, die eine eigene Gerätegruppe bilden und in der Literatur nur wenig Erwähnung finden. Mit großer Wahrscheinlichkeit scheint das Feuerschlagen erstmals in Mittelpaläolithikum, sicher aber ins Jungaläolithikum zu datieren. Das älteste bekannte "Feuerzeug" wenn man so will, stammt aus dem Aurignacien der Vogelherdhöhle und die Verbindung Feuerstein und Schwefelkies scheint die älteste Form der Feuererzeugung zu sein, auch wenn sich ohne Belege die Methode des Feuerbohren grundlos weiter zu halten scheint. Der jetzt aufgefundene Feuerschlagstein wurde aktiv geführt.
Europäische Schlagfeuerzeuge bilden nach Weiner ein Ensemble aus drei Bestandteilen: einem Funkenlöser (vorgestelltes Artefakt) einem Funkenspender und einem Funkenfänger ( sog. Zunder)
Als Funkenspender kommt Schwefelkies in Frage. Bei kurzen bzw. kleinen Stücken, die eindeutige Verrundungen durch Feuerschlagen zeigen, geht man davon aus, dass sie wohl geschäftet gewesen sein müssen. Schwefelkies, das dazu noch eindeutige Gebrauchsspuren in dieser Funktion zeigt hat sich in der Regel nicht oder sehr selten erhalten. C.Fuchs zeigt ein solches spektakuläres Stück auf seiner Steinzeitseite.
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Der Feuerschlagstein in Verbindung mit zwei Schwefelkiesknollen aus dem
Schlämmabfall des Geißenklösterle, die entweder nicht beachtet
oder nicht erkannt wurden. Geologisch lässt sich das Vorkommen
im Höhlensediment vermutlich nicht erklären. |