Ungewöhnliches Rohmaterial von einer der Borgerhau-Pingen am nächsten gelegenen Siedlung.
Ein deutlicher Schlagkegel ( Hertzscher Kegelbruch) kennzeichnet ein Rohstück (Kerntrümmer) einer neolithischen Siedlung auf Wippinger Markung. Es handelt sich um ein deutlich abgerolltes Flussgeröll. Möglicherweise wurde es aus den alten Donauschottern aus gelesen, könnte aber auch aus einer Endmoräne stammen.
Vermutlich handelt es sich um Kreidefeuerstein, der hier geologisch nicht ansteht. Ob Menschenhände ihn in seine jetzige Form brachten, bleibt vorerst unklar.
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Das Trümmerstück ... |
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Oben der Schlag- Kegel, der einen ziemlich gewaltigen Impact belegt. |
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Ob der Schlagkegel intentionell entstand, bleibt dahin gestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Rohmaterial aber nicht zufällig in den Siedlungsbereich gelangt ist, ist sehr groß. Die Bruchstellen erscheinen so frisch, dass ein rezenter Vorgang nicht aus geschlossen werden kann. |
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Grauweiß , patiniert und abgerollt: Die natürliche "Rinde". |
Die Siedlungsstelle liegt direkt an den Hornsteinabbaustellen des Borgerhau, heißt die Grundversorgung der Siedler mit dem Rohmaterial Hornstein war sehr gut. Im Umfeld der Fundstelle wurden mehrere mittelpaläolithische Artefakte geborgen. Möglicherweise datiert das hierher verbrachte Material auch in eine Zeit, in der die Lagerstätte des Borgerhau noch nicht erschlossen war. Das Rohmaterialspektrum aller Siedlungs bzw. Fundstellen ist fast ausschließlich auf den lokal anstehenden Hornstein beschränkt. Nur wenige Funde wie dieser belegen auch andere Quellen, falls ein zufälliges, möglicherweise sogar rezentes Einbringen in die Fundfläche aus geschlossen werden kann. Sicherheiten bieten nur intakte Befunde, aus ungestörter Stratigraphie.
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Vergleichbarer Kreidefeuerstein vom Ostseestrand (Travemünde, Exkursion 1994) |
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