Eine rötliche (sekundäre) Kernkantenklinge ist die Grundform für ein unspezifisches Werkzeug.
Die Lateralen, sowie das Distalende sind sowohl nach dorsal, als auch partiell nach ventral retuschiert. Da die Negative der Ventralretuschen starken Glanz aufweisen, ist wohl von einer thermischen Behandlung aus zugehen, wie sie im Frühmesolithikum hier regelhaft auftritt. Die Distalpartie glänzt auf beiden Seiten und die Funktion ist im Bereich "Schneiden" im Distalbereich eventuell auch "Bohren" zu suchen.
Der thermischen Behandlung des Rohmaterials wegen möglicherweise aus dem Frühmesolithikum- dem Beuronien, in dem diese Behandlung -der Verbesserung der Schlageigenschaften wegen - regelhaft auftritt. |
Da die Lateralretuschen sehr unregelmäßig sind, dürften sie teilweise wohl durch Gebrauch entstanden sein.
Ventralfläche mit den glänzenden Retuschen der linken Lateralkante |
Distalende mit retuschierter, linker Lateralkante (rechts) |
Kernkantenklingen sind Belege für den regelhaften Abbau einer Grundform. Sie wurden angelegt (Präparation) , um einen Leitgrat zum Abbau eines Kernsteins zu erwirken. Mit dem ersten Abschlag dieser langen Kernkante (der primären Kernkantenklinge) entstanden diese Klingen, die wegen ihrer groben Negative ohne weitere Funktion blieben ( "Abfall") Oft wurden sie, wegen ihrer Größe und Länge wohl ideal ausgeprägt als Feurschlagsteine ein gesetzt. Das belegen eindeutig verrundete Enden solcher Klingen. Die sekundäre Kernkantenklinge weist bereits das Negativ der primären Kernkantenklinge auf, zeigt also neben der Lateralen mit Negativen der vorbereitenden Abschläge bereits eine gerade Lateralkante, die diese Negative nicht hat.
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