http://www.steinzeitwissen.de/neolithikum/steinartefakte/kernfussklinge
Hier nun ein Beispiel eines abgenommenen Kernfußes, um eine neue, einer alten entgegen gesetzten Schlagrichtung zu ermöglichen. Der Kernfuß trägt ein Schlagnarbenfeld. Ein Restkern wurde temporär als Klopfer ein gesetzt. Dann wurde der Kern weiter abgebaut.... Biographie eines Kerns...
Erst Kern, mit mindestens zwei Schlagflächen, dann Klopfer, dann wieder Kern?.....Der Präparationsabschlag ist ein Abfallstück, das die verschiedenen Phasen der Nutzung und des Abbaus belegt...Weitgehend abgebaute, amorphe Kerne mit mehreren Schlagflächen, also opportunistischer Abbau um möglichst das ganze Rohmaterial zu nutzen, spricht eher für Zeiten weniger guter Versorgung mit dem Rohmaterial. Ein Umstand, der auf SOND008 für die Zeit der Bandkeramik zu beobachten ist. Hier finden sich immer wieder auch Artefakte mit sehr verschieden ausgeprägter "Patina". Sekundärfunktionen erscheinen auf einem sehr lange genutzten Siedlungsareal logisch. Irgendwann verworfen wurde es doch wieder aufgenommen und weiter verarbeitet oder benutzt. Im Mittelneolithikum finden sich sehr viel mehr großzügig verworfene Kerne. Möglicherweise die Hochphase der im Borgerhau erschlossenen Ressourcen.
Rechts der Schlagflächenrest, unten die Negative einer zweiten Abbaufläche, oben die Kortex mit den Schlagnarben des Kernfußes |
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