Neues Jahr, neues Glück...
Finderglück wohl gemerkt, denn nach wie vor ist es die möglichst unangetastete Erhaltung der primären Geschichtsquellen im Boden, die die Bestrebungen der Denkmalpflege und ihre Mitarbeiter leiten.
Nach dem Abschmelzen der Schneedecke, erscheinen die ersten freigespülten Artefakte auf den Siedlungsflächen, aber nur dort, wo das EU-weite "Greening" nicht nur einen faulenden Verhau von gemischten Zwischensaaten erscheinen lässt, die ein Sicherstellen von Artefakten nicht mehr zulässt.
Das ist umso unerfreulicher, da im Frühjahr so etwas wie ein "Scherbenkorridor" entsteht, wenn nicht Grünzeug die Sicht verschließt. So bezeichne ich den Umstand im Frühjahr, wenn die im Herbst herausgepflügte Keramik freigewaschen wird und nicht so schnell trocknet, wie die Umgebung auf den Oberflächen und deshalb für kurze Zeit einen deutlichen Kontrast bildet und deshalb auch verhältnismäßg leicht erkannt werden kann. Die auf der Oberfläche dann nicht erkannten und abgelesenen Scherben müssen nach einem Sommer intentsiver Oberflächenbearbeitung bis zum Herbst als Verlust bezeichnet werden, zumindest was die vorgeschichtliche Keramik unserer Bandkeramiker angeht, die oft nur mit niedriger Temeperatur gebrannt wurde und kaum versintert ist und spätestestens durch die nächste Frostperiode auf der Oberfläche zerfällt.
Doch zurück zum Finderglück:
- Ein mehrere ha großes Feld zeigte heute bei der ersten Begehung nur zwei Artefakte und beide waren modifiziert. Keine Kerntrümmer oder unmodifizierte Abschläge waren als Begleitfunde zu bergen. Zufall.
Die beiden Klingen zeigen Modifikationen / Steile Retuschen am Distalende nach dorsal, sind also endretuschiert und sollten damit artefaktmorphologisch auch schon erschöpfend angesprochen sein, wäre da nicht bei einem Artefakt noch zusätzlich eine linkslaterale Retusche nach ventral angelegt, die wie immer bei solchen Geräten auch die Frage nach der Zweckbestimmung, nach der Funktion stellt und gleichzeitig offen lässt. An dem Punkt, an dem die kleine "Kratzerkappe" nach dorsal mit der Lateralretusche zusammentrifft entstand ein einzigartiges Funktionsende, wie es nicht viele Endretuschen aufweisen und die zweckbestimmt und für das Werkzeug charakterisierend sein müssen, dessen genaue Funktion oder Bestimmung uns jedoch verborgen bleibt.
Die neuen Funde sind die direkte Fortsetzung auf den 630.Post, betreffend eine linienbandkeramische, also altneolithische Siedlungsstelle, eine von mindestens zwei auf Sonderbucher Markung.
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