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Mittwoch, 3. September 2014

521. Post. Und es geht weiter...

Neue Funde auf der Blaubeurer Alb.

Der Letzte Post ist zwar schon eine ganze Weile her, doch Vieles ist inzwischen passiert.

Alle Fundstellen liegen derzeit durch die Bodenbearbeitung nach einer durchschnittlich guten bis sehr guten Ernte zumindest teilweise wieder offen. Ein Sommer, der dieses Jahr für die eher Wärme liebenden Vertreter unserer Spezies die Erwartungen nicht erfüllt, bescherte in den letzten Tagen den frisch bearbeiteten Flächen jedoch eine kräftige "Dusche" - die beste Voraussetzungen für Prospektionen schafft.
Einzelfundeinmessung auf einer neolithischen Siedlungsfläche. Eine Stelle, die wie es aussieht Funde aus unterschiedlichen Zeithorizonten liefert. Da neben älter neolithischen Artefakten auch jüngere Zeitstellungen an den Oberflächen erscheinen, muss man befürchten, dass zumindest die jüngsten Laufhorizonte zerstört sind und sich bereits im Pflughorizont bewegen. Ihre Verteilung in der Fläche ist damit die letzte Impression und entsprechend zu behandelnder  Nachweis der jüngsten Zeitstellung auf dieser Fläche und im Befund vielleicht nicht mehr erfassbar. 

Unilateral retuschierter  "Klingenkratzer," der vielleicht ursprünglich noch etwas länger war, weil das Proximalende mit dem Bulbus fehlt. Morphologisch erfüllt die Grundform  durch ihr Länge-Breiten-Verhältnis die Definition einer Lamelle. Hier war nicht nur die Kratzerkappe am Distalende der Grundform, sondern auch beide Lateralen Funktonsenden bzw. Arbeitskanten.

Rohmaterial (noch) unbekannter Provenienz. Importiertes Rohmaterial ( hier ein Kern) liefert schon an sich wichtige Informationen über Verbindungen zu Lagerstätten, die sehr weit weg liegen können. Angesichts der üppigen Rohmaterialversorgung direkt vor Ort (Hornstein) wird es für das Auftreten eines alternativen Rohstoffes aber noch andere Gründe geben als bloße Materialbeschaffung.

2 Kommentare:

  1. ich habe ähnliche stücke an der havel südlich von berlin gesehen, foto vorhanden

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  2. Hallo, wir werden sehen, was sich ergibt, wenn die Stücke einer näheren Analyse unterzogen werden. Im Moment sehen die Chancen gut aus, dass die ortsfremden Materialien das Interesse der Universität Tübingen genießen, das im Moment vor allem den paläolithischen Stücken gilt. Provenienzen sind nicht immer so einfach aus zu machen oder in einen zeitlichen Horizont zu stellen. An dieser Stelle sind Radiolarite bekannt, die in das Mittelpaläolithikum datieren.

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